Doch zuerst zum Facelift: Markant ist die neue Front mit
den Klarglasscheinwerfern und dem verchromten Grill
im Stil der aktuellen Nissan-Familie. Den gegenüber seinem
Vorgänger dynamischeren Auftritt unterstreicht der Neue mit
seiner gewölbten Motorhaube, den größeren Heckleuchten,
den neuen Abdeckungen für das Reserverad und sportlichen
17-Zoll-Leichtmetallfelgen. Im Innenraum gibt es einen neuen
Instrumententräger mit Soft-Touch-Oberflächen und zweifärbigem
Finish. In Chrom gefasst präsentieren sich Instrumente und
Türgriffe. Die Mittelkonsole wurde neu geordnet und bietet nun
Raum für das optionale DVD-Birdview-Navigationssystem plus
Farbbildschirm (bei Elegance).
Der im Jahr 2000 eingeführte Dieselmotor wurde für die
neue Auflage des Patrol weiter entwickelt: der
Direkteinspritzer mit zwei obenliegenden Nockenwellen und
Vierventiltechnik erhielt Modifikationen an der Einspritzpumpe,
im Bereich des Abgassystems und der Einspritzdüsen. Das
Drehmoment stieg so um acht Prozent auf stolze 380 Newtonmeter;
nebenbei wuchs geringfügig auch die Leistung, sie beträgt nun
118 kW (160 PS) statt bisher 116 kW (158 PS).
Unangetastet blieb hingegen die Allradtechnik, die
weiterhin dem Status eines ernsthaften Geländewagens entspricht:
Starrachsen und Leiterrahmen, Zuschaltallrad und Untersetzung
sollen für Solidität und Performance im Gelände sorgen.
Und genau diese Offroad-Performance hat sich Andreas
Piskorz für uns angesehen. Ist der Neue noch besser als sein
Vorgänger ? Hier sein Bericht:Antrieb
Die wohl wichtigste Veränderung zum Vorjahresmodell ist im
Motormanagement und in der Charakteristik der Leistungskurve zu
sehen. Dabei ist die relativ geringe Steigerung auf 160 PS nicht
wirklich ausschlaggebend. Die Steigerung des Drehmoments auf 380
Nm, die bereits ab 1600 U/min wirken, stellt hingegen eine echte
Verbesserung dar. An Leistung hat es auch dem Vorgänger nicht
gemangelt, jedoch sehr wohl im Anzug im unteren Drehzahlbereich
(356 Nm ab 2600 U/min). Speziell bei kurzen, aber extremen
Steigungen war die plötzlich einsetzende Motorleistung nur
schwer kontrollierbar. Dies resultierte in durchdrehenden Rädern
und Traktionsverlust.
Beim neuen Patrol ist aufgrund des Motormanagements und des
geänderten Kraftverlaufes durch den Varioturbo die Kraftlinie
fast linear. Besonders positiv fällt die kontinuierliche
Steigerung des Drehmoments auf. - es ist absolut kein Turboloch
mehr zu spüren. Trotz des hohen Eigengewichts des Wagens können
auch extreme Steigungen im ersten Gang der Geländeuntersetzung
mit Standgas überwunden werden. Wird zusätzlich Kraft benötigt,
ist durch beherztes Gasgeben eine gleichmäßige Beschleunigung
möglich. Besonders bei schwierigen Bodenverhältnissen, wie
Schlamm, lockeres Geröll o.ä. erleichtert diese kontrollierte
und dosierte Kraftaufnahme das Vorwärtskommen. Etwas
gewöhnungsbedürftig ist aber die Verzögerung bei der Gasannahme,
bevor der gleichmäßige Schub beginnt. Das damit verbundene
Problem des "Abwürgens" des Motors bei hohen Belastungen im
untersten Drehzahlbereich (beim Gasgeben in steilen Hängen) ist
jedoch noch immer vorhanden. Das extrem sensible Gaspedal des
Vorgängers wurde durch die "Verzögerung" des Gaspedals
allerdings etwas entschärft. Ebenfalls verbessert wurde der
ungewöhnlich lange Motornachlauf.
Allradsystem
Hier konnte ich keinen Unterschied zum Vorgängermodell
fststellen. Die Philospohie der bewährten
Starrachsen-/Schraubenfedern-Technik, des elektromechanisch
abschaltbaren Stabilisators und der 100%-Sperre an der
Hinterachse wurde beibehalten.
Karosserie/Innenraum
Das meine Erachtens nach veraltete Design im Innenraum wurde
modernisiert, wirkt schlichter und ist im Offroad-Betrieb recht
übersichtlich, wenn auch der Schalter für das Ein- bzw.
Ausschalten des Stabilisators etwas unhandlich an der
Mittelkonsole angebracht wurde. Die etwas eckigere Frontpartie
macht die Abmessungen des Fahrzeuges übersichtlicher. Die
hintere Stoßstange wurde dichter an den Rahmen montiert, was den
hinteren Böschungswinkel zwar nicht wirklich verbessert, aber
die Stoßstange etwas stabiler macht.
Leider sind die hinteren Stoßstangenecken sowie die
eingesteckten Rücklichter für den Offroad-Betrieb nach wie vor
ungeeignet. Die Vordere Stoßstange und der Böschu8ngswinkel
scheinen mit besser ausgefallen zu sein als beim Vorgänger.
Resümee
Die wesentliche Verbesserung hat im Motor stattgefunden,
wodurch das Fahrzeug allgemein direkter und kompakter "offroad"
zu fahren ist, was sich vor allem auf rutschigem Untergrund
positiv auswirkt. Abgesehen vom Motor sind keine wesentlichen
Veränderungen zum Vorjahres-Patrol feststellbar - was für den
echten Offroader ja auch durchaus begrüßenswert ist, ist der
Patrol doch durch und durch Geländewagen geblieben.
Der Patrol in Österreich: Einführung, Preise und Erwartungen
Die Markteinführung des neuen Patrol in Österreich ist für Ende
September geplant. Für die verbleibenden drei Monate des
heurigen Jahrs rechnet Nissan Österreich noch mit einem Absatz
von 70 bis 100 Stück. Im ersten vollen Verkaufsjahr 2005 sollen
250 neue Patrol zugelassen werden.
Der Einstiegspreis für den neuen Nissan Patrol in der
Ausstattungsversion Comfort beträgt nun € 39.000 für den
Dreitürer. Die Aufpreise auf die fünftürigen Varianten liegen
generell bei 3500 Euro, das Automatikgetriebe kostet 2000 Euro
(nur beim Modell "Elegance").
Die Attraktivität des neuen Modells wird durch eine besondere
Aktion erhöht: Wer bis Jahresende einen Nissan Patrol kauft und
anmeldet, erhält als Bonus ein Offroad-Basistraining im Wert von
360 Euro - natürlich von Andreas Piskorz mit seiner Firma
proVENTURE....
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