Nach Tata und Mahindra zündet das
steirische Autohaus Windhaber die nächste Rakete. Diesmal
mit kleinen Nutzfahrzeugen aus China. Wir konnten den Dong Feng
K02 als erste Redaktion Österreichs testen.
Die heimische Autobranche zerbricht sich schon
seit Jahren den Kopf, wann denn nun endlich der richtige
Zeitpunkt wäre, chinesische Marken und Modelle in Österreich zu
verkaufen. Im steirischen Stubenberg am See wird nicht so lange
gefackelt, Franz Windhaber startet mit Dong Feng Klein-LKWs
unter dem Label DFSK durch. Wahlweise mit Heckantrieb
oder Allrad samt Untersetzung. In jedem Modell.
Wir haben uns das erste Exemplar des
Einstiegsmodell K02 Doppelkabine Mini-Truck 1.3 4x4 bereits
ganz genau angesehen. Der DFSK K02 wirkt wie ein alter
Bekannter. Was daran liegen könnte, dass er auch als
facegelifteter Suzuki Carry durchgeht. Der Eindruck setzt sich
auch im Innenraum fort. Manierliche Sitzposition,
bequemer Einstieg und überraschend viel Platz für viel
großgewachsene Insassen in der Doppelkabine. Mit 1,6 Meter
langer Ladefläche dahinter, bei der sich alle drei
Ladebordwände umklappen lassen. Und das alles bei einer
Außenlänge von genau vier Metern. Dem platzsparenden
Unterflur-Mittelmotor unterm Fahrersitz sei Dank.
Das kleine 1.3 Liter Benzin-Motörchen mit
80 PS und vier Zylindern treibt den extrem kurz
übersetzten DFSK K02 ausreichend zügig voran. Klar wird’s ab 80
zäh, schneller sollten mit dem kippeligen K02 aber ohnehin nur
Mutige unterwegs sein. Und Ohrenstöpsel nicht vergessen, die
Geräuschkulisse wird ab LKW-Tempo ohrenbetäubend laut. Ganz
anders auf steilen, kurvigen Landstraßen und in Innenstädten.
Dort läuft der K02 zur Höchstform auf. Wuselt durch Gassen und
zwischen Bäumen hindurch, bei einem Wendekreis von 7 Metern
und der Breite von 1,56 Metern kein Wunder, und abgebogen wird
sowieso im dritten Gang.
Auch im Gelände fühlt sich der K02 4x4
pudelwohl. Denn dort wartet er mit einem Novum auf. Die
Untersetzung lässt sich völlig unabhängig zum starr
zuschaltbaren Allradantrieb verwenden. Allrad und
Untersetzung im Gelände, Heckantrieb und Untersetzung beim
Rangieren auf festem Untergrund. Die Untersetzung ist der wahre
Kracher im DFSK. Der kleine Doppelkabinen-LKW klettert im
Standgas mit 2 Kilometern pro Stunde dahin, ohne Gas
geben zu müssen und ohne abzusterben. Damit kriecht der kleine
Chinese langsamer durch heimische Wälder als gestandene
Geländewagen. Wir träumen nur noch von etwas mehr Bodenfreiheit,
einer ordentlichen Motorschutzplatte und grobstolligen Rädern.
Die kleinen Nutzfahrzeuge der K-Serie gibt’s mit
zwei verschiedenen Motoren, fünf unterschiedlichen
Karosserievarianten und wahlweise als 2WD oder 4WD, die
größere V-Serie mit einem Motor und vier Karosserievarianten.
Alle auch mit Allradantrieb samt Untersetzung zu kombinieren.
Die Preise starten bei 11.988 Euro inkl. MwSt. für die
K-Serie Einzelkabine 2WD, um bei 24.804 Euro inkl. MwSt. für den
V-Serie Bus mit 7 Sitzen und Allradantrieb zu gipfeln.
Servolenkung und ein Radio sind immer serienmäßig mit drin,
Annehmlichkeiten wie elektrische Fenster, Klima oder
Zentralverriegelung kosten Aufpreis. Ob das ein Kracher wird?
Wir sind gespannt!
gelaendewagen.at Test Nr. 152
Fotos und Text: gelaendewagen.at