In den 80er Jahren hatte sich Suzuki als
Hersteller kleiner, wendiger und überaus zuverlässiger
Geländewagen bereits einen guten Namen unter Jägern, Förstern
und Offroadern gemacht. Wer jedoch einen komfortablen und
flotten Geländewagen sein Eigen nennen wollte, musste die Marke
wechseln und zum Beispiel zu einem Mitsubishi Pajero greifen.
Auch Suzuki hörte den Ruf nach einem größeren und komfortableren
Geländewagen und präsentierte 1988 den Vitara, der völlig
neue Kundenkreise erschloss. Vorerst nur als 3,57 Meter
langer Dreitürer mit festem Dach oder als Cabrio erhältlich,
schaffte es der Vitara auf Anhieb, viele PKW-Fahrer zu
begeistern und an die Marke zu binden. Vor allem das Cabrio
erfreute sich dank des spritzigen und flotten 1.6 Liter
Benzinmotors großer Beliebtheit bei Alt und Jung.
Um Interessenten mit größerem Platzbedarf zufrieden stellen zu
können schob Suzuki bereits 1991 den Vitara Long
nach, der dank fünf Türen und 4 Metern Länge
bequem Platz für bis zu 5 Personen samt Gepäck bot. Ein Novum
bei Suzuki. Der Vitara Long bediente nun ein deutlich breiteres
Kundenspektrum, das auch nach einem breiter gefächerten Angebot
an Motorisierungen verlangte. 1994 stellte Suzuki den
Vitara Long mit Sechszylinder-Motor vor, der dank 2 Liter
Hubraum und 136 PS souveräne Fahrleistungen mit einer
hervorragenden Laufkultur verband. Bereits 1996 folgte
ein Turbodiesel-Motor mit 87 PS von Mazda, der
sich besonders in Österreich aufgrund seines geringen
Kraftstoffkonsums großer Beliebtheit erfreute.Das konnte man
vom 1996 vorgestellten X90 nicht behaupten, der
auf Basis des kurzen Vitara als 2türiges „Funcar“ mit
Stufenheck und 1,6-Liter 16V-Benziner 97 PS junge und
freizeitorientierte Kunden in die Schauräume der Suzuki-Händler
locken sollte. Neben dem sehr gewöhnungsbedürftigen Äußeren
überraschten besonders die rahmenlosen Scheiben und das
T-Roof-Dachkonzept. Der X90 wurde jedoch trotz, oder vielleicht
wegen, dieser Besonderheiten nie ein Verkaufsschlager und nach
einem Jahr Mitte 1997 wieder eingestellt.
Zehn Jahre nach Vorstellung der ersten Generation wurde
es Zeit für einen Modellwechsel, auch wenn sich der Vitara I
weiterhin großer Beliebtheit erfreute. Mit der zweiten
Generation vollzog Suzuki eine Erneuerung in fast allen
Bereichen. Der Neue wurde breiter, höher, länger, bot neue
Motoren, ein völlig neues Design und um sich vom
Vorgängermodell, das bei Santana in Spanien weiterhin produziert
wurde, abzugrenzen auch einen neuen Namen. Der Grand Vitara
war geboren!
Auch die zweite Generation des Vitara wurde nach wie vor mit
zuschaltbarem Allradantrieb, Leiterrahmen und
hinterer Starrachse angeboten. Auf den neuen Fünftürer
folgten die bekannten Karosserievarianten des Dreitürers als
Limousine und als Cabrio, beide mit 2 Litern Hubraum und
128PS. Der meistverkaufte Motor im fünftürigen Grand Vitara
war weiterhin der sparsame und kräftige Turbodiesel mit 87PS,
der 2000 von einem 2 Liter HDI-Commonrail-Turbodiesel-Motor
von Peugeot abgelöst wurde.
Neben einem behutsamen Facelift des Grand Vitara feierte auf der
Detroit Motorshow 2001 der bislang größte Suzuki seine
Weltpremiere, der Grand Vitara XL-7. Die Länge war auf
4,66 Meter angewachsen um im Notfall auch sieben Passagieren
Platz bieten zu können. Für den standesgemäßen Antrieb sorgte
ein V6 aus Leichtmetall mit 2.7-Litern Hubraum und 127
kW/173 PS, der jedoch in Österreich die absolute Ausnahme
bleiben sollte.
Im Laufe der Jahre vollzog sich eine ständige Änderung der
Kundenschicht des Vitara, der Wagen wurde mit seinen Käufern
erwachsen.
Erfreute sich beim Vitara I noch das Cabrio und die 3türige
Stahldach-Variante großer Beliebtheit, so wurde der Großteil des
verkauften Grand Vitara als langer Fünftürer geordert, die
3türigen Versionen kamen über ein Randdasein nicht hinaus.
Das schlug sich schließlich auch auf den völlig neuen Grand
Vitara nieder, der 2005 auf der IAA in Frankfurt
Weltpremiere feierte und nicht mehr als Cabrio erhältlich ist.
Das erfolgreiche Konzept war in seinen Grundzügen erhalten
geblieben, bei der Umsetzung schlug Suzuki jedoch einen komplett
neuen Weg ein. Das Design wurde eleganter und verleiht dem Wagen
einen selbstbewussten Auftritt.
Unter dem Blech wich die hintere Starrachse einer modernen
Konstruktion mit Einzelradaufhängung und sorgte so für
mehr Fahrkomfort. Entgegen den vorigen Generationen wurde der
aktuelle Grand Vitara mit einem permanenten Allradantrieb
ausgestattet, der im 4H-Modus 47 Prozent der Antriebsleistung
auf die Vorder- und 53 Prozent auf die Hinterachse verteilt.
Auch die Motorenpalette wurde komplett umgekrempelt. Die
Benziner mit 1.6-Liter und 2.0-Liter Hubraum leisten
nun 106 PS beziehungsweise 140 PS, der
1.9-Liter-Turbodiesel mit Commonrail-Einspritzung und
129 PS erfreut sich in Österreich klarerweise großer
Beliebtheit und sorgt für flotte Fahrleistungen bei geringem
Verbrauch.
Für 2009 ist ein größeres Facelift angesagt.
Mit bisher 2,4 Millionen verkauften Exemplaren gehört der
Suzuki Vitara zu den weltweit erfolgreichsten Geländewagen, er
gilt als Wegbereiter des SUV-Booms und trug maßgebend zur
Beliebtheit kompakter SUV bei. Wenn das keine Erfolgsgeschichte
ist…
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