Die Giganten des Trial-Sports trafen sich im niederösterreichischen Limberg.
Dieses Wochenende hieß es wieder früh aufstehen, denn ein Geländetrial stand am Programm. Aber diesmal nicht irgendeines, nein, es war die größte Offroadveranstaltung Österreichs und auch eines der größeren von ganz Europa.
Der 6. Lauf des Europatrucktrials und gleichzeitig der Finallauf wurde in Limberg (NÖ bei Maissau) in einem großen Steinbruch von Jürgen Funke veranstaltet.
Zeitgleich wurde ein 4x4 Trial für Geländewagen, ein Trial des A-Cups für Motorräder und ein Modelltrucktrial für ferngesteuerte Modelle gefahren.
Am Eingang wurden wir von Hrn. Funke persönlich an der Kassa empfangen, und nach hinten in die Grube des Geschehens mit dem "Orgamobil", einem kleinen blauen Suzuki LJ80 geführt. Gegen 9:30 Uhr begannen die LKWs mit ihren Sektionen. Verschieden große LKWs fahren gemeinsam in einer Gruppe, mehrere Gruppen parallel in unterschiedlichen Sektionen im ganzen Steinbruch verteilt.
Die Fehlerpunkte werden ähnlich wie bei unseren Geländewagenbewerben vergeben. 1 Punkt für stehenbleiben, je 3 Punkte für Fahrtrichtungswechsel, maximal sind 6 Fahrtrichtungswechsel zwischen 2 durchfahrenden Toren erlaubt. Dann gibt es noch unterschiedliche Fehlerpunkte für Berühren bzw. Umwerfen einer Stange. Die Reihenfolge der Tore die durchfahren werden, kann frei gewählt werden, jedoch muß jedes Tor genau einmal durchfahren werden. Dabei darf es aber sowohl im Vorwärtsgang, als auch im Rückwärtsgang durchfahren werden. Die farblich gekennzeichnete Torstange muß dabei aber immer in Fahrtrichtung links genommen werden.
Gleich in der 1. Sektion bei der wir zugeschaut haben, ist der erste Starter, ein Unimog aus Frankreich, so unglücklich zur Seite gefallen, daß er einen Schlag auf die Hinterachse bekam, dieser Schlag bis ins Getriebegehäuse nicht gedämpft werden konnte, und das Getriebegehäuse dabei einen Riß bekommen hat. Für ihn hat sich die Anreise aus Frankreich nicht gelohnt. Hier muß man eh den enormen zeitlichen und warscheinlich auch finanziellen Einsatz der Starter samt Team, Familie und den Mitreisenden Organisationsteilnehmern über das ganze Jahr erwähnen. Die Europatrucktrialserie ist in Ländern in ganz Europa verstreut (Frankreich, Deutschland, Österreich, uvm. ...).
Wir sind gewohnt, daß ein umgefallenes Fahrzeug mit Hilfe starker Zuschauer, oder durch das Fahrzeug eines Mitstreiters wieder aufgerichtet wird. Nicht aber beim Trucktrial, hier kommt ein schwerer Schaufelbagger zum Einsatz. Für diesen Bagger ist selbst ein 4-Achser kein Problem den LKW wieder auf alle seine 4, 6 oder 8 Räder zu stellen.
Gegen 10:00 wurde auch die Fahrerbesprechung des Geländewagen Trials durchgeführt, und auch hier wurden die Starter in Gruppen aufgeteilt und zu ihren Sektionen geschickt.
Viele bekannte Leute aus der 4x4 Szene fuhren dort mit. Oder man traf an dem Wochenende einige Fahrer aus der Vergangenheit wieder, die den Offroadvirus nicht wirklich ablegen konnten, selbst wenn sie nicht mehr aktiv fahren, aber sich diese tolle Veranstaltung, so nahe vor der Haustür, einfach nicht entgehen lassen wollten.
Auch einige Allrad Wien Mitglieder fuhren mit.
Den ganzen Tag war im gesamten Steinbruch so viel los, daß die Stunden dort wie im Fluge vorüber gingen. Am Samstag war es den ganzen Tag wolkenlos und warm, am Sonntag wurden wir am Vormittag mit ein paar Regentropfen abgekühlt, aber bald verzogen sich die Wolken und die Sonne begleitete uns wieder den ganzen restlichen Tag. Besser kann so eine Veranstaltung durch das Wetter gar nicht unterstützt werden.
Für Essen und Getränke wurde auch gesorgt. Ein riesiges Zelt stand als Restaurant zur Verfügung, und direkt unten am Geschehen wurden wir an einem Imbisstand mit Getränken verwöhnt.
Durch Land Rover Experience hatten die Zuschauer selbst die Möglichkeit, mit einer Flotte quer durch das gesamte Gelände zu fahren. Mit einer Spende für die Schmetterlingskinder konnten wir mit LKWs von MAN und der Plattform www.dynamitetours.at Fahrten als Beifahrer von LWKs bis zu einer Größe eines S-LKW (3-Achser des österreichischen Bundesheeres) machen, und das Feeling eines solchen Giganten im Gelände selbst mitempfinden.
Felix Funke, der Sohn des Veranstalters, und einer der jüngeren Starter im Feld, den einige von uns vielleicht eher als Fahrer eines Suzukis LJ80 bei div. Trialveranstaltungen kennen, zeigte uns eindruckvoll wie man es schafft auch große 3-Achs-LKWs mit 6-Radlenkung, und Lenkbremse einfach mühelos über fast unüberwindbare Felsen, oder auf Steilhänge hinauf zu dirigieren.
Bei den Prototypen, gibt es einen harten Kampf zwischen Felix und einem weiteren österreichischen Team (KVK Racing) mit einem kompletten Eigenbau "LKW". Insgesamt habe ich über fünf österreichische Starter gezählt. Auch das auffälligste Fahrzeug, ein 3-Achser mit der Lackierung eines Zebras, das auch gleich der Teamname war, viel mir immer wieder positiv auf.
Alle die es diesmal nicht geschafft haben hinzufahren, falls nächstes Jahr wieder dieser Bewerb in Österreich veranstaltet wird, laßt es euch nicht entgehen.
Es ist echt beeindruckend zu sehen wie sich ein 4-Achsiger LKW nach einer Geländekuppe weiter in die Höhe aufbaut, bis endlich auch die 2. Achse die Spitze erreicht hat, und der gesamte LKW wieder nach unten kippt.
Ich bin mir fast sicher, daß diese Veranstaltung bei einigen Treffen von uns 4x4-Begeisterten in den nächsten Wochen/Monaten noch ein tolles Gesprächsthema sein wird.