Bestandsaufnahme in Slowenien und Istrien - auf den Spuren von
Theo Gerstl
Inspiriert von Theo Gerstls Buch "Geländewagen Touren Band 3 -
Slowenien und Istrien" haben wir unsere Anreise für unseren
Urlaub in Istrien entsprechend umgestaltet und versucht, die im
Buch enthaltenen Tourenbeschreibungen auf Aktualität zu prüfen.
08.10.2004
Immerhin ist die letzte Ausgabe des Buches aus dem Jahr 1999 und
in der Zwischenzeit hat sich sicherlich nicht nur im EU-Neuling
Slowenien im Ausbau des Straßennetzes einiges getan. Unser Ziel
für die Bestandaufnahme war nicht, die Touren nochmals zu
beschreiben, sondern eventuelle bemerkenswerte Änderungen und
Ergänzungen zu dokumentieren.
Durch unser eigentliches Reiseziel, Moscenicka Draga an der
istrischen Riviera, fielen einige der Touren gleich mal bei der
Planung weg. Tour 1 - Mangart Passstrasse, Tour 4
- Slowenische Grenzkammstrasse und Tour 9 - Risnjak
Nationalpark mussten wir ausscheiden. Übrig blieben also Tour
2 - Mojstrana/Bled, Tour 3 - Lipnica/Rudno, Tour 5
- Postojna, Tour 6 - Slivnica, Tour 7 - Sneznik
Gebirge und Tour 8 - Istrien, die wir in unsere Anreise
in die Kvarner Bucht einbauen wollten. Tour 1 könnte sich noch
auf der Rückfahrt über das Soca Tal ergeben.
Die Frage war also: wie viele der Strecken wurde schon
asphaltiert und wie viele Schotterpisten hat man uns noch übrig
gelassen?
Also los geht’s - Abfahrt Freitag früh Richtung Süden. Die
Anreise von Wien nach Mojstrana zum Einstieg in unsere erste
Tour erfolgt problemlos über die A2 und dann durch den
Karawankentunnel. Bevor wir die erste Tour im Triglav
Nationalpark in den Julischen Alpen inspizieren, muss noch eine
"g'scheite Jausn" her. Im Vrata-Tal südlich von Mojstrana
befindet sich die Aljazev Dom, eine größere Berghütte als
Ausgangspunkt für Wander- und Klettertouren ins Triglav-Massiv.
Die Fahrt auf der Schotterstrasse, ab und zu von Asphalt
unterbrochen, durch das Vrata-Tal bietet wunderschöne Ausblicke
auf die topasblaue Bistrica. Ein Gourmet-Tempel ist die Aljazev
Dom ja nicht gerade, was ja eh klar war. Das Ham-and-Eggs ist
aber extra lecker und die "handgeschnitzen" Pommes sind Spitze -
oder war der Hunger wirklich schon übermächtig. Leider sehen wir
vom Triglav selbst rein gar nichts, er ist komplett von Wolken
verhangen. Der Abstecher hat sich trotzdem gelohnt, nun geht es
wieder die 10km zurück nach Mojstrana.
An dieser Stelle einige Anmerkungen zum Thema Navigation. Theo
Gerstl erwähnt in seinem Buch, dass die Wege, Orte und
Ansiedlungen die sie bei den Touren durchfahren haben, in den
verwendeten 1:150000 Karten meist nicht eingetragen waren. Dies
verwundert nicht, da die normalen Straßenkarten ja nicht für die
Offroad Routenplanung gedacht sind und Schotterstrassen für den
Normalnutzer nicht von Belang sind. Bis zu einem gewissen Grad
ist man mit Wander- und/oder Bikerkarten sehr gut bedient. Für
den Bereich Istrien in die Karte von Kompass (WK 238) im
Massstab 1:75000 zu empfehlen. Für Slowenien, und auch speziell
für den Bereich der Julischen Alpen muss es gleichwertiges
Kartenmaterial, wahrscheinlich von einem slowenischen Verlag,
geben, da wir die gescannten Kopien (siehe unten) für unsere
Touren benutzt haben.
Abseits von der klassischen Kartennavigation hatten wir noch
unseren Garmin GPS72 an den Notebook angeschlossen. Navigiert
wurde mit dem OziExplorer anhand von kalibrierten
Rasterkartenausschnitten für den gesamten Bereich Slowenien
(gescannt von Karten im Massstab 1:50.000). Diese Karten waren
aus dem Web geladen und es musste sich erstmal erweisen, wie gut
sie kalibriert waren. Davon aber später.
Jetzt also zu Tour 2 - Mojstrana/Bled. Theo Gerstl
beschreibt den Einstieg sehr gut, allerdings hat man in
Mojstrana ja auch nicht so viele Auswahlmöglichkeiten dass man
sich leicht verfransen könnte und Bled ist immer gut erkennbar
ausgeschildert. Trotzdem - Tacho genullt, Navigator
festgeschnallt, Roadbook auf, OziExplorer gestartet und ab geht
die Post. Das Roadbook gibt fast keine Rätsel auf, die Strecke
ist umkompliziert zu fahren und landschaftlich wunderschön.
Keinerlei Ansprüche an Geländewagen, brettlebene
Schotterstrassen. Wir begegnen dutzenden Oldtimern, die uns auf
Ihrer Alpenfahrt entgegenkommen. Nur einmal erwischen wir einen
falschen Abzweig, anscheinend wurden neue Schilder aufgestellt,
die im Roadbook logischerweise nicht vermerkt sind. Nicht weiter
schlimm, nach ein paar hundert Metern haben wir wieder die
Richtung. Am Ende dieser Tour erwartet uns Bled. Wir halten uns
jedoch nicht mit Sightseeing auf und fahren eine
Verbindungsetappe, teilweise über Schotter, über Ribno, Bodesce
und Lancovo um in Gerstl’s Tour 3 - Lipnica/Rudno einzusteigen.
Der Einstieg ist gut beschrieben und rasch gefunden und die
Buchbeschreibung lässt eigentlich keine Irrtümer zu. Weiter geht
es auf den nächsten fast 40km Schotter nach dem Roadbook mit GPS
Unterstützung. Auch hier wenig Rätsel, die Beschreibung ist sehr
gut. Allerdings haben wir am Ende der Tour eine
Kilometerdifferenz zu Theo Gerstl’s Beschreibung von fast 2km.
Fünf Prozent Differenz ist trotzdem noch ganz ok. Die Tour
selbst führt, wie schon gesagt, fast 40 km durch dichtes
Waldgebiet und bietet Natur pur fast ohne Ansiedlungen. Nur ein
paar Ferienhäuser findet man ab und zu. Nach der Tour fährt man
durch ländliche Dorfsiedlungen, wobei uns sofort auffällt wie
gepflegt die Ortschaften sind. Keine vergammelten Häuser zu
sehen - nur schöne Siedlungen mit viel Blumenschmuck in einem
saftig-grünen Nordslowenien.
Wieder auf Asphalt fahren wir auf dem Weg nach Ljubljana durch
die 1000 Jahre alte Stadt Skofja Loka. Den mittelalterlichen
Stadtkern mit prächtigen Häusern sollte man sich nicht entgehen
lassen. Weit weniger bekannt als Bled aber sehr reizvoll ist
dieses Städtchen. Nach dem halbstündigen Aufenthalt ist die
letzte Etappe für diesen Tag, ca. 25km auf Asphalt nach
Ljubljana, fällig.
Da wir bei der Planung festgelegt hatten, dass ein Kurzbesuch in
der Hauptstadt Sloweniens unbedingt sein muss, haben wir schon
vorab ein Hotel reserviert. Allgemein sind die Hotel- und
Pensionspreise im ehemaligen Laibach nicht gerade als günstig zu
bezeichnen. Unter 80 Euro für ein Doppelzimmer im Hotel und 60
Euro in einer Pension ist fast nichts zu finden - wir fanden
dann doch im "Bit Center Hotel" eine Bleibe für 43 Euro pro
Nacht/DZ. Als Zimmer kann man diese Unterkünfte im diesem
Sporthotel eher nicht bezeichnen, eher als Schnarchschachteln
mit Nasszelle. Aber die Unterkunft ist sauber, ruhig, es gibt
eine Bar und auch ein einfaches Frühstück um € 3,50.
Wer Ljubljana noch nicht gesehen hat, sollte jedenfalls einen
kurzen Abstecher dahin machen. Der barocke Glanz, vermischt mit
Architektur aus dem 19. und 20.Jahrhundert und die über der
Stadt thronende Burg zeugen von der langen Geschichte der
ehemaligen Siedlung Emona an der Bernsteinstrasse. Im
Stadtzentrum findet man links und rechts der Ljubljanica
dutzende Lokale, teilweise mit Live-Jazzmusik und hunderten
flanierenden Menschen. Echt einen Besuch wert.
Tour 5 - Postojna ( ein "Rundkurs") in Theo Gerstl’s Buch
war für unsere Zwecke ungeeignet, da wir auf möglichst optimaler
Streckenführung zur Adria wollten. Also nahmen wir in der
Planung die Touren 5, 6 & 7 als "Input" für eine eigene
Offroad-Route quer durch die südslowenischen Wälder und
Mittelgebirge. An die 60km abseits von Asphaltstrassen, auf
Forstwegen und Schotterstrassen warten auf uns.
Als Orientierungshilfe: OziExplorer mit gescannten Rasterkarten
mit "Fremdkalibrierung" aus dem Web. Wir werden ja sehen was
diese Karten wert sind und wo wir landen. Als "Backup-Lösung"
haben wir noch die AMAP3D (GeoGrid Viewer) Karten mit
verlässlicher Kalibrierung - allerdings nur im Maßstab 1:200000.
Zur groben Orientierung sollten sie aber reichen.
Samstag früh sagen wir also Ljubljana ade und bewegen uns auf
der Autobahn in Richtung Postojna/Koper. Bei der Abfahrt Unec/Rakek
verlassen wir die Autobahn und fahren auf der Landstrasse weiter
nach Cerknica. Von dort ziemlich genau auf Kurs 180 geht’s über
Dolenje Jezero in Richtung Otok am Cerknisko Jezero vorbei durch
ein ausgedehntes Feuchtgebiet. Der Wechsel von Asphalt auf
Schotterstrassen findet schon kurz nach Dolenje Jezero statt.
Nach Otok suchen wir den Einstieg in Richtung Süden und die
kalibrierten Karten erweisen sich als genial. Sofort ist der
Einstieg gefunden und auch die weitere Strecke ist perfekt auf
den 1:50000 Karten aus dem Web zu verfolgen. Auch der GPS72
macht einen tollen Job. Sogar im dichtesten Blätterdach verliert
er fast nie komplett die Satellitensignale. Die Route, die ich
geplant hatte, lässt sich unter diesen Umständen problemlos
fahren. Endlose Schotterwege im meist unheimlich dichten
Mischwald und praktisch komplett menschenleer. Auf den nächsten
40km Schotter begegnen wir einem Mountainbiker und einem Förster
in seinen Puch G, der uns freundlich grüsst - der Förster, nicht
der Puch G. Die Strecke stellt im Grunde keine wirklichen
Ansprüche an Geländewagen und wäre auch mit normalen Pkws zu
fahren, was die Slowenen ja auch machen. Wenn man will, kann man
aber auch abseits der Schotterwege in prächtige Waldwege (keine
Fahrverbote!) abzweigen und sein Fahrzeug "zerstören" -
teilweise ziemliche steile Hohlwege mit guten Passagen wo man
schon auch Bergezeug mit haben sollte bzw. ein zweites Fahrzeug.
Da wir dies nicht haben entscheiden wir uns, nur eine ca. 1km
lange "echte" Offroadstrecke durch einen Hohlweg zu fahren.
Danach scheint dann auch endlich der Funke auf meine "Chefin"
übergesprungen zu sein, da sie abends noch mehrmals unseren
Freunden erzählt wie "leiwaund" die Hohlwegstrecke war.
Ohne genaues Kartenmaterial würde ich niemandem raten in dieses
Waldgebiet einzufahren. Es gibt im dichten Wald dutzende
Abzweigungen, praktisch nirgends mehr Sichtweite als 200m und
eine Orientierung an Landmarken ist unmöglich. Man wartet
eigentlich ständig drauf, dass einem ein Bär über den Weg läuft.
Einzige mögliche Orientierungshilfe ohne Karte wäre ein
Roadbook. Der Aufwand, so etwas für etwaige "Nachfolger" zu
erstellen, war uns allerdings zu hoch.
Das Buch von Theo Gerstl hat uns auch noch dazu angeregt, den
Sneznik, den höchsten Gipfel in der Region, zu besuchen. Wir
fahren also über Masun weiter nach Süden. Am Fuße des Sneznik
findet sich der kleine Ferienort Sviscaki, der von
wander-begeisterten Slowenen bevölkert ist. Nach ein paar
Kilometern Fahrt in Richtung Gipfel müssen wir leider
feststellen, dass eines der wenigen Fahrverbote ausgerechnet
diesen Abstecher beendet. Da wir die wahrscheinlich einstündige
Wanderung zum Gipfel nicht machen wollten, drehen beim
Fahrverbot um und fahren in Richtung Ilirska Bistrica und dann
in Folge zur slowenisch-kroatischen Grenze weiter, nach welcher
unsere letzte Tour der Bestandsaufnahme auf uns wartet. Wir
haben es echt genossen die Strecke bis hierher zu fahren - Natur
pur wie man sie in Österreich kaum mehr antrifft, und wenn dann
nur mit Fahrverbotstafeln.
Also los zur letzten Etappe. Wie im Tourenbuch beschrieben,
zweigen wir ca. 9km nach der Grenze nach rechts ab. Wir folgen
dem Roadbook in Richtung Zvonece und dann weiter nach Lisina.
Auch hier wieder perfekte Roadbook-Beschreibung abgesehen von
der schon bemerkten Tachoabweichung. Es geht über teilweise sehr
steile, enge Asphaltstrassen und dann auf Schotter nach Lisina.
Lisina selbst besteht aus ein paar Ferienhäusern und einem
einsamen Kriegerdenkmal das kaum zu erkennen ist. An dieser
Stelle müssen wir die Gerstl Tour verlassen und biegen nach
links ab. Gerstl’s Tour weist nach Nordwesten und würde uns ins
Hinterland des Ucka bringen und damit weg von unserem Ziel,
Moscenicka Draga. Durch lichten Mischwald fahren wir von fast
1000m Seehöhe vorerst auf Schotter und dann auf Asphalt über
Veprinac zur Küste und beenden damit unsere Bestandsaufnahme.
Diese Tour kann ich, im Gegensatz zu den vorherigen, nicht so
empfehlen, da der Offroadwert sehr gering und die Strecke eher
kurz ist. Mal sehen, vielleicht kommen wir noch zu ein paar
weiteren Schotterkilometern in Istrien auf eigene Faust.
Abschließend zu Theo Gerstl’s Buch kann man sagen, dass die
Touren im Allgemeinen das halten, was im Buch versprochen wird
und die Straßenbauer glücklicherweise noch viele
Soft-Offroadstrecken in Slowenien übrig gelassen haben. Wie die
Situation zum Thema Camping in diesen Bereichen aussieht,
konnten wir nicht feststellen. Man sieht einige Hinweisschilder
in Slowenisch an diversen Stellen und Wegegabelungen, die wir
aber leider nicht verstehen konnten - nemo radesch slovenska,
oder so. Die enormen Fliegenschwärme, die uns bei jedem
Zwischenstopp und jeder Pipi-Pause überfallen haben laden aber
nicht unbedingt zum campen ein. Außerdem findet man in den
dichten Wäldern kaum Lichtungen die einen geeigneten Lagerplatz
abgeben würden.
Jetzt zu den selbst geplanten Touren in Istrien. Nach
drei sonnigen Tagen am Strand ist am Mittwoch der Himmel dicht
bewölkt und so nehme ich mein Projekt Ucka unter die Räder. Der
bis zu fast 1400m hohe Bergrücken läuft parallel zur istrischen
Ostküste und im Kerngebiet findet sich der 160 km² große Ucka
Naturpark. Bei meinen Planungen habe ich zwar zwei Strecken in
der Istrien-Karte identifiziert, die ich gerne fahren würde,
konnte jedoch vorab nicht feststellen ob diese, zum größten Teil
im Naturpark liegenden Pisten, auch befahren werden dürfen.
Die erste Tour geht von Sv.Jelena nach Vela Ucka. Ich fahre von
Moscenicka Draga über Moscenice nach Sv.Jelena. Moscenice ist
übrigens äußerst sehenswert. Ein mittelalterliches Bergstädtchen
mit verschachtelten Häusern wie man es sonst kaum wo sieht. Im
Restaurant Perun kann man, bei genialem Ausblick von der
Terrasse auf die Kvarner Bucht, sehr gut essen. Heute wird aber
nichts gegessen, sondern ich fahre weiter nach Sv.Jelena. Kurz
nach der Orttafel findet sich eine Abzweigung nach rechts. Ein
völlig ausgeblichenes Fahrverbotszeichen stufe ich als ungültig
ein und folge ab jetzt den Wegweisern der Mountain-Bike Route "Ucka
Bike 8". Asphalt weicht sehr bald dem Schotter und nach 6,5 km
komme ich auf die Anhöhe Prelaz-Bodan auf 900m Seehöhe. Weiter
geht’s nach den Wegweisern in Richtung Mala Ucka (8km) und Vela
Ucka (10km). Ich begegne einem Einheimischen im Amtstracht
(wahrscheinlich Naturparkaufsicht) in seinem Lada Niva und er
grüsst freundlich - also "nema problema". Ansonsten treffe ich
auf der Tour nur mehr ein paar Schafe. Die Vegetation ist ab
hier eher hochalpin karstig und die Piste teilweise steil und
mit gröberen Geröllbrocken versehen. Trotzdem problemlos zu
fahren und der 4WD wird nie gebraucht. In den vergangenen Jahren
müssen hier ziemliche Waldbrände gewütet haben. Sehr große
Flächen bestehen nur mehr aus Baumskeletten und verkohlten
Stämmen. Nahe Mala Ucka folge ich nicht mehr den Mountain-Bike
Wegweisern und biege nach links ab entlang der Westflanke des
Vojak. Kurz vor Vela Ucka geht der Schotter in ein schmales
Asphaltband über und die erste Tour ist geschafft.
Als Abstecher kann man den Vojak vom Poklon-Pass aus auf einer
befestigten Strasse erreichen. Wenn das Wetter schön ist, ist
dies wohl einer der genialsten Aussichtspunkte in der gesamten
Adria. Von dem 1400m hohen Gipfel schaut man auf die Kvarner
Bucht und die vorgelagerten Inseln Cres, Krk und Rab.
Ich fahre von Vela Ucka bergab auf der Strasse in Richtung
Lupoglav/Pazin um die nächste Tour anzusteuern. In Lupoglav nach
rechts weiter durch Semic nach Lansice, in Lanisce gleich nach
der Ortstafel rechts abgebogen Richtung Rijeka/Racja Vas. Etwa
2,5 km nach Lansice kommt man nach Racja Vas. Unmittelbar nach
der Ortstafel zeigt ein Wegweiser nach Veprinac, dem geplanten
Ende der zweiten Tour. Auch hier gleich wieder Schotterpiste -
Tacho genullt. Durch eine sehr schöne, abwechslungsreiche
Landschaft mit lichtem Mischwald und tausenden Zyklamen
beiderseits der Piste fahre ich weiter Richtung Küste. Mehr als
10km gibt es praktisch keine Probleme mit der Navigation, es
zweigen jedoch ständig weitere Schotterwege ab - ich halte mich
an den Pistenverlauf. Der Wald wird dichter und nach 10,5km
stehe ich plötzlich vor einer Gabelung, die in der Karte nicht
verzeichnet ist und an der auch wieder der Ucka Naturpark
beginnt. Nach links geht es wahrscheinlich auch nach Lisina
(siehe Gerstl’s Tour 8), ich entscheide mich für rechts (Ucka
Bike 2). Nach 10,9km nach links, auf 11,6km geradeaus und bei
17,8 komme ich wieder an eine nicht verzeichnete Kreuzung. An
dieser Stelle sehe ich, dass der Weg, aus dem ich komme, in der
Gegenrichtung mit einem Fahrverbot belegt ist. Na ja - kann ja
passieren. Durch den dichten Wald geht es noch recht kurvig bis
zu km 20,5 auf die Asphaltstrasse und von dort Richtung Veprinac
und dann über Icici wieder zu unserer Unterkunft an der Adria.
Fazit: die Planung und Ausführung der beiden Touren in
Istrien war also ein voller Erfolg. Mehr als 35km auf
Schotterpisten in wunderschöner Landschaft und fast kompletter
Einsamkeit. Generell ist das Fahren abseits der Pisten im Ucka
Naturpark verboten, was ja eigentlich auch zu erwarten war. Ich
kann die Touren als Soft-Offroad Strecken unbedingt empfehlen,
sehr abwechslungsreich geht es durchs Bergland mit tollen
Ausblicken in das istrische Hinterland. Hardcorer, die sich nach
Winch- und Verschränkungspassagen sehnen, werden nicht auf ihre
Rechnung kommen.
Auf der Fahrt zum Ziel unseres nächsten Urlaubsabschnittes im
Kärntner Gailtal fahren wir das Soca-Tal nach Norden. Nach Bovec
entscheiden wir uns weiter über den Vrsic Pass (50 Kehren – fast
1700 Meter) nach Krajnska Gora zu fahren. Damit ist leider der
Mangart gestrichen, da wir da die Strecke über den Predil Pass
nach Tarvisio hätten nehmen müssen
Auch Kärnten hat einiges an Schotterpisten zu bieten die wir
genießen – aber das ist ein anderes Thema.