Chinakracher?
Blitztest: Der Dong Feng K02
Nach Tata und Mahindra zündet das steirische Autohaus Windhaber die nächste Rakete. Diesmal mit kleinen Nutzfahrzeugen aus China. Wir konnten den Dong Feng K02 als erste Redaktion Österreichs testen.
01.07.2013
Die heimische Autobranche zerbricht sich schon seit Jahren den Kopf, wann denn nun endlich der richtige Zeitpunkt wäre, chinesische Marken und Modelle in Österreich zu verkaufen. Im steirischen Stubenberg am See wird nicht so lange gefackelt, Franz Windhaber startet mit Dong Feng Klein-LKWs unter dem Label DFSK durch. Wahlweise mit Heckantrieb oder Allrad samt Untersetzung. In jedem Modell.
Der Dong Feng K02 im Test: Zum Vergrößern klicken!
Wir haben uns das erste Exemplar des Einstiegsmodell K02 Doppelkabine Mini-Truck 1.3 4x4 bereits ganz genau angesehen. Der DFSK K02 wirkt wie ein alter Bekannter. Was daran liegen könnte, dass er auch als facegelifteter Suzuki Carry durchgeht. Der Eindruck setzt sich auch im Innenraum fort. Manierliche Sitzposition, bequemer Einstieg und überraschend viel Platz für viel großgewachsene Insassen in der Doppelkabine. Mit 1,6 Meter langer Ladefläche dahinter, bei der sich alle drei Ladebordwände umklappen lassen. Und das alles bei einer Außenlänge von genau vier Metern. Dem platzsparenden Unterflur-Mittelmotor unterm Fahrersitz sei Dank.
Der Dong Feng K02 im Test: Zum Vergrößern klicken!
Das kleine 1.3 Liter Benzin-Motörchen mit 80 PS und vier Zylindern treibt den extrem kurz übersetzten DFSK K02 ausreichend zügig voran. Klar wird’s ab 80 zäh, schneller sollten mit dem kippeligen K02 aber ohnehin nur Mutige unterwegs sein. Und Ohrenstöpsel nicht vergessen, die Geräuschkulisse wird ab LKW-Tempo ohrenbetäubend laut. Ganz anders auf steilen, kurvigen Landstraßen und in Innenstädten. Dort läuft der K02 zur Höchstform auf. Wuselt durch Gassen und zwischen Bäumen hindurch, bei einem Wendekreis von 7 Metern und der Breite von 1,56 Metern kein Wunder, und abgebogen wird sowieso im dritten Gang.
Der Dong Feng K02 im Test: Zum Vergrößern klicken!
Auch im Gelände fühlt sich der K02 4x4 pudelwohl. Denn dort wartet er mit einem Novum auf. Die Untersetzung lässt sich völlig unabhängig zum starr zuschaltbaren Allradantrieb verwenden. Allrad und Untersetzung im Gelände, Heckantrieb und Untersetzung beim Rangieren auf festem Untergrund. Die Untersetzung ist der wahre Kracher im DFSK. Der kleine Doppelkabinen-LKW klettert im Standgas mit 2 Kilometern pro Stunde dahin, ohne Gas geben zu müssen und ohne abzusterben. Damit kriecht der kleine Chinese langsamer durch heimische Wälder als gestandene Geländewagen. Wir träumen nur noch von etwas mehr Bodenfreiheit, einer ordentlichen Motorschutzplatte und grobstolligen Rädern.
Der Dong Feng K02 im Test: Zum Vergrößern klicken!
Die kleinen Nutzfahrzeuge der K-Serie gibt’s mit zwei verschiedenen Motoren, fünf unterschiedlichen Karosserievarianten und wahlweise als 2WD oder 4WD, die größere V-Serie mit einem Motor und vier Karosserievarianten. Alle auch mit Allradantrieb samt Untersetzung zu kombinieren. Die Preise starten bei 11.988 Euro inkl. MwSt. für die K-Serie Einzelkabine 2WD, um bei 24.804 Euro inkl. MwSt. für den V-Serie Bus mit 7 Sitzen und Allradantrieb zu gipfeln. Servolenkung und ein Radio sind immer serienmäßig mit drin, Annehmlichkeiten wie elektrische Fenster, Klima oder Zentralverriegelung kosten Aufpreis. Ob das ein Kracher wird? Wir sind gespannt!

gelaendewagen.at Test Nr. 152
Fotos und Text: gelaendewagen.at