Unser Forumsadministrator Wolfgang Helscher war wieder 'mal auf
Achse. Diesmal hat er uns ein G'schichterl von der diesjährigen
Fire-Trophy mitgebracht ...
Die werte Leserschaft wird sich fragen: Was macht der
Forumsadministrator Wolfgang auf einer Firetrophy und was hat
das denn mit Geländewagen zu tun? Das ist eine lange Geschichte.
Kurz zusammengefasst:
Zuerst einmal - für alle Flachlandleser: Österreich besteht
nicht nur aus der Feuerwache Wien, sondern hat auch alpines
Gelände (Anm. der Red.: Aha.). Dieses wird mit allradgetriebenen
Feuerwehrautos befahren.
2007 bei einer Ausfahrt bei Puchberg am Schneeberg erhält mein
langjähriger Reisebegleiter Franz ein SMS von Ebay, schaut mich
an und sagt: "Du, ich bin ab sofort stolzer Besitzer eines
1968er Landrover Forward Control Feuerwehrautos mit einem
Rosenbaueraufbau. Wir müssen ihn aber im Gailtal abholen...".
Abgeholt, in Stand gesetzt, erneut ruiniert 2008, erneut in
Stand gesetzt und ab in Richtung Gars am Kamp zur Firetrophy
2009, die nur alle drei Jahre stattfindet. Zur freiwilligen
Feuerwehr hatte ich immer ein besonderes Verhältnis, da ich als
Hendl- und Biervernichter die Kassen der freiwilligen
Feuerwehren immer zu füllen versuche (Anm. der Red.: Das sind
auch meist sehr erfolgreiche Versuche ;-).
Wir hatten uns zwar "mit Übernachtung" angemeldet, aber - wer
weiß schon wie das denn organisiert ist? Somit zusätzlich mit
Campingsachen ausgestattet erfasst uns bei der Anmeldung
Erstaunen: Über eine tolle Orga rund um Anton Mück, dem Leiter
des Feuerwehrmuseums Gars am Kamp.
Drei Tage lang lassen wir uns von einer toporganisierten
grenzübergreifenden Veranstaltung mitreissen! Am Freitag kommt
nur ein kleiner Teil der Teilnehmer, der hat es aber in sich,
denn die Lohnsburger fahren bei strömendem Regen mit einem
1939er Dogde WC551 offen und fragen uns : Was haben wir bloß
angestellt, dass es so schüttet?
Erst hier wird mir bewusst, dass ich Franz danken muss, dass er
nicht ein Feuerwehrcabriolet gekauft hat (danke!). Wir besuchen
den Horner Teil der Landesaustellung "ÖSTERREICH. TSCHECHIEN.
geteilt - getrennt - vereint.".
Am nächsten Tag begann es erst richtig, denn 30 Fahrzeuge
sammelten sich in Horn. Wir fuhren in vielen Städten und
Gemeinden Ehrenrunden - die Zuschauer waren begeistert. In
Tschechien war jede Dorffeuerwehr auf uns vorbereitet, die Leute
standen am Straßenrand und winkten den Tross zu.
Nachdem wir in Heraltice freundlich zu Mittag aufgenommen worden
waren, ging es nach Jihlava(Iglau) - dort warteten schon 1000
Besucher auf uns und der Fahrzeugtross war schon auf 40
Fahrzeuge. Viele Fahrzeuge von der "Hasici" (=Feuerwehr) der
Stadt Jihlava gesellten sich zu uns , die Teilnehmerfahrzeuge
füllten den ganzen Stadtplatz. Nach einer Fahrzeugbesichtigung
bezogen wir unsere Zimmer.
Am nächsten Tag ging es durch viele Ortschaften nach Telc auf
den Stadplatz. Dort stellten wir die Fahrzeuge zur Besichtigung
ab. Hier konnte auch ein weiterer Teil der NÖ Landesaustellung
besichtig werden. Die freiwillige Feuerwehr von Schwertberg,
original angezogen, fuhr mit einem Fiat Turin 501 von 1922 zum
Stadtbrunnen und spritzte dessen Wasser über die Frontpumpe auf
den Stadtplatz. Alle waren begeistert! Dieses Auto wurde vom
Publikum aller Stationen auch zum schönsten Fahrzeug gewählt,
die Schwertberger durften den Wanderpokal "Amethyst“ nach 2006
gleich wieder behalten ...
Wieder in Österreich angekommen fuhren wir Ehrenrunden in
Dobersberg und Allentsteig, danach sammelten wir uns in Nonndorf
und fuhren zur Abschlussparade nach Gars am Kamp.
Neben den vielen wirklich liebevoll restaurierten Fahrzeugen
möchte ich den "Pechpokal"empfänger 2009 erwähnen: Manfred Mack
restaurierte für die Landesfeuerwehrschule in Tulln einen Opel
Blitz 3,6-36-30 von 1952 perfekt. Nur einige Kilometer vor dem
Ziel wollte der Wagen nicht mehr. Vom Ehrgeiz gepackt, mit
eigener Kraft die Zielankunft zu erreichen, zerlegte er den
Vergaser, ruinierte nebenbei unsere Starthilfebatterie und
überfuhr unter Applaus die Ziellinie! Das nenn' ich Fanatismus!
Der Veranstalter hatte am Anfang versprochen, gemeinsam mit den
mitveranstaltenden Feuerwehren (aus Horn, Raabs, Heraltice,
Iglau, Telč, Dobersberg, Nonndorf und Gars) alles zu tun, dass
wir noch lange an diese Veranstaltung denken würden ... dieses
Versprechen wurde mehr als nur gehalten. Danke, Anton Mück!