Diesmal waren wir (Sissy und Wolf mit Ihrem Toyota LC 90,
Franz mit dem Defender 90, Robert mit seiner LC 4 und ich mit
dem Discovery) in Umbrien und seinen angrenzenden Ländern
unterwegs. Bei unserer Experience Reise legten wir 3400km in
9 Tagen zurück um offroadmäßig Land, Leute und Kultur kennen
zu lernen. Fährt man im Oktober nach Italien, muss man sich doch
bewusst sein, dass fast alle Campingplätze geschlossen haben. So
wurde heuer von uns Agriturismo (
http://www.agriturismo.com) bevorzugt. Agriturismo ist gut
von den Hauptstraßen beschildert und heißt: Ein Bauer, der
mindestens ein Produkt erzeugt und schöne Zimmer mit Bad und WC
vermietet, darf das Agriturismo Schild führen. Einige haben
sogar ein Restaurant angeschlossen. Wir hatten praktisch nie
Probleme unangemeldet für fünf Personen eine Unterkunft zu
bekommen.
Unser erster Aufenthalt war in den Ausläufern des Apennin das
Bergstädtchen Gubbio, eine sehr sehenswerte
mittelalterliche terrassenartig angelegte Stadt, anschließend
fuhren wir in die Berge zwischen Umbrien und Marken offroad. Für
unsere Reise benutzten wir die 1:200.000er Karten und Garmin
mit Map Source. Map Source zeigte uns sehr tolle
Offroadstrecken, die in den 200.000er Karten nicht mehr
ersichtlich waren. Am nächsten Tag ging es nach Nocera
Umbra. Ich zitiere den ADAC Reiseführer Umbrien in der
Ausgabe 2003:“Der Kurort, der auf die umbrischen Bergsiedlung,
Noukria zurückgeht, wurde vom Erdbeben 1997 schwer
gezeichnet. Inzwischen sind alle Schäden behoben und die
verwinkelte Altstadt mit den Hauptsehenswürdigkeiten ist längst
wieder zugänglich“. Vorgefunden haben wir eine nicht zugängliche
Stadt, die langsam wieder aufgebaut wird und als nicht bewohnbar
einzustufen ist. Einige Häuser sind schon bewohnt, die
restlichen 90 Prozent, einfach nur abgestützt und noch lange
nicht bewohnbar. Anschließend ging es über in keinen Karten
eingezeichneten Schotterstraßen nach Assisi, das
ebenfalls 1997 durch das Erdbeben schwer gezeichnet war, aber in
dieser Stadt erinnert nichts mehr daran, da vollkommen
restauriert!
Tags darauf ging es nach Panicale und Perugia, in dem
die Navigation unseres Garmin beweisen konnte, dass man sich
ortsunkundig auch in einer unbekannten Stadt problemlos
fortbewegen kann. Anschließend wurden die Berge zwischen der
Toscana und Umbrien von uns befahren und am Abend wurde in einem
noch offenen Campingplatz am Trasimeno See übernachtet.
Dieser Campingplatz in Tuoro liegt idyllisch am See.
Am nächsten Tag hatten wir eine längere Tagesetappe vor, da wir
in die Region Abruzzen fahren wollten. Bei dieser
Verbindungsetappe wurden von uns Orvietto, für mich einer
der schönsten Stadt auf unserer Reise, besucht. Kunst vom
Feinsten, goldgelber Wein vom Feinsten und eine einzigartige
landschaftliche Lage. Natürlich besuchten wir den Pozzo di
San Patrizio. Dieser Brunnenschacht ist 62 Meter tief und
kann bis zum
Grund mit 248 Stufen begangen werden. Danach ging es nach
Todi, die in einem Reiseführer als die lebenswerteste Stadt
Italiens angepriesen wurde und unser Abendlager wurde in
L´Aquila aufgeschlagen. Am nächsten Tag fuhren wir auf den Campo
Imperatore, besuchten den Gran Sasso, machten eine
Mittagsrast am Lago di Compotosto und fuhren nach Norcia
um auf einem Argiturismo Hof zu übernachten. Am nächsten Tag
wurde Norcia und Castellone besucht und wir fuhren über den
Monte Sibrillini . Bei der Fahrt nach Spoleto
zeigte ich wieder, was in einem kleinem Navigationsgerät stecken
kann, da wir über die schönsten Schottertrassen, über die Berge
nach Monteluce kamen. Übernachtet wurde bei Patrico,
in einem Agriturismo, dessen Bauer Trüffelsammler ist. Das
anschließende Abendessen war sicher einer der Höhepunkte unserer
Reise. Außerdem lag dieses Quartier am Berg auf über 1000m und
man sah bis nach Assisi. Am letzten Tag ging es über die
Quellen in Tempio del Citunno in die Weinorte
Montefalco und Bevagna, in dem wir uns mit
kulinarischen Köstlichkeiten für zu Hause eindeckten. Danach
besuchten wir Citta di Castello und es ging wieder zurück
nach Gubbio, wo der Anhänger für unseren LC4 – Fahrer wartete
und von wo wir am nächsten Tag 1000km nach Wien zurücklegten. |