Offroad durch die Pyrenäen
Unser Forumsadministrator Wolfgang Helscher besuchte mit seinem Land Rover Discovery die Pyrenäen - seine Eindrücke und Erlebnisse von einer hochinteressanten Offroad-Tour.
06.07.2005

Franz mit einem Defender 90, Robert mit seiner KTM LC4 (diese wurde auf den Autobahnstrecken auf einem Hänger mitgeführt) und ich mit dem Discovery bildeten die Gruppe, die je drei Tage in den spanischen und den französischen Pyrenäen unterwegs war.

Die Eckdaten unserer Reise
9 Tage unterwegs , 6 Tage in den Pyrenäen, 2 Tage Anreise, einen Tag Abreise (1600km auf einmal gefahren). Die höchste Höhe, die wir erreichten war 2300m, die niedrigste –1m laut GPS beim Meer. Insgesamt wurden fast 5000km gefahren. Die höchste Temperatur betrug 36 , die niedrigste 9 Grad mit Nebel auf einem Pass in Frankreich. Einen Tag regnete es, ansonsten hatten wir durchwegs schönes Wetter.

Einige von uns gefahrenen Strecken sind nur dann SUV-tauglich, wenn diese nach den Touren verschrottet werden sollen. Kratzer am Wagen sind unvermeidlich , GFK Sandbleche sind zu empfehlen, da wir an zwei Stellen nur mit viel Glück vorbei kamen, da mehr als die Hälfte der Straße weggespült war - mit diesen könnte man sich zur Not eine kleine Brücke bauen.

Campingplätze gibt es sogar in der Nähe von Ortschaften, die schon durch Abwanderung zu Geisterdörfern geworden sind.

Mein Tipp: Schaut der Campingplatz noch so unhygienisch aus, dennoch hinfahren. So schöne und saubere Sanitäranlagen wie an den zwei Campingplätzen, bei denen wir ganz alleine waren, gibt es wahrscheinlich in ganz Italien nicht! Natürlich sind diese auch nicht im ADAC Camping-Führer geführt!

Die Tour
Die ersten zwei Tage verbrachten wir mit der Anreise. Am ersten Tag erreichten wir nach einigen Staus am Abend Ventimiglia und reisten am zweiten Tag nach Narbonne, wo wir unseren Motorradanhänger eine Woche abstellten.

Am ersten Tag in den Pyrenäen ging es über den Col d´Ares nach Camprodon. Wir fuhren die Gerstl Routen 7 und 8 von seinem Geländewagen Touren Buch Band 4 „Spanische Pyrenäen“. Diese Routen sind wunderschön, die schönsten in seinem Buch. Am zweiten Tag wollten wir die Route 9 fahren, es hinderte uns eine Kette am Weiterfahren, die uns anzeigte, dass ein gewaltiger Felssturz ein Weiterkommen verhindert hätte. Dies erzählte uns ein spanischer Bauer, den wir nach dem Weg fragten.

Die von uns gewählten Ausweichrouten wurden von uns so ausgesucht, dass mein Disco zu wenig Bodenfreiheit hatte und die Diffschutzplatten einiges zu tun bekamen. In einer sehr tief und schwierig zu befahrenen Olivenplantage war dann Endstation, da es nicht mehr weiter ging. So navigierten wir weiter nach unseren 50er-Plänen und fanden wunderschöne Wege, die uns am Abend nach Senterada führte.

Am nächsten Tag wechselten die Landschaften von verkarstetem Gebiet bis zum Hochwald und Naturlandschaft mit einem wunderschönen Fluss. Unser Nachtquartier wurde bei Arties bei einem Skigebiet aufgeschlagen. Am nächsten Tag ging es weiter und eine Tafel „Nur mit 4x4 Fahrzeuge zu befahren“ ließ uns einiges erhoffen - wir wurden nicht enttäuscht. Eine Strecke, die einfach nicht SUV tauglich ist! WUNDERBAR!

So führte uns danach der Weg über den Coll del Portillion nach Frankreich. Der nächste Weg wurde versperrt mit dem Hinweisschild: Nur Berechtigte, So drehten wir um und fuhren über einige Pässe nach Saint Giron, wo wir wieder auf einem Campingplatz unser Nachtquartier aufschlugen. Am nächsten Tag fuhren wir im dichten Nebel über einige Pässe, sahen wunderschöne Landschaften und nächtigten bei Arques. Am letzten Tag unserer Reise in den Pyrenäen waren wieder Offroadtouren der besonderen Art (= nicht SUV-tauglich) angesagt. Wunderschön.

Wir besichtigten die kleine Stadt Carcassonne und fanden noch bei den letzten Hügeln mit Sicht zur Adria einige Schotterwege zum Fahren. Wir nächtigten wieder in Narbonne, wo die KTM wieder auf den Hänger gestellt wurde, und von wo aus am nächsten Tag die 1600 km nach Wien retour gefahren wurde.

Fazit
Eine wunderschöne Gegend, in der noch Offroad gefahren werden darf, man muss nur auf den Karten die richtigen Wege suchen - und die findet man sicher. Die spanischen Karten sind sehr genau, bei den französischen, muss man ein bisschen mitdenken, da diese nicht so genau sind.
Map Source von Garmin ist da umgekehrt: Die französischen Karten sind sehr genau, da findet man sogar tolle 4x4 Strecken, bei den spanischen ist einfach nichts eingezeichnet. In Spanien ist man gerade dabei, die kleinen Dörfer mit breiteren Straßen erreichbar zu machen, leider...
 

 
 
 
 
 
 
Fotos und Text: Wolfgang Helscher





 
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