Die 2. Generation
Chevrolet Captiva im Test
Die Überarbeitung hat ihm gut getan

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28.01.2012
Die zweite Generation des Chevrolet Captiva ist in Österreich seit dem vergangenen Frühjahr am Markt. Von außen ist der Neue an der umgestalteten Motorhaube und neuen Scheinwerfern erkennbar, die Blinker sind nun in die Außenspiegel integriert. Dazu wurden die Radhäuser größer gestaltet, um Räder mit bis zu 19 Zoll großen Felgen aufnehmen zu können.
Chevrolet Captiva im Test
 

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Die wichtigste Neuerung erschließt sich frühestens beim Starten: Ein neuer Dieselmotor mit 2, 2 Litern Hubraum leistet wahlweise 163 oder 184 PS. Für unserer Test fassten wir die stärkere Variante aus - ein Motor, der uns ausgezeichnet gefallen hat. Er treibt den Captiva sehr ordentlich voran. Im Stop-and-go-Verkehr muss man ein wenig auf das im Drehzahlkeller lauernde Turboloch aufpassen, schon ab rund 1.500 Umdrehungen ist der Schub bei entsprechender Gaspedalstellung aber enorm.

Das 6-Gang-Schaltgetriebe kann ebenfalls überzeugen - seine Gänge sind weit gespreizt, in der Stadt kann man praktisch in jeder Situation im zweiten oder dritten Gang fahren. Bei 100 km/h liegen im sechsten Gang gerade einmal 1.700 Umdrehungen an - das garantiert ein entspanntes Reisen ohne störende Nebengeräusche eines gestressten Motors. Auf der Stadtautobahn bei 80 km/h rollt man am besten im vierten oder fünften Gang dahin. Mit 6,6 Litern Verbrauch im Schnitt darf der Chevy als durchaus sparsam bezeichnet werden.
Ganz gehörig verbessert hat sich unserer Meinung nach das Fahrwerk. Sprachen wir in unserem ersten Captiva-Test 2008 noch von "kräftigem Untersteuern und starken Karosserieneigungen", verhält sich der Wagen auf der kurvigen Landstraße heute fantastisch. Die Lenkung ist für ein SUV überaus präzise, der Wagen lässt sich über das noch immer überraschend große Lenkrad tadellos und zielgenau dirigieren. Erst wenn man es übertreibt, schiebt der schwere Wagen recht kontrollierbar über alle 4 Räder.
Der mit an Bord befindliche Allradantrieb verrichtet seinen Dienst meist unmerkbar. Auf schlechten Feldwegen oder auf rutschigem Untergrund ist er dennoch ein treuer Gehilfe. Beim Anfahren auf einer riesigen Eisscholle hatten wir weniger Probleme, als wir dachten. Wird das Gelände rauer, kommt der Captiva dank seiner Hochbeinigkeit recht weit, Vorsicht ist aber stets geboten - die Frontschürze hängt tief und könnte schnell Schaden nehmen.

Ein echtes Goody für den "Schlechtwegefahrer" ist die per Knopfdruck aktivierbare Bergabfahrhilfe. Sie hält die Geschwindigkeit durch Bremseingriffe konstant niedrig. Das System arbeitet zwar ein wenig geräuschvoll, dafür höchst effektiv und, pardon, "deppensicher": es funktioniert selbst im Leerlauf und schaltet so den Fahrer als potenzielle Gefahrenquelle beim kontrollierten Bergabfahren komplett aus.
Toll und im Segment Seinesgleichen suchend ist das Platzangebot im Captiva: Fahrer und Beifahrer freuen sich über großzügigste Platzverhältnisse gleichermaßen wie die Passagiere in der zweiten Reihe. Auf Wunsch gibt es sogar eine dritte Reihe - lässt man die Sitze 6 und 7 im Ladeboden verschwinden, bietet auch der Laderaum üppigsten Platz für's Großgepäck.

In unserem Testauto waren die Sitze mit schönem, hochwertig wirkenden Leder bezogen. Bei eisigen Temperaturen genossen wir die ordentlich Gas gebende Sitzheizung. Einzig der Seitenhalt der Sitze war nicht überragend - der Sitzfläche fehlen ein wenig die hochgezogenen Wangen.

Die Instrumentierung hinter dem Lenkrad ist gut ablesbar und optisch modern. Das zentrale Infodisplay, das die Betriebszustände von Klima, Radio und Co. anzeigt, kannten wir schon von der ersten Generation des Fahrzeuges und wirkt entsprechend nicht mehr ganz "State-of-the-Art". Seinen Zweck erfüllt es dennoch tadellos.

Bleibt uns abschließend anzumerken, dass der Captiva in der zweiten Generation als wesentliche Weiterentwicklung gegenüber dem Erstling bezeichnet werden darf. Wer ein SUV sucht, das einen exzellenten Antrieb, viel Platz, eine gediegene Ausstattung und ein sehr gutes Preis-/Leistungsverhältnis bietet, sollte in Zukunft auch beim Chevy-Händler vorbei schauen.

Chevrolet Captiva 2.2 LT
Die Daten

Motor: 4 Zylinder Dieselmotor mit Common Rail Einspritzung, 2.231 cm3, 184 PS, 400 Nm ab 2.000 U/min

Getriebe: 6-Gang-Schaltgetriebe

Länge/Breite/Höhe:
4.673/1.868/1.727 mm 

Leergewicht:
1.953 kg

Max. Anhängelast:
750 / 2.000 kg (ungebremst/gebremst)

Verbrauch:
6,6 l (Herstellerangabe)
CO2:
174 g/km

Offroad:
permanenter Allradantrieb, Bergabfahrhilfe

Ausstattung (Auszug):
Doppelauspuff Chrom, Lederschalthebel, Lederlenkrad mit Fernbedienungstasten für Radio und Tempomat, Ledersitze mit Heizung vorne, 7-Sitze, elektronische Klimaanlage, Regensensor, Tagfahrlicht, RDS-Radio mit CD, MP3 und USB, ABS, Front-, Seiten und Kopfairbags, Stabilitätskontrolle, Bergabfahr-Assistent, Berganfahrhilfe

 
Preis:
Allradmodelle ab € 30.290,--, Testwagen ab € 31.290,--
 

gelaendewagen.at Test Nr. 123
Fotos: gelaendewagen.at





 
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