Range Rover Sport: Alle technischen Details
Der Range Rover Sport ist ein Wagen voller High-Tech. Alle Details dazu finden Sie hier.
 
21.11.2005
1. Motoren
Je nach Markt ist der Range Rover Sport mit bis zu drei leichten, kompakten und kraftvollen Triebwerksalternativen erhältlich - angeführt von einem V8-Kompressormotor mit 287 kW (390 PS) Leistung.

V8-Kompressormotor
„Kompressormotoren besitzen in britischen Sportwagen eine große Tradition”, sagt Stuart Frith, Chefingenieur des Range Rover Sport. „Diese Aggregate gewährleisten eine sanfte, gleichmäßige Kraftentfaltung über das gesamte Drehzahlband und sind gleichzeitig kompakt und wirtschaftlich.”

So erhielt der Range Rover Sport als Topmotorisierung einen eindrucksvollen 4,2-Liter-V8-Kompressormotor. Gegenüber dem ebenfalls im Range Rover Sport angebotenen 4,4-Liter-Saugmotor-V8, auf dem die Kompressorversion basiert, bietet das Spitzenmodell 30 Prozent mehr Leistung und 29 Prozent mehr Drehmoment - bei gleichen Motorabmessungen und ähnlichen Verbrauchswerten. Die Beschleunigung von 0 auf 100 Km/h beträgt 7,6 Sekunden.

Der V8-Kompressormotor des Range Rover Sport ist nicht nur wesentlich kompakter als ein V10 oder V12, er besitzt auch weniger Reibung und Komplexität. Da der Kompressor ständig in Funktion ist, um die Einlassfüllung zu verstärken, steht das Leistungsplus auch bei jeder Drehzahl bereit - im Unterschied zu einem Abgasturbolader.

Der Eaton-Kompressor befindet sich anstelle des konventionellen Ansaugsystems oben auf dem Motor. Er wird von einem eigenen Riemen angetrieben und verfügt über zwei Flügelräder. Sie drücken Luft zunächst durch zwei zur Optimierung der Luftdichte integrierte Ladeluftkühler und danach in die Brennkammern. Neben eigenen Kühlern für die Intercooler steht ein separater Ölkühler bereit.

Während das Nockenwellenprofil modifiziert wurde, um den Ventilhub der größeren Gemischmenge anzupassen, erhielten auch die Einspritzdüsen eine neue Justierung, die den höheren Strömungsanforderungen eines Kompressormotors gerecht wird.

Die Verwendung von Gusseisen-Laufbüchsen sorgte für eine Reduzierung der Bohrung von 88 auf 86 Millimeter und damit für die Veränderung des Hubraums von den 4,4 Litern des Saugmotors auf 4,2 Liter. Die Gusseisen-Bauteile vergrößern zudem die Wandstärke zwischen den einzelnen Zylindern und verschaffen dem Block so noch mehr Festigkeit. Der Hub blieb gegenüber dem Saugmotor unverändert bei 90,3 Millimeter, das Muldenprofil hingegen wurde dem Charakter des Kompressors angepasst.

Resultat aller Detailoptimierungen ist ein 4,2-Liter-V8-Kompressormotor, der eine Leistung von 287 kW (390 PS) bei 5.750 U/min und ein imposantes Drehmomentmaximum von 550 Nm bereitstellt: der leistungsstärkste Motor in der 57-jährigen Unternehmensgeschichte von Land Rover.

V8-Saugmotor-Benziner
Zweite Triebwerksalternative im Range Rover Sport ist ein 4,4-Liter-V8-Saugmotor-Benziner. Dieses aus dem Hause Jaguar stammende Aggregat teilt viele Merkmale mit dem Kompressor-V8 und zeichnet sich besonders durch geringes Gewicht, kompakte Baumaße und Wirtschaftlichkeit aus.

Der kompakte Leichtmetallmotor verfügt über zwei oben liegende Nockenwellen pro Zylinderreihe und 32 Ventile. Damit leistet das V8-Triebwerk 220 kW (299 PS) bei 5500 Umdrehungen und erbringt ein kräftiges Drehmomentmaximum von 425 Nm, das bei 4000 Touren anliegt. Die Ketten und Ritzel des Nockenwellantriebs besitzen eine feine „Silent Drive”-Teilung, während die umgekehrte Verzahnung ebenfalls der Laufkultur zugute kommt.

Der moderne 4,4-Liter-V8 präsentiert sich extrem leicht. Dafür sorgen der komplett aus Aluminium gefertigte Block, der ebenfalls aus Alu bestehende Zylinderkopf sowie die an vielen Stellen integrierten leichten Legierungen. Die Einlassventile sind mit einer variablen Nockenwellensteuerung versehen, die die Ventilsteuerung computergestützt automatisch und stufenlos den jeweiligen Fahrbedingungen anpasst. Der Motor ist zudem mit einem elektronischen Gaspedal gekoppelt, das eine exakte Anpassung der Kennfelder an wechselnde Fahrbedingungen erlaubt und gleichzeitig als Schnittstelle zum innovativen Terrain Response-System dient. Bestandteil des Motormanagements ist außerdem ein Notlaufprogramm, das bei einem Ausfall des gesamten Systems dennoch ein Vorwärtskommen sicherstellt: gerade in abgelegenen Gebieten ein äußerst hilfreiches und sicheres Merkmal.

Ebenso wie die Kompressorversion wird auch der V8-Saugmotor im hochmodernen Motorenwerk im walisischen Bridgend produziert.

Für die besonderen Anforderungen, die an einen Land Rover gestellt werden, erhielt das ursprünglich von Jaguar stammende Aggregat zahlreiche Modifikationen - schließlich soll der Range Rover Sport bei der Fahrt über Stock und Stein eine ebenso gute Figur abgeben wie in der Stadt oder auf der Autobahn. So wurde beispielsweise die Aluminium-Ölwanne neu konstruiert und die Ölmenge um 18 Prozent erhöht, damit die Schmierung auch unter extremen Neigungswinkeln gewährleistet ist, denen ein Land Rover im Gelände mitunter ausgesetzt ist. In Fluss gehalten wird das Öl von einer stärkeren Pumpe. Gegen Beschädigungen im Gelände oder bei Watvorgängen sind die Nebenaggregate so bodenfern wie möglich verbaut.

V6-Turbodiesel
Außer in Nordamerika und einigen anderen Märkten bietet Land Rover den Range Rover Sport auch mit einem 2,7-Liter-TDV6-Turbodiesel an: einer der modernsten und technisch hochwertigsten Selbstzünder der Welt.

Dank der weiter entwickelten Common-Rail-Einspritzung glänzt der Turbodiesel mit exzellenten Leistungs- und Verbrauchswerten. Sein rund 25 Prozent über dem Durchschnitt vergleichbarer Common-Rail-Systeme liegender Betriebsdruck von bis zu 1650 Bar wirkt sich äußerst positiv auf Leistung, Wirtschaftlichkeit, Laufkultur und Emissionsverhalten aus.

Der TDV6-Turbodiesel leistet im Range Rover Sport 140 kW (190 PS) bei 4000 U/min und entwickelt sein Spitzendrehmoment von 440 Nm bereits bei 1900 Umdrehungen.
Der Turbodiesel des Range Rover Sport arbeitet mit einem Verdichtungsverhältnis von 17,3 : 1. Dank diesem für einen Diesel relativ niedrigen Wert entwickelt sich weniger Hitze in der Kolbenmulde, wodurch der Kraftstoff effizienter und abgasärmer verbrennt. Zudem läuft der Motor deutlich leiser.

Zugunsten einer optimalen Drehmomentabgabe erfolgt die Aufladung mit Hilfe eines wasserdicht gekapselten KKK-Einzelturboladers mit 51 Millimeter Querschnitt - der Jaguar-Diesel besitzt hier zwei Turbolader. Der Lader verfügt über eine elektronisch gesteuerte Turbine mit Verstelldüse, bei dem variabel veränderbare Turbinenschaufelwinkel für eine optimale Luftzufuhr sorgen. Bei niedrigen Drehzahlen vergrößert das System zur Optimierung des Drehmoments den Turbineneinlass und verkleinert ihn bei hohen Touren zugunsten eines agileren Ansprechens.

Eine weitere technische Innovation ist der Motorblock aus Gusseisen mit Vermiculargraphit (CGI - Compacted Graphite Iron). Dieses erstmals im Serien-Motorenbau eingesetzte Material ist fester, steifer, leichter und haltbarer als der bei Dieseltriebwerken üblicherweise eingesetzte Grauguss. Die Festigkeit und Leichtigkeit des Materials ermöglicht eine kompaktere Bauweise als bei herkömmlichen V6-Turbodieseln. Zudem konnten hier die Zylinder einfach direkt in den Gussblock gebohrt werden, was Laufbüchsen überflüssig macht und zusätzlich Gewicht spart.

Die Kurbelwelle läuft in vier Hauptlagern, die über Kreuz mit jeweils sechs Bolzen fest mit dem Motorblock verschraubt sind, um mögliche Vibrationen zu unterbinden. Speziell für den Einsatz im Range Rover Sport wurde der V6-Turbodiesel durch einen Aluleiterrahmen am Kurbelgehäuseboden zusätzlich versteift. Am Leiterrahmen ist die Stahl-Ölwanne mit Ölaufnahmepunkten für steile Neigungswinkel im Gelände montiert. Prallflächen verhindern darüber hinaus Ölschaumbildung.

Die Zylinderköpfe bestehen aus Alu-Druckguss und besitzen je zwei oben liegende Nockenwellen, von denen jede vier Ventile pro Zylinder betätigt. Den Antrieb der Nockenwellen übernimmt ein Zahnriemen, der mit einer reibungsmindernden Beschichtung aus Polytetrafluorethylen (PTFE) versehen ist. Um maximale Präzision und Zuverlässigkeit zu gewährleisten, treiben die Riemen ausschließlich die Nockenwellen an.

Der in einem Stück mit den Nockenwellendeckeln gefertigte Ansaugkrümmer besteht aus Verbundmaterial. Zwischen ihm und dem Zylinderkopf ist vibrationsdämpfendes Elastomermaterial verbaut.

Zur Verbesserung des Kaltstartverhaltens ist in jedem Zylinder eine Glühkerze vorhanden, während die Oxidationskatalysatoren so nah wie möglich am Motor platziert wurden, um ihre schnelle Erwärmung zu gewährleisten.

2. „Intelligent Shift”-Automatikgetriebe
Sämtliche Versionen des Range Rover Sport sind mit einer elektronisch gesteuerten „Intelligent Shift”-Sechsgangautomatik von ZF kombiniert - eines der modernsten Automatikgetriebe des Marktes. Über dieses seidenweich schaltende und schnell reagierende Getriebe geht die Motorkraft permanent an alle vier Räder. Neben einem Sport-Modus mit späteren Schaltzeitpunkten besitzt das ZF-Getriebe eine Command Shift-Funktion, bei der der Fahrer alle Gänge manuell schalten kann.

Für den Einsatz im Range Rover Sport wurde die Command Shift-Funktion überarbeitet und neu abgestimmt, um ein sportlicheres Schaltgefühl und ein rascheres Ansprechen des kompakten Getriebes zu gewährleisten.

Im Sport-Modus sendet das Aggregat beim automatischen Herunterschalten während scharfer Bremsvorgänge ein kurzes Signal an den Motor, wodurch die Drehzahl sofort dem niedrigeren Gang angeglichen wird. Diese Funktion verbessert die Wirkung der Motorbremse und stellt sicher, dass sich das Getriebe beispielsweise beim Verlassen einer Kurve im optimalen Gang befindet.

Generell werden die Gänge im Sport-Modus höher ausgedreht. Erkennt die Steuerung auftretende Kurvenkräfte, unterbindet sie ein Hochschalten - der Fahrer bekommt dadurch ein besseres Kurvengefühl. Durch abrupte Gangwechsel verursachte Drehmomentschwankungen werden gleichfalls verhindert.

Die lernfähige „Intelligent Shift”-Sechsgangautomatik passt ihre Abstimmung automatisch dem Fahrstil des Piloten und den Straßenbedingungen an. Pflegt der Fahrer einen zügigen, eher aggressiven Stil, schaltet das Getriebe später hoch und stellt so mehr Leistung und höhere Drehzahlen bereit. Bei einer zurückhaltenderen Fahrweise hingegen erfolgt das Hochschalten früher und ermöglicht so eine entspannte Fahrt. Die „Intelligent Shift”-Funktion steht sowohl im Normal- wie im Sport-Modus zur Verfügung.

Das Getriebegehäuse und die aus Kunststoff gefertigte Getriebeölwanne wurden speziell für Land Rover entwickelt und besonders robust ausgelegt. Die sicher im Gehäuse untergebrachte Bosch-Elektroniksteuerung kommuniziert über Hochgeschwindigkeitsdatenverbindungen mit dem Terrain Response-System und anderen Fahrzeugkomponenten.

3. Untersetzungsgetriebe und elektronisch gesteuerte Differenziale
Auch während der Fahrt kann der Pilot des Range Rover Sport das elektrische Zweistufen-Verteilergetriebe zwischen Straßen- und Geländeuntersetzung umschalten. Anders als viele sportliche SUV-Modelle verfügt das neue Land Rover-Modell über dieses hilfreiche Merkmal für besonders schwieriges Terrain.

Wenn die Bedingungen es erfordern, sorgt eine elektronische Zentraldifferenzialsperre für noch mehr Traktion. Während das Mittendifferenzial im Normalbetrieb die Motorkraft im Verhältnis 50 : 50 zwischen Vorder- und Hinterrädern aufteilt, wird dieser Wert bei wechselnden Bedingungen automatisch variiert. Dabei steuert die Elektronik einen Elektromotor, der das Mittendifferenzial bei Bedarf mit Hilfe einer Mehrscheibenkupplung sperrt.

Weiterhin ist auch ein sperrbares Hinterachsdifferenzial erhältlich, dessen Funktion von der Elektronik des Mittendifferenzials gesteuert wird. Alle Differenziale sind direkt am Chassis montiert und ermöglichen dadurch eine größtmögliche Bodenfreiheit im Gelände.

4. Fahrdynamik
Der neue Range Rover Sport ist das handlingsicherste, agilste und fahraktivste Modell, das Land Rover jemals entwickelt hat. Verantwortlich dafür ist neben dem Fahrwerk mit rundum einzeln an Doppelquerlenkern aufgehängten Rädern auch ein neu entwickelter aktiver Neigungsausgleich: Dynamic Response. Dieses System stellt auch in schnell durchfahrenen Kurven eine stabile, ebene Lage der Karosserie sicher und erhöht so deutlich Fahrkomfort, Agilität und Sicherheit.

Stuart Frith, leitender Programmingenieur: „Wie bei allen Land Rover- Modellen haben wir uns auch beim Range Rover Sport das Ziel gesetzt, dass er in seiner Klasse die größte Vielfalt an Einsatzmöglichkeiten bieten soll. Allerdings haben wir hier den Fokus mehr in Richtung Sportlichkeit verschoben - dem Kernmerkmal dieses Modells. Gleichzeitig durften weder Fahrkomfort und Kultiviertheit zu kurz kommen noch sollten wir Abstriche bei der Geländetauglichkeit gemacht werden”

Noch mehr als bei anderen Land Rover-Baureihen stand beim Range Rover Sport das Fahrverhalten auf der Straße im Mittelpunkt der Entwicklungsarbeiten. Ins Pflichtenheft aufgenommen wurden dabei Agilität, gute Straßenlage, hervorragende Handlingeigenschaften, beste Bremsleistungen - und nicht zuletzt viel Fahrspaß. Zum Test- und Entwicklungsprogramm zählte daher auch der legendäre Nürburgring mit seinen anspruchsvollen Hochgeschwindigkeitskurven.

5. Einzelradaufhängung mit Luftfederung
Die mit elektronisch gesteuerten Luftfedern kombinierte Einzelradaufhängung verleiht dem Range Rover Sport ein limousinenhaftes Handling, gepaart mit außergewöhnlicher Dynamik und hohem Fahrkomfort. Die Steuerelektronik schaltet die Luftfedern je nach Geschwindigkeit bzw. Straßen- oder Geländebeschaffenheit auf eine härtere oder weichere Kennung. So bietet diese Lösung das Beste aus „beiden Welten” - ein Profil, das die in sportlichen Offroadern üblicherweise verwendeten Stahlfedern nicht erreichen können. Im Gelände zeigen die Luftfedern dann ihre Überlegenheit, wenn sie als Niveauregulierung für zusätzliche Bodenfreiheit sorgen.

Sportwagentypische Einrohr-Stoßdämpfer verbessern darüber hinaus die Radführung bei hohem Tempo und verleihen dem Wagen höchste Stabilität.

6. Dynamic Response
Seine Premiere feiert im Range Rover Sport das einzigartige, von Land Rover entwickelte Dynamic Response-System: ein computergesteuerter aktiver Wankneigungsausgleich, der die Kurvenlage der Karosserie erheblich stabilisiert. Dynamic Response zählt in den Kompressorversionen zur Serienausstattung, in den übrigen Modellvarianten ist es auf Wunsch lieferbar.

Das hydraulisch betriebene System arbeitet mit einer vom Motor angetriebene Pumpe, um den für schnelles Reagieren nötigen permanent hohen Druck aufrechtzuerhalten. An den Stabilisatoren montierte Hydraulikmotoren verändern je nach Auftreten von Kurvenkräften die Steifigkeit der Stabilisatoren. Ständig überwacht ein Rechner Querbeschleunigung, Lenkeinschlag und ermittelt den Zeitpunkt, an dem sich die Karosserie zu neigen beginnen könnte. Dynamic Response betätigt in diesem Fall unverzüglich die Hydraulikmotoren - nicht wahrnehmbar für Fahrer und Passagiere, aber ein Garant für sehr sportliches Fahrverhalten.

Dynamic Response im Range Rover Sport bürgt für ein überaus geschmeidiges Fahrverhalten; es optimiert das Gefühl des Piloten für sein Fahrzeug - vor allem auf welligen oder unebenen Straßen. Es sorgt sowohl für eine exzellente Straßenlage als auch für ein sehr exaktes Handling. Abseits der Straße hat man trotzdem eine überragende Achsverschränkung im extremen Gelände.

7. Geschwindigkeitsabhängige Servolenkung
Der Range Rover Sport verfügt über eine ZF-Servotronic-Zahnstangenlenkung mit geschwindigkeitsabhängiger Unterstützung. Die Einheit hat ihren sicheren Platz direkt am Chassisrahmen, vor der Vorderachse, um das Ansprechen zu optimieren.

„Der Range Rover Sport bietet ein sehr lineares Lenkverhalten, das dem Fahrer jederzeit das Gefühl absoluter Kontrolle über sein Fahrzeug vermittelt”, erklärt Land Rover-Chefingenieur Vehicle Integrity Mike Cross. „Die geschwindigkeitsabhängige Lenkung erleichtert das Manövrieren bei geringem Tempo, während sie bei schneller Fahrt ein Maximum an Stabilität garantiert.”

Die Platzierung weit unten am Fahrzeug trägt zum guten Crashverhalten des Vorderwagens bei, während ein massiver Querträger die Lenkung selbst schützt.

8. Adaptive Geschwindigkeitsregelung
Zur Ausstattungsliste des Range Rover Sport zählt eine adaptive Geschwindigkeitsregelung (ACC Adaptive Cruise Control), die ein entspanntes Fahren ermöglicht. Mit Hilfe von Radarsensoren werden die eingestellte Geschwindigkeit und der Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug automatisch beibehalten: ein spürbarer Zugewinn an Komfort und Sicherheit.

9. Räder und Reifen
Wie sämtliche Modelle aus dem Hause Land Rover ist der Range Rover Sport serienmäßig mit All Terrain ausgestattet, die sowohl auf wie abseits der Straßen überzeugen.

Die Räder bestehen grundsätzlich aus Aluminium - mit einer hohen Widerstandsfähigkeit gegen Beschädigungen durch Bordsteine oder Hindernisse im Gelände. Die Verwendung von Leichtmetall hilft zudem bei der Ableitung der beim Bremsen entstehenden Wärme, was das Bremsfading entscheidend verringert.

Die Größe der Räder wurde nicht zuletzt mit Blick auf die üppig dimensionierten Bremsscheiben gewählt. Die Basisversionen besitzen 7-Zoll-Räder mit 17-Zoll Durchmesser. Bestimmte Premiumvarianten verfügen zudem über ein 8-Zoll breites Rad mit 19-Zoll-Durchmesser, während die Kompressorversionen auf 20-Zoll-Rädern rollen. Das sogenannte „J”-Profil aller Räder hält die Reifen auch bei einem eventuellen Luftverlust auf der Felge.

Das Ersatzrad des Range Rover Sport findet seinen Platz unter der Karosserie: an einem Träger zwischen den Rahmenlängsträgern. Diese Aufhängung und das Ersatzrad selbst beeinflussen das Crashverhalten des Hecks positiv.

10. Bremsen
Während alle Ausführungen des Range Rover Sport rundum mit großen belüfteten Scheibenbremsen bestückt sind, verfügt die Topversion mit Kompressormotor über ein Brembo-Bremssystem auf Sportwagenniveau, das mit Vierkolbensätteln eine effiziente Verzögerung der üppigen Leistung gewährleistet.

Je nach Motorversion ist der Range Rover Sport mit einem von zwei unterschiedlichen Bremssystemen ausgerüstet. Die Scheibenbremsen der Turbodiesel-Varianten messen an den Vorderrädern 317 x 30 Millimeter und hinten 325 x 20 mm, während die Kompressor- und V8-Benzinerversionen vorn 337 x 30 sowie hinten 350 x 20 Millimeter große Scheiben besitzen. Turbodiesel und V8-Saugmotor verfügen vorne über Zweikolben-Schwimmsättel und hinten über Einkolbensättel.

Zur serienmäßigen Ausstattung zählt darüber hinaus ein Vierkanal-ABS von Bosch, dessen Sensoren und Eingriffsmöglichkeiten auch den anderen dynamischen Steuerungssystemen zur Verfügung stehen, wie der Bergabfahrkontrolle HDC, der elektronischen Traktionskontrolle ETC oder der dynamischen Stabilitätskontrolle DSC. Ergänzt wird das ABS durch eine elektronische Bremskraftverteilung (EBD), die ungeachtet des Beladungszustands eine optimale Bremswirkung gewährleistet. Weiterhin verstärkt ein Bremsassistent die Verzögerungswirkung, indem dieser bei einer Vollbremsung den Bremsdruck maximiert.

Außerdem besitzt der Range Rover Sport eine elektronische Parkbremse, die auf 210-Millimeter-Trommeln an der Hinterachse einwirkt. Der Verzicht auf den Handbremshebel einer konventionellen Lösung eröffnete im Range Rover Sport zusätzlichen, sinnvoll nutzbaren Raum in der Mittelkonsole. Die elektronische Parkbremse ist mit einer praktischen Automatik versehen, die die Bremse beim Anfahren selbsttätig löst. Betätigt wird die elektronische Parkbremse mit Hilfe eines Schalters am Armaturenbrett.

11. Terrain Response
Das neue, von Land Rover entwickelte Terrain Response-System: eine moderne und dabei bedienungsfreundliche Technologie, die Fahrverhalten und -komfort ebenso optimiert wie die Traktion und damit die Sicherheit. Der Fahrer braucht lediglich das Terrain Response-Programm auszuwählen, das den Fahr- und Bodenverhältnissen am Besten entspricht. Den Rest erledigt das System, indem es alle wichtigen elektronischen Systeme und Traktionshilfen des Range Rover Sport selbsttätig abstimmt.

Über einen Drehschalter in der Mittelkonsole können fünf Terrain Response-Fahr-Programme gewählt werden:

1. „Normalprogramm” für den Straßenbetrieb und allgemeine Off Roadverhältnisse

2. „Gras/Schnee” für glatte bzw. rutschige Straßen- oder Geländeverhältnisse

3. „Schlamm”

4. „Sand”

5. „Felsen”


Über ein Hochgeschwindigkeitsdatennetz steuert Terrain Response dann alle relevanten Systeme:

Motormanagement: Anpassen der Motorkennfelder für eine der Bodenbeschaffenheit adäquate Drehmomentabgabe

Elektronische Getriebesteuerung: Anpassen der Schaltpunkte

Höhenverstellbare Luftfederung: Automatische Einstellung auf maximale Bodenfreiheit in den Programmen „Schlamm” bzw. „Felsen”. Diese Einstellung wird beim Einschalten der Geländeuntersetzung automatisch aktiviert

Dynamische Stabilitätskontrolle (DSC): Sie unterbindet die Drehmomentzufuhr zu einem durchdrehenden Rad. Im Gelände kann aber manchmal selbst bei Traktionsverlust eine Übertragung der Motorkraft wünschenswert sein. Terrain Responsestellt DSC automatisch so ein, dass stets ausreichend Drehmoment vorhanden ist

Elektronische Traktionskontrolle und ABS: Diese Schlupf- und Bremskraftregelungssysteme werden von Terrain Response derart abgestimmt, dass auf dem jeweiligen Untergrund ein Maximum an Grip, Bremskraft und Sicherheit gewährleistet ist

Bergabfahrkontrolle HDC (Hill Descent Control): Diese prämierte Land Rover-Entwicklung reguliert bei Bergabfahrten mit Hilfe der ABS-Bremsen die Geschwindigkeit, so dass der Fahrer auch auf sehr glattem Boden oder an steilen Hängen jederzeit die Kontrolle über sein Fahrzeug behält. Mit Ausnahme des „Normalprogramms” ist HDC in allen relevanten Terrain Response-Programmen automatisch aktiviert. Die Geschwindigkeit beim Bergabfahren variiert je nach gewähltem Untergrund - im Programm „Felsen” ist zum Schutz vor Beschädigungen das langsamste Tempo eingestellt

Elektronisch gesteuertes Mitten- und Hinterachsdifferenzial: Automatische Anpassung der Schlupf- bzw. Sperrraten an das gewählte Terrain

Das Terrain Response-System ist permanent in Funktion. Es feierte im Jahr 2004 im neuen Discovery sein Debüt in einem Serienmodell.

Programm-Chefingenieur Stuart Frith: „Mit Terrain Response’ hat der Fahrer praktisch einen absoluten Experten auf dem Beifahrersitz, der ihm sagt, welcher Gang und welche Einstellung in jeder Situation die Richtigen sind. Besonders im Gelände macht das System das Fortkommen denkbar einfach. Er erlaubt dem Fahrer, das Optimum aus seinem Fahrzeug herauszuholen -ganz gleich, wie die Verhältnisse sind”

12. Karosserie
Die von Land Rover entwickelte, innovative Integrated Body-Frame-Plattform verbindet die Vorzüge eines Monocoque mit denen eines klassischen Rahmenchassis”, erläutert Programm-Chefingenieur Stuart Frith. „Diese Technologie bietet die für ein Handling auf Sportwagenniveau nötige Festigkeit und besitzt gleichzeitig die hohe Steifigkeit, die im Gelände gefordert wird.”

Integrated Body-Frame
Die innovative Integrated Body-Frame-Architektur oder integrierte Karosserie-Chassis-Konstruktion kombiniert die Festigkeit eines Monocoque mit dem geringen Gewicht und der Steifigkeit eines Leiterrahmenchassis. Diese erstmals im Discovery verwendete Neuentwicklung wurde jetzt für den Einsatz im Range Rover Sport nochmals weiter entwickelt und im Detail angepasst - beispielsweise mit einem um 152 Millimeter verkürzten Radstand, der für noch mehr Agilität sorgt.

Die Bezeichnung innovativ verdient die neue Plattform sowohl wegen ihrer Entwicklung mithilfe modernster CAD-Technologie als auch wegen ihrer Herstellung aus hochfestem Stahl in der zukunftsweisenden Innenhochdruck-Umformtechnologie (IHU), auch bekannt als Hydroforming.

Hydroforming ist ein Stahl-Formverfahren, das auf einer Kombination aus Flüssigkeiten und hohem Druck basiert. Es erlaubt eine wesentlich größere Formen- und Maßvielfalt sowie engere Toleranzen als herkömmliche Lösungen. Neben hoher Fertigungspräzision bürgt Hydroforming für eine merkliche Gewichtseinsparung.

Programm-Chefingenieur Stuart Frith: Die Integrated Body-Frame-Architektur bildet eine stabile Grundlage für die Radaufhängung des Range Rover Sport. Diese Struktur ist überaus robust und steif. Der breite Mittelteil hingegen bürgt für einen maximalen Schutz der Passagierkabine.”

Die Integrated Body-Frame-Lösung beeinflusst die Fahreigenschaften sowohl auf als auch abseits der Straße überaus positiv. Empfindliche Systeme, Kabel und Leitungen sind zwischen den Rahmenträgern verpackt und auf diese Weise nicht zuletzt im Gelände vor Beschädigungen geschützt.

Zur Abrundung des ebenso komfortablen wie sportlichen Fahrverhaltens integrierten die Land Rover-Ingenieure beim Range Rover Sport spezielle Minidämpfer zwischen Rahmen und Karosserie. Diese neben den eigentlichen Karosserieaufhängungen montierten Elemente fungieren als zusätzliche Miniaufhängung, die den Fahrkomfort weiter steigert, indem sie die Übertragung von Geräuschen und Vibrationen minimiert.

Zusätzliche Vibrationsdämpfer im Chassis leisten weitere Beiträge zu einer komfortablen Fahrt.

13. Tests
Der Range Rover Sport hat vor seiner Markteinführung ein überaus anspruchsvolles und vielfältiges Testprogramm auf der Straße und im Gelände absolviert. Schon traditionell unterzieht Land Rover seine Modelle den wohl härtesten Tests der gesamten Automobilbranche. Der Range Rover Sport wurde dabei auf über sechseinhalb Millionen Testkilometern auf Herz und Nieren geprüft.

Er musste sich auf Rennstrecken wie dem Nürburgring und der Nardo-Hochgeschwindigkeits-Teststrecke in Süditalien ebenso bewähren wie unter den Extrembedingungen der „Nullarbor Plains” im australischen Outback. Der Range Rover Sport nahm deutsche Autobahnen unter seine Räder, kletterte über Sanddünen und steckte bei Eastnor Castle an der englisch-walisischen Grenze in tiefem Morast.

Für Hitztests reisten Prototypen nach Dubai und ins amerikanische Death Valley, außerdem nach Australien und Südafrika, wo Tests in der Wildnis ebenso auf dem Plan standen wie intensive Stadtfahrten. Rund 80 Grad kälter war es dann in Kanada und Schweden, wo unter anderem die Fahreigenschaften auf Schnee und Eis optimiert wurden.

Ungeachtet seiner hohen Leistungsfähigkeit und seines Fahrkomforts auf der Straße hatte der neue Range Rover Sport alle von Land Rover aufgestellten Offroad-Testkriterien zu erfüllen - den strengsten der Automobilindustrie. Er muss in der Lage sein, bis zu 70 Zentimeter tiefe Flussläufe zu durchqueren, Steigungen und Gefälle von 45 Grad zu bewältigen, einen Hang mit 35 Grad Neigung ohne Abrutschen zu überqueren und extreme Temperaturen zwischen minus 40 und plus 50 Grad Celsius ohne jede Beeinträchtigung der Funktion zu erfüllen. Zudem muss die Handbremse an einer 45-Grad-Steigung einen sicheren Halt gewährleisten - weitaus mehr als der Durchschnitt der Branche.
 

 
 
 
 
 
Fotos: Land Rover, gelaendewagen.at





 
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