Viele haben es als Verrücktheit betrachtet: 3.300 km haben wir
in nicht einmal 3 Tagen abgespult, um von Wien nach Gibraltar zu
gelangen, dort die Fähre zu besteigen, um, kure Zeit später nach
Marokko übergesetzt, das „Grand Erg Occidental“ zu erkunden ...
10.000 km standen insgesamt auf dem Plan, über 3.000 davon
wollten wir in Afrika offroad abspulen ...
Auch wir selbst zweifelten anfangs an der Sinnhaftigkeit unseres
Projektes, hatten wir doch unmittelbar vor Beginn der Reise
nicht unerhebliche Probleme mit unserem Wagen. Ein
Zahnriemenriss hatte unseren Land Rover Defender in die
Werkstatt verbannt, die Garantiediskussionen wollten kein Ende
nehmen. Nach vier endlosen Wochen konnte ich das Auto endlich
abholen, um tags darauf wieder in der Werkstatt vorzusprechen -
das Verteilergetriebe war drauf und dran, den Geist aufzugeben.
Doch es wurde alles rechtzeitig fertig, Rover war letztlich sehr
kulant, die Reisekassa durch Reparaturausgaben nicht
überstrapaziert, wir konnten uns ins Abenteuer stürzen.
Mit 2 Fahrzeugen nahmen wir die Tour in Angriff. Peter mit
seiner Frau Christiane im extrem gut ausgestatteten Defender
130, Sonja und ich, im Defender 110.
Tag 1 - 3.300 km von Wien bis Fes
Als wir am Samstag die Fähre von Algeciras in Spanien nach Ceuta
nahmen, hatten wir auf der Fahrt durch Deutschland, Frankreich
und Spanien knapp 3.300 km hinter uns gebracht. Die berühmte „Autopista
del Mediterraneo“, die uns die gesamte Mittelmeerküste entlang
geführt hatte, war uns fast eine gute Bekannte geworden.
Nach Abwicklung der teilweise recht aufwendigen
Zollformalitäten, die wir, in Erwartung eines Wüstenabenteuers,
recht gelassen hinnahmen, war unser erstes marokkanisches Ziel
die Königsstadt FES. Wir durchquerten das Rif-Gebirge, die erste
große Barriere auf unserem Weg in den Süden. Das Rif-Gebirge ist
berühmt-berüchtigt als idealer Anbauort für Haschisch.
Entsprechend oft mussten wir Polizeikontrollen passieren, die
Polizisten waren aber durchwegs freundlich und winkten uns meist
durch.
Recht erschöpft nach einer langen Reise in einem nicht gerade
als Langstreckenlimousine zu bezeichnenden Fahrzeug erreichten
wir Fes, um für längere Zeit zum letzten Mal in den Genuss einer
Dusche und eines Bettes mit richtiger Matratze zu kommen.
Zuvor allerdings ließen wir uns von einem Taxi in die Medina,
die Altstadt, bringen, um uns die berühmten Soukhs anzusehen.
Der orientalische Charme der Medina mit ihrem unglaublichen
Gassengewirr, den mittelalterlichen Häusern und den Handwerkern,
die noch gänzlich ohne Maschinen arbeiten, zog uns sofort in
seinen Bann. Ich hatte es nicht für möglich gehalten, dass man
sich in dieser Stadt wirklich verlaufen kann, um stundenlang
nicht mehr hinauszufinden - jetzt war ich überzeugt.
Peter als erfahrener Marokko-Reisender hatte aber alles im Griff
und war uns ein guter Führer, mindestens so gut wie die
Dutzenden Einheimischen, die uns ebenfalls ihre Dienste anboten.
Tag 2 - Von Fes in den mittleren Atlas
Am Sonntag nutzten wir den Vormittag nochmals zu einem
ausgiebigen Spaziergang durch die Altstadt, das berühmte
Gerberviertel war unser Ziel. Unter extremen Bedingungen wird
hier in großen, mit Taubenkot versiegelten Steintrögen Leder
behandelt. Trotzdem gilt das Gerberviertel als Touristenziel Nr.
1, die Fremden werden auf Balkone geführt, wo sie die Arbeit aus
der Vogelperspektive beobachten und fotografieren. Uns war es
eher peinlich, schwer arbeitenden Menschen vom ersten Stock
eines mondänen Ledergeschäftes aus zuzuschauen. Zugegeben,
fotografiert haben wir trotzdem. Na ja.
Am Nachmittag verließen wir die vom Massentourismus doch recht
ausgetretenen Pfade, um endlich mit dem großen Off-Road-Teil
unserer Reise zu beginnen. Unser erstes Ziel war der Mittlere
Atlas. Südlich von Ifrane durchquerten wir Zedernwälder von
faszinierender Schönheit, wir hatten nicht damit gerechnet, dass
Teile Marokkos derart grün, durchaus vergleichbar mit
Alpenregionen, sein könnten. Eine mittelmäßig schlechte Piste
führte uns durch eine moosbewachsene, tiefgrün-feuchte
Bergregion.
Wir suchten uns ein Plätzchen für ein Camp und verbrachten eine
erste Nacht im Zelt.
Tag 3 - Ein Land Rover als Babybomber
Als wir am Morgen recht müde aus den Schlafsäcken krochen, und
uns nur der dampfende Kaffee langsam den recht kalten und
windigen Morgen angenehmer machte, wussten wir noch nicht, dass
uns schon der wohl aufregendste Tag der gesamten Reise
bevorstand.
Weiter in Richtung Süden und bis nördlich von Midelt führte uns
eine Piste, die rasch sehr schlecht wurde und letztlich in einem
(für Geländewagen fürchterlichen) durchschnittlich nur drei bis
vier Meter breiten Flussbett, tief eingegraben in den Berg,
endete. Da ein Umdrehen nicht mehr möglich war, blieb uns nichts
anderes übrig, als uns weiter vorzuarbeiten. Bis zu 1 m hohe
Steine blockierten unseren Weg. Mit dem Wagenheber mussten wir
Steine beiseite räumen und uns zum Teil selbst einen Weg bauen.
Ein Hirte, der uns zuerst nur zugesehen hatte, half kräftig mit.
Sonja hatte den mit Abstand leichtesten Job - sie fotografierte
- und hatte am nächsten Tag den geringsten Muskelkater. Die
Trittstufen am 110er erwiesen sich als sehr hinderlich, so
montierten wir sie kurzerhand ab, leider erst, als die erste
ihre Funktionstüchtigkeit bei einem massiven Aufsitzer eingebüßt
hatte.
Nach ca. 3 Stunden hatten wir ganze 400 m Flussbett geschafft
und wir fanden einen guten, heißt halbwegs befahrbaren Weg.
Recht erschöpft setzten wir unseren Weg fort - bis uns kurz
darauf ein aufgeregter Hirte wild gestikulierend vor die Autos
sprang.
Nach einigen Verständnisschwierigkeiten (unsere
Arabischkenntnisse waren, tja, leider nicht vorhanden) fanden
wir heraus, dass er eine hochschwangere Frau in seiner Hütte
habe, die dringend ins Dorf musste, die Wehen hatten schon
eingesetzt. So wurde kurzerhand die Rückbank unseres Landies
abgeräumt, um dem schwangeren Mädchen und zwei weiteren Frauen
Platz zu machen. Der Hirte selbst fuhr bei Peter mit, um uns den
kürzesten Weg ins Tal zu zeigen.
Peters GPS-Daten sagten uns, dass es noch ca. 4 km ins Dorf
waren, doch die Piste wurde dramatisch schlecht. Sonja am
Beifahrersitz hatte bereits ihre Uhr in der Hand, um die
Wehenabstände zu stoppen. Nach wenigen Minuten hatte sich jedes
Stoppen erübrigt, die Frau presste bereits...
Wir hielten an, funkten Peter Bescheid und dann ... war ein
gesundes Mädchen auf der Rückbank unseres Land Rovers zur Welt
gekommen. Eine der Begleiterinnen war in Geburtshilfe
offensichtlich erfahren, sie hatte die Situation völlig im
Griff. Wir mussten nur eine desinfizierte Skalpellklinge zum
Durchtrennen der Nabelschnur reichen ...
Nach 15 Minuten fuhren wir weiter, um die Frau, nicht im Spital,
nein, bei ihren Verwandten abzusetzen, die sich den Luxus eines
gemauerten Hauses leisten hatten können.
Wir wurden mit Brot und Pfefferminztee bewirtet, dann fuhren wir
weiter, um uns ein Nachtlager zu suchen. Das Angebot der
Marokkaner, eine Ziege für das Abendessen zu schlachten, lehnten
wir dankend ab, wir hatten noch ein ordentliches Stück Weg vor
uns.
Als wir abends, wieder in der Wildnis, vor dem Feuer saßen und
uns unser verdientes (in Peters Kühlschrank gekühltes!) Blondes
schmecken ließen, realisierten wir erst so richtig, was wir an
diesem Tag alles erlebt hatten.
Peter prägte den Begriff „Babybomber“ für unseren Landy und wir
erzählten uns die Geschichten des abgelaufenen Tages immer
wieder.
Tag 4 - See you ... in the sunset“
Der nächste Tag verlief deutlich ruhiger. Wir fuhren auf Pisten,
kurz sogar auf einer geteerten Straße weiter in südlicher
Richtung und durchquerten den südlichen Teil des Mittleren
Atlas, den so genannten Sahara-Atlas. Dieses Gebirge stellt die
Schwelle zur "Vorsahara" dar und weist bereits alle
Charakteristika einer Wüstengebirgslandschaft auf: Sandbraun,
wenig Vegetation, Dattelpalmen säumten unseren Weg. Wir
besuchten die blaue Quelle von Meski, eine Quelle, die in Stein
gefasst wie ein Schwimmbecken aussieht. Obwohl alles hübsch
aussah, stellten wir etwas enttäuscht fest, dass wir uns eine
Wüstenquelle anders vorgestellt hatten. Wenigstens hatten wir
die Quelle fast für uns allein, während zu den Hauptreisezeiten
auf dem anliegenden Campingplatz angeblich kaum Parkplätze zu
bekommen sein sollen...
Auf dem Parkplatz trafen wir einen Engländer, den wir bereits an
der Grenze kennen gelernt hatten. Er hatte an eine
Geschäftsreise nach Deutschland noch einen Off-Road-Trip nach
Marokko angehängt. In seinem weißen Defender hingen noch fein
säuberlich auf Kleiderhaken seine dunklen Anzüge ... very
british. Inzwischen hatte er diese aber gegen eine klassische,
khakifarbene Wüstenkluft getauscht. Mit einem Augenzwinkern
verabschiedete er sich mit einem „See you ...in the sunset!“.
Über Erfoud ging es weiter in Richtung Erg Chebbi, dem größten
Dünenfeld Marokkos. Auf dem Weg hielten wir bei artesischen
Brunnen, einem echten Wunder der Wüste. Mitten in der trockenen
Weite der Wüste sprühen sie manchmal mehrere Meter hohe
Wasserfontänen.
Bei strahlend blauem Himmel und angenehmen 25 Grad tauchten wir
immer tiefer in die Sahara ein. Feinster Sand verdrängte immer
mehr die zuvor hauptsächlich steinige Wüste.
Als wir das Erg Chebbi erreicht hatten, änderte sich schlagartig
das Wetter. Dunkle Wolken zogen innerhalb von Minuten auf und
ein orkanartiger Sturm ließ uns Schlimmes befürchten. Es blieb
uns nur noch übrig, die Autos mit dem Heck zum Wind auszurichten
und zu warten, was da komme ...
Es kam ein Gewitter mit dem stärksten Regen, den Marokko in
diesem Jahr gesehen hatte. Selbst Peter als erfahrener
Wüstenfahrer sagte, er habe einen derartigen Regen in der Wüste
noch nie erlebt. Die um uns herum absolut ebene Wüste
verwandelte sich in Minuten in einen gewaltigen See.
Als das Schlimmste vorüber war, fuhren wir auf einer Mischung
aus Sand, Schlamm und Wasser weiter und fanden einen wunderbaren
Platz und erstaunlicherweise sogar recht trockenen Platz zum
Übernachten, mit Panoramablick auf die bis zu 150 m hohen, vom
Regen braun-orange gefärbten Dünen, beleuchtet von den am
Horizont noch einzeln aufleuchtenden Blitzen des abziehenden
Gewitters.
Tag 5 - Natur, Kultur und Bergeaktionen
Sonja war bei Sonnenaufgang bereits unterwegs, um im
faszinierenden Licht des rein gewaschenen Himmels in den Dünen
zu fotografieren. Disneys Filmtitel „Die Wüste lebt“ kam uns in
den Sinn, als wir Schwarzkäfer beobachteten, Spuren von
verschiedenen Eidechsen fanden und die seltsamsten Ameisen
(Termiten ?) fanden, die wir je gesehen hatten: Silberfarben mit
rosa schimmernden Hinterkörper. Um diese Idylle möglichst wenig
zu stören, versuchten wir, in unseren eigenen Spuren den Weg aus
dem Dünenfeld heraus zu nehmen. Prompt grub sich Peter mit noch
kaltem Motor im lockeren Sand ein. Der Sand hatte durch den
Regen eine ca. 3 cm dicke, harte Kruste bekommen, darunter war
der Sand weich wie immer. Einmal durch die Deckschicht
durchgebrochen, hatte man schnell seine liebe Not... Als ich ihn
mittels Bergegurt herauszog und lachend mein „Bergebier“ für den
Abend einforderte, wusste ich noch nicht, dass ich Peter am
gleichen Tag bei einer deutlich schwierigeren Bergeaktion
benötigen würde...
Weiter durch das Erg Chebbi ging es bis Taouz. Dort wollten wir
uns einen Führer nehmen, der uns zu prähistorischen
Felszeichnungen bringen sollte. Ein Führer, der normalerweise
vom Militärposten gestellt wird, ist vorgeschrieben. Alleine
würde man die Felszeichnungen wohl auch nicht finden, Peter
hatte auf seinen früheren Reisen auch leider keinen GPS-Punkt
„mitgenommen“. Mit Führer an Bord ging es durch stark kuppiertes,
sogar schwach bewachsenes Gelände in Richtung Felszeichnungen.
Der Regen vom vergangenen Tag hatte tiefe Schlammlöcher
hinterlassen.
Als Peter eine extreme Geländestufe trotz seiner riesigen
8,25er-Michelin-XZL-Reifen nur mit Mühe schaffte, plante ich
kurzerhand eine Alternativroute. Was sich als einer meiner
größten Fehler während der gesamten Reise herausstellen sollte.
Ein tiefes Schlammloch beendete unsere Vorwärtsfahrt abrupt.
Meine Geländefahrkenntnisse und - zu meiner Ehrenrettung
angemerkt - auch meine bislang tadellosen Michelin-X-4x4-Reifen
waren mit ihrem Latein am Ende. Eine sehr mühsame Bergeaktion
war die Folge, nur mit Sandblechen und Abschleppen war der
„festgefahrene Karren“ wieder in Bewegung zu setzen. Übrig
blieben nach einer Stunde Schwerarbeit dramatisch verdreckte
Landy-Fahrer, ein wegen des Zeitverlustes etwas frustrierter
Guide und hervorragend amüsierte Frauen. Wir hatten beim
Schlammringen tolle (?!) Fotomotive abgegeben.
Die Felszeichnungen entschädigten uns (zum Teil) für die Mühen.
In den schwarzen Stein eingeritzte Darstellungen hauptsächlich
von Tieren geben einen tollen Einblick, um wie viel fruchtbarer
diese Gegend früher gewesen sein muss, sind doch Tiere
dargestellt, die es heute dort längst nicht mehr gibt.
Leider haben sich offensichtlich wahnsinnige Touristen auf den
Felsen ebenfalls verewigt, direkt neben den 5000 Jahre alten
Zeichnungen findet man die berühmt-berüchtigten Verewigungen à
la „Walter war da“. Mein Gott, Walter ...
Wir fuhren am Oued Ziz (Oued oder Wadi, ein nur zeitweise Wasser
führender Fluss) entlang, wo der abtrocknende Oberflächensand
von der Sonne in bizarre, aufgebogene Schollen zerrissen wurde.
Aus diesem hart gebackenen Boden waren nach dem Regen innerhalb
kürzester Zeit üppig grüne Pflanzen gewachsen, die wohl nach
einer Woche Trockenheit wieder verdorrten.
Unser Nachtlager wurde von zwei Soldaten besucht, die
offensichtlich zur Grenzsicherung (wir waren ja bereits recht
nah an der algerischen Grenze) eingesetzt waren. Offensichtlich
sahen sie schon von weitem unsere wegen ihrer Gewehre besorgten
Gesichter, sie legten die Waffen in sicherer Entfernung ab, um
unbewaffnet auf uns zuzukommen. Diese freundliche Geste machte
uns die beiden sympathisch.
Der Umgang mit den Menschen gestaltet sich in Marokko meist
recht einfach. Die Marokkaner sind gastfreundlich und
offenherzig, die „Bakschisch-Kultur“ und Bettelei sind aber
allgegenwärtig. Wenn auch die Motive für das Betteln
offensichtlich sind - die Armut in Marokko ist zum Teil
erschütternd - muss man das „Nein-Sagen“ wirklich lernen, was
mir zum Teil sehr schwer fällt.
Mit Bakschisch lässt sich das Reisen in Marokko aber auch
einfacher gestalten: Eine Dose Bier - vielleicht auch noch gut
gekühlt, zaubert ein Lächeln in das Gesicht jedes noch so
pflichtbewussten und ernsten Soldaten oder Polizisten.
Bestechung ? Nein, sicher nicht. Nur ein Gastgeschenk, das
Sprachbarrieren überwinden hilft und die Kommunikation ein
bisschen einfacher macht. Andererseits teilen die Marokkaner
auch sehr gerne das Wenige, dass sie haben mit Menschen, die auf
der Durchreise sind. Nach einem ersten Gespräch wird man sehr
häufig zu Pfefferminztee und anderen landestypischen Getränken
und Gerichten eingeladen. Es wäre den Marokkanern gegenüber
zutiefst unfair, dies immer nur als Zeichen ihres guten
Geschäftssinnes zu interpretieren und den Einladung zum Tee als
Einleitung zu einem Verkaufgespräch zu interpretieren) Das
passiert maximal in den Touristenzentren.
Tag 6 - Entlang der algerischen Grenze
Der Donnerstag führte uns an der algerischen Grenze entlang in
Richtung Zagora. Für den Unerfahrenen könnte diese Route
problematisch werden, haben doch Marokkaner und Algerier
unterschiedliche Auffassungen vom Verlauf der Grenze. Zur
Sicherheit ist die Grenzlinie in marokkanischen Karten viel zu
weit westlich - also in marokkanischem Gebiet - eingezeichnet.
Damit wähnt man sich schon in Grenzgebiet, wenn man noch viele
Kilometer von der realen Grenze entfernt ist und hält immer
einen gewissen „Respektabstand“ zu Algerien.
Wir bewegten uns in einem extrem steinigen Teil der Sahara, der
uns stellenweise an eine Mondlandschaft erinnerte.
Wegweiser sind in diesem Teil der Sahara anders als man sie als
Mitteleuropäer kennt - Pisten werden nur durch aufgestellte
Steine, manchmal durch alte Autoreifen, gekennzeichnet, manchmal
finden sich aus Steinen gelegte Richtungspfeile oder Ortsnamen.
Die Mitnahme eines GPS-Gerätes ist, sofern man sich abseits der
hier kaum vorhandenen Teerstraßen bewegt, absolute Pflicht.
Tief in der Steinwüste waren einige wenige Nomadenzelte, wilde
Kamele und ganz vereinzelt bizarr gewachsene Bäume und Sträucher
die einzige Abwechslung auf unserem Weg.
Tag 7 - Ausflug in die Zivilisation
Nach einigen schlimmen Pistenkilometern erreichten wir endlich
die Teerstraße, die direkt nach Zagora führte. Um die
Mittagszeit erreichten wir ein feudales Hotel in typisch
orientalischem Stil. Wir quartierten uns ein. Nach erfolgter
Körperpflege glich das Badezimmer einer Sanddüne, nur etwas
nasser. Am luxuriösem Pool ließen wir es uns gut gehen, wir
hatten uns nach den zurückliegenden anstrengenden Tagen wirklich
ein wenig Ruhe verdient. Am Abend bummelten wir durch das
Stadtzentrum Zagoras und nutzten die Chance, in einem der
Straßenrestaurants die lokalen Spezialitäten durchzuprobieren.
Tag 8 - Am Ende der Zeit
Wir nutzten den Vormittag zum Auffüllen unserer Lebensmittel-
und Dieselvorräte. Der berühmte Markt von Zagora war leider
weder von Händlern noch Käufern gut besucht und bot deshalb (aus
touristischer Sicht) nicht viel.
Zagora war in vergangenen Zeiten bekannt als Ausgangs- und
Wegpunkt vieler Kamelkarawanen. Daran erinnert heute nur noch
ein kunstvoll gestalteter Wegweiser mit der Aufschrift „Timbuktu,
52 Tage“ - gemessen natürlich in Kamelgeschwindigkeit.
Im knochentrockenen Draa-Tal erreichten wir den südlichsten
Punkt unserer Reise, Wir stoppten in einer winzigen Oase, in der
zwei Soldaten als Grenzposten stationiert waren. Die Zeit in der
Oase war scheinbar stehen geblieben. In uralten Steintrögen
wurde Brot gebacken, die wenigen Einheimischen saßen im Schatten
und strahlten eine Ruhe aus, die uns in dieser Abgeschiedenheit
als nur angemessen vorkam. Die winzige Quelle, die die Oase mit
dem lebensnotwendigen Nass versorgte, speiste einen kurzen
Flusslauf, der nach nur wenigen Metern im Sand verlief. Trotzdem
tummelten sich auf den wenigen Metern hunderte Frösche im
Wasser...
Die beiden Soldaten saßen ebenfalls im Schatten und erzählten
uns, dass sie nur durch das tägliche Abreißen des
Kalenderblattes realisierten, dass die Zeit doch nicht stehen
geblieben war. Für ganze drei Monate waren sie an dieses
Fleckchen Grün in der weiten Wüste abkommandiert, der einzige
Kontakt zur Außenwelt bestand darin, dass einmal wöchentlich ein
Versorgungswagen das zum Leben Notwendige und eine (!)
Tageszeitung vorbeibrachte.
Unser Besuch war für sie die einzige Abwechslung an diesem Tag,
der sie noch mehr freute, als wir ihnen ein paar Zigaretten und
zwei Dosen Bier dort ließen, bevor wir - ein wenig nachdenklich
- weiterfuhren.
Auf dem Weg nach Foum Zgeid hielten wir an einem Brunnen an.
Innerhalb kurzer Zeit hatten sich, anfangs noch mit
Respektabstand, einige Wildesel zu uns gesellt. Um sie
anzulocken, fütterten wir sie mit angefeuchtetem Brot und
schöpften ihnen Wasser aus dem Brunnen. Trotz aller
Zuneigungsbeweise unsererseits waren die Esel bis zum Schluss zu
scheu, um sich von uns angreifen/streicheln zu lassen. Recht
hatten sie.
Tag 9 – Anti-Atlas und das Hollywood Marokkos
Auf zum Teil abenteuerlichen Pisten, dann aber auch auf einem
Stück Teerstraße fuhren wir durch den gewaltigen Anti-Atlas nach
Ouarzazate. Die Straße brachte uns an großartigen
Hochgebirgspanoramen vorbei, führte uns aber auch durch mehrere
in den Tälern liegende ausgebrannte Autowracks ihre
Gefährlichkeit vor Augen. Ouarzazate, unser nächster Wegpunkt,
ist eine arabische Stadt wie aus einem schlechten
Hollywood-Film. Sehr gepflegt, im typischen maurischen Stil
wurden moderne Gebäude errichtet, die allesamt in (wüsten-)
brauner Farbe gehalten sind. Und wirklich wird Ouarzazate als
„Hollywood Marokkos“ bezeichnet, nahezu alle marokkanischen
Filme werden in den ansässigen Filmstudios produziert.
Tag 10 – Straße der Kasbahs, Todra-Schlucht
Richtung Er Rachidia liegt die Straße der Kasbahs,
architektonisch sehr interessanter „Wohnburgen“, aus Lehm
kunstvoll erbaut, die an die wilderen Zeiten Marokkos erinnern.
Wir nutzten einen Teil des Tages, um durch die Landschaft zu
gondeln und ohne Streß und Hektik zu fotografieren und zu
besichtigen. Ein erholsamer Vormittag für das gesamte Team.
Gegen Nachmittag erreichten wir die Todra-Schlucht, die einen
weiteren Höhepunkt unserer Reise darstellen sollte. Nachdem wir
eine schwierige Piste gut hinter uns gebracht hatten, baute sich
vor uns der großartige, hunderte Meter hohe Eingang der Schlucht
auf. Die zum Teil nur wenige Meter breit, aber immer sehr, sehr
tiefe Schlucht ist abhängig vom jeweiligen Wetter besser oder
schlechter zu befahren. Die meisten Touristen, die im eigenen
4x4 unterwegs sind, begnügen sich damit, zum Eingang der
Schlucht zu fahren um dann wieder umzukehren. Wir entschieden
uns durchzufahren, da der in der Schlucht verlaufende Fluss nur
recht wenig Wasser führte.
Trotzdem war das Off-Road-Fahren ein Erlebnis. Steile
Pistenfahrten, Wasserdurchquerungen ließen uns auf unsere Kosten
kommen. Beim Versuch, in besonders spektakuläre Fotoschräglage
zu kommen, wäre Peter, auf zwei Rädern schaukelnd, fast
umgefallen. Grinsend steigt er aus: „Waren doch nur 30 Grad !“,
doch mit dem hohen Aufbau des 130ers hatte das ziemlich
gefährlich ausgesehen.
Letztlich ging alles gut. Meine leicht verbeulte vordere
Stoßstange steckte ich recht locker weg. Ansonsten kann man über
die Todra-Schlucht sagen, dass sie auch von unerfahrenen
Off-Roadern recht locker zu passieren ist und trotzdem richtig
Spaß machen kann.
Tag 11 – Durch den Hohen Atlas
Wir fuhren auf Pisten in den gewaltigen Hohen Atlas, der mit
Gipfeln bis über 4.200m Höhe seinem Namen alle Ehre macht. Das
GPS zeigte uns (ungenaue) Höhen bis 2.400 m an. Die zum Teil
sehr felsigen Pisten führten an äußerst steilen Abhängen
entlang, meistens ging es direkt neben der stellenweise nur 3 m
breiten Strecke hunderte Meter in die Tiefe. Nicht für Menschen
mit Höhenangst... Entsprechend langsam, im ersten Gang der
Untersetzung, tasteten wir uns vorwärts. Peter als der Erfahrene
nahm uns auf einer Strecke von ca. 10 km gut 1,5 km ab. Der
tiefblaue Himmel und der Blick auf die gewaltige Bergkulisse
entschädigten uns für das viele, viele ausgeschüttete Adrenalin.
Am Nachmittag kamen wir, mitten im Hochgebirge, an einen großen,
tiefblauen See in ca. 1500m Seehöhe. Eingebettet in die braune,
karge Berglandschaft ein völlig überraschender, spektakulärer
Anblick. Trotz böigem Wind ließen wir es uns nicht nehmen, unser
Glück beim Angeln zu versuchen. Die Marokkaner, die uns zusahen,
grinsten bei unseren glücklosen Versuchen, ohne Rute eine
beschwerte Schnur ins Wasser zu bringen, in sich hinein. Kurz
und gut, wir alle, Einheimische und wir, gingen beim Fischzug
leer aus. Hier herrschten offensichtlich andere
„Fischereigesetze“ als am Fluss in den heimischen Voralpen...
Wir hatten am See die Zeit etwas vergessen. Als wir aufbrachen,
dämmerte es bereits. Die Piste wurde schnell zum Hohlweg, in dem
an ein Campieren nicht zu denken war. Wir mussten weiterfahren,
um aus der gebirgigen Gegend herauszukommen.
Die Piste ins Tal wurde immer schlimmer, wand sich Serpentine
auf Serpentine ins Tal. Die Dunkelheit verhinderte (zum Glück ?)
den Blick in den zur linken Seite des Weges gähnenden Abgrund.
Immer wieder lagen große Steine im Weg, immer enger wurden die
zum Teil bereits abgerutschten, Richtung Abgrund hängenden
Kurven. Behindert wurde unsere Fahrt auch von 2 Schafen, die vor
uns herliefen, aber wegen der Steilheit des Geländes nicht
flüchten konnten. Nach 15 km extrem anstrengender Fahrt fanden
wir erst gegen 21 Uhr einen akzeptablen Platz zum Übernachten.
Tag 12 - Vom Hohen Atlas nach Marrakesch
Als wir morgens aufwachten, sahen wir erst, dass wir am Eingang
eines kleinen Dorfes waren. Schnell waren wir Dorfgespräch
Nummer 1, Mädchen verkauften uns Eier und Brot, der ansässige
Förster hieß uns mit dem obligaten Pfefferminztee willkommen.
Durch die Ausläufer des Hohen Atlas setzten wir unseren Weg fort
in Richtung Marrakesch, wo wir am späten Nachmittag, nachdem ein
leichter Sandsturm Schlechtwetter angekündigt hatte, eintrafen.
Der Abendverkehr in dieser Metropole war der erste Eindruck der
Stadt und nicht weniger aufregend als die zurückliegenden
Off-Road-Etappen. Das Gesetz des Stärkeren regiert auf den
Straßen, zum Glück waren wir mit unseren Land-Rovern meistens
die Stärkeren...
Selbst im Land-Rover-Land Marokko sorgten wir für Aufsehen, als
wir mit unseren völlig verdreckten Autos auf den Parkplatz des
Luxushotels einbogen und zwischen frisch polierten, schwarzen
Limousinen deutscher Herkunft einparkten.
Wir nutzten den Abend zu einem Spaziergang zum Djemma-El-Fna,
dem „Platz der Geköpften“, dem wohl berühmtesten Ort in
Marrakesch. Während tagsüber tanzende Derwische,
Schlangenbeschwörer und Geschichtenerzähler die Menschen
unterhalten und exotisch angezogene Wasserverkäufer ihr Geld
hauptsächlich damit verdienen, sich von Touristen gegen Entgelt
fotografieren zu lassen, wird der Platz abends in den Dampf
hunderter Garküchen gehüllt, die sämtliche Spezialitäten des
Landes anbieten.
Wir ließen uns die Chance nicht entgehen, möglichst viel zu
kosten und hatten unseren Spaß beim Anblick entsetzter
Italienerinnen, denen gekochte Hammelköpfe angeboten wurden.
Zugegeben, die haben wir auch nicht probiert, sie gelten aber
als Delikatesse und werden wegen ihres geringen Preises speziell
von der ärmeren Bevölkerung geschätzt.
Auch hier ist die Armut eines großen Teils der Bevölkerung nicht
zu übersehen. Alte Frauen bitten um einen Teil dessen, was man
gerade am Teller hat und schattenhaft huschen Kinder am eben
verlassenen Tisch vorbei, um das übrig gelassene Stück
Fladenbrot zu erhaschen. Wieder einmal ist der eigene Reichtum,
der in unseren Breiten gar nicht als solcher gesehen wird,
augenscheinlich und angesichts der eigenen Hilflosigkeit diesem
Problem gegenüber recht belastend.
Trotzdem zog uns die Medina beim anschließenden Spaziergang in
ihren Bann. Die unvorstellbare Vielfalt der angebotenen Waren in
den winzigen Geschäften der engen Gässchen übt eine magische
Anziehungskraft aus, die nur eine arabische Altstadt ausüben
kann.
Beim abschließenden Getränk beschlossen wir, auch den folgenden
Tag für eine Stadtbesichtigung zu nutzen.
Tag 13 - Viel strapaziert, aber richtig: Ein Traum aus
Tausend-und-einer-Nacht
Ein gemütlicher Spaziergang führte uns durch die Altstadt von
Marrakesch. Leider hatte der Sandsturm vom vergangenen Tag Recht
behalten: Regen und knapp 10 Grad (!) in Marrakesch, kein Tag,
um aus einer Stadt spektakuläre Fotos mitzunehmen. Durch das
Viertel der Wollfärber, die (normalerweise, bei Sonnenschein)
ihre frisch gefärbten, knallbunten Wollbündel in den Straßen zum
Trocknen aufhängen, führte uns unser Weg weiter, vorbei an
Handwerksläden, Stoffhändlern, Reptilienverkäufern, Gold- und
Kupferschmieden und allerlei Handelsbetrieben, die uns,
teilweise recht lautstark, alle nur erdenkliche Waren zum Kauf
anboten. Wir erhaschten einige Blicke in das Innere der (den
Moslems vorbehaltenen) Moscheen und besichtigten die berühmten
Gräber der einst hier herrschenden Saadier mit den wunderbaren
Mosaiken und Steinmetzarbeiten.
Nach einem gewaltigen Platzregen, der die Gässchen in reißende
Flüsse verwandelte, zeigte sich plötzlich die Sonne und wir
nutzten den Nachmittag zu einem weiteren Blick zum Djemaa-El-Fna,
um uns gegen Geld Schlangen um den Hals legen und Affen auf die
Schultern setzen zu lassen.... Zur Strafe schossen wir heimlich,
ohne den dafür obligaten Obolus zu leisten, einige Fotos. Der
späte Nachmittag führte uns aus Marrakesch hinaus.
In einem Bergdorf verbrachten wir eine kalte, regnerische auf
einer Wiese in der Nähe eines durch den Regen dramatisch
angeschwollenen Oueds. Der wieder einsetzende Regen trieb uns
unter das Alutop von Peters Landy, wo wir uns einen selbst
gezauberten Thunfischeintopf und einige Bierchen schmecken
ließen. In der Enge der Ladefläche, eingezwängt zwischen
Zusatzzank und Alukisten, kam dann trotz des miesen Wetters fast
noch Partystimmung auf.
Tag 14 - Der Tag der Erdgeschichte: Tosende Flüsse,
Wasserfälle und Dinosaurier
Nahe unseres Lagerplatzes hatte ein Einheimischer einen kleinen
Verkaufsstand, er bereitete uns zum Frühstück herrlichen,
dampfenden Tee aus frisch gepflückter Pfefferminze. Ein guter
Start nach einer kalten, durch das Tosen des Flusses sehr
unruhigen Nacht.
Erst jetzt bei Tageslicht sahen wir tief unter uns den
schäumenden Oued. Der Fluss hatte sich in jahrtausendelanger
Arbeit durch den Berg gearbeitet und dabei eine „Pont
Naturelle“, eine natürliche Brücke, übrig gelassen.
Südlich von Azilal führte uns dann eine Piste zu einem winzigen
Dorf, das für seine Dinosaurierspuren bekannt ist. Nachdem wir
eine falsche Abzweigung genommen hatten, die uns fast in eine „No-Return“-Schlammfalle
gelockt hätte, kamen wir an: Ein Hauch von Jurassic Park war zu
spüren, als wir die deutlichen sichtbaren, dreizehigen Abdrücke
betrachteten. Der Dino muss zu seiner Zeit auf weichem Boden
unterwegs gewesen sein, danach hat wohl eine lange Trockenheit
den Boden hart und schließlich zu Stein werden lassen, die
Spuren waren verewigt. Jedenfalls sehen die ca. 5-10 cm tiefen
Tapser aus, als wären sie auf frischer, weicher Erde entstanden.
Die folgende Landschaft war äußerst abwechslungsreich: Ganze
Hügel waren mit Polstern aus Euphorbien, kaktusähnlichen
Wolfsmilchgewächsen überzogen, dichte Hecken aus Feigenkakteen
säumten unseren Weg.
Wir kamen zu den berühmten Ouzoud-Wasserfällen, die knapp 200
Meter in die Tiefe stürzen. Durch die vergangenen Regenfälle
präsentierten sie sich äußerst spektakulär, wenn auch das Wasser
durch das mitgerissene Erdreich tiefbraun eingefärbt war.
Tag 15 - Out of Africa
Der letzte Tag auf marokkanischem Boden war viel zu schnell
gekommen. Den Off-Road-Teil der Reise hatten wir hinter uns
gebracht, wir besichtigten kurz die Römersiedlung Volubilis und
fuhren auf Teerstraßen Richtung Norden. Am späten Nachmittag
hatten wir nach der Durchquerung des Rif-Gebirges Ceuta, die
spanische Enklave auf afrikanischem Boden, erreicht. Die
Grenzkontrollen fielen diesmal noch intensiver aus, die Beamten
suchten offensichtlich - und sehr genau - nach Rauschgift. Sie
wurden nicht fündig, was sie angesichts unseres etwas
verwilderten Aussehens ungläubig und fast verärgert zur Kenntnis
nehmen mussten.
Wir erwischten die letzte Fähre und erreichten um 21:30 Uhr
Europäisches Festland. Am Sonntag hieß es Abschied nehmen von
Christiane und Peter, die noch eine Woche Urlaub (von uns ?!) in
Europa verbringen wollten.
Unsere Heimreise - wieder 3.300 km - nahm zwei Tage und eine
ganze Nacht in Anspruch. Wir mussten uns beeilen, berufliche
Verpflichtungen warteten schon.Dies merkten wir schon, als
abends, auf der spanischen Autobahn, das Handy läutete und der
Anrufer allen Ernstes eine Terminbesprechung abhalten wollte.
Wohlbehalten, von nur wenigen Anrufern gequält, erreichten
wir nur 2 Tage nach Verlassen des afrikanischen Kontinents
frühmorgens Wien. Fast wider Erwarten hatte unser Landy die
Reise ohne jedes Problem überstanden.
Und der Schlusssatz ?
Viele haben es als Verrücktheit betrachtet, eine solche Reise
mit dem eigenen – noch dazu nicht wirklich
langstreckentauglichen – Fahrzeug in Angriff zu nehmen. Doch die
Schönheit der Wüste, die Erfahrungen mit den Menschen und die
erlebten Abenteuer im „Grand Erg Occidental" haben uns alle
Anstrengungen vergessen lassen. |