BMW: 25 Jahre Allraderfahrung
25 Jahre nach der Markteinführung des ersten allradgetriebenen PKW-Modells hat BMW die 4x4-Firmenchronik niedergeschrieben.

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08.11.2010

1985 hat BMW erstmals einen PKW mit Allradantrieb ausgestattet - einen "3er". Bereits damals war die Kraftübertragung auf beide Achsen nicht allein zur Optimierung der Traktion auf unbefestigtem Untergrund sowie bei widrigen Witterungsbedingungen, sondern auch zur
Steigerung der Fahrdynamik in Kurven bestimmt. Der permanente Allradantrieb des 1985er "325iX" verteilte die Antriebskraft im konstanten Verhältnis von 37 : 63 Prozent auf die Vorder- und die Hinterräder. Viscosperren im Verteiler- und im Hinterachsgetriebe sorgten bei Bedarf und in Abhängigkeit von der Differenzdrehzahl zwischen den Vorder- und Hinterrädern für nahezu starre Verbindungen, um Traktion und Fahrstabilität zu optimieren. Ab 1988 wurde der 325iX auch als Touring angeboten.

BMW 325ix
Ein BMW 325ix der ersten Stunde

Weitere drei Jahre später folgte der Start des Allradantriebs in der BMW 5er Reihe ("525ix") und zugleich die Premiere für die elektronische Steuerung der Kraftverteilung. Das neu entwickelte System verfügte über Lamellenkupplungen, die automatisch und stufenlos geregelt werden konnten, um die im Normalbetrieb übliche Momentenverteilung von 36 : 64 Prozent zwischen den Vorder- und den Hinterrädern bedarfsgerecht zu variieren. An der Hinterachse wurde zunächst eine hydraulisch geregelte Lamellenkupplung eingesetzt, die später durch einen elektronisch geregelten Bremseneingriff ersetzt wurde. Zur Analyse der Fahrsituation berücksichtigte das Steuergerät des Allradantriebs die Raddrehzahl-Signale des Antiblockiersystems, die Drehzahl und die Drosselklappenstellung des Motors sowie den Bremsenstatus.

BMW 525ix 1991
Der Allradantrieb in einem 5er aus 1991

Seit 1999 ist BMW im Bereich der Sports Activity Vehicles vertreten - die Bayern nannten ihre Fahrzeuge im Segment wegen der fahrdynamischen Ausrichtung "Sports Activity Vehicles", kurz "SAV". Erster Vertreter war der X5: Seine Antriebskraft wurde bei normaler Fahrt über ein Planetengetriebe im Verhältnis von 38 : 62 Prozent auf die Vorder- und Hinterräder verteilt. Serienmäßig mit an Bord waren die Fahrstabilitätsregelung DSC, eine automatische Differenzialbremse "ADB-X" und die Bergabfahrkontrolle (Hill Descent Control). 2004 gesellte sich der kleinere X3 zum X5. 2008 kam der BMW X6 auf den Markt, 2009 der X1.

xDrive in einem BMW X5 aus 2000
xDrive im X5 aus 2000

Die aktuelle Ausführung des Allradsystems xDrive arbeitet mit einer elektronisch gesteuerten Lamellenkupplung im Verteilergetriebe. Es erkennt und bewertet alle Fahrsituationen, um frühzeitig den geeigneten Regeleingriff vorzunehmen. Dabei werden zur Analyse neben den Raddrehzahlen nun auch die von der DSC gelieferten Daten über den Lenkwinkel, die Gaspedalstellung und die Querbeschleunigung einschließlich des daraus berechneten Fahrzustands berücksichtigt. Ein korrigierender Eingriff erfolgt dann durch xDrive allein oder auch in Kombination mit dem DSC. Im Gegensatz zu anderen Herstellern hält BMW bei der Abstimmung von xDrive konsequent an der für den Heckantrieb typischen Charakteristik fest. Auch bei den Allradmodellen von BMW gelangt bereits in normalen Fahrsituationen der größere Teil des Antriebsmoments an die Hinterräder.

BMWs 5er Baureihe aus 2010
Ein 5er BMW mit xDrive der aktuellen Generation (Modelljahr 2010)

Aktuell bietet BMW insgesamt 45 Modelle an, bei denen xDrive für eine variable Verteilung des Antriebsmoments zwischen den Vorder- und den Hinterrädern sorgt. Dazu gehören die X-Modelle (X1, X3, X5 und X6) ebenso wie Vertreter der 3er, 5er und 7er Baureihen.

Fotos: BMW





 
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