Test: Mit dem BMW X3 zum Chill Out im Schnee
Gut gegen die Winterdepression: Raus aus dem Alltagsstress, rein ins Vergnügen: Mit dem X3 zum Chill-Out über verschneite Straßen ...
29.01.2006
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Der Großstadtwinter ist einfach kein Vergnügen. Kälte, Nebel, Schneematsch, Schmutz und Verkehrsstaus. Da wünscht man sich ein wenig Auszeit weit weg vom Alltagsstress. Also: Rein ins Auto, raus aus der Stadt, ein wenig Landluft schnuppern. Wenn sich dann plötzlich auch noch die Sonne zeigt und man in einem Auto wie dem BMW X3 sitzt, kann's eigentlich nur mehr ein perfekter Tag werden ...

Speziell wenn man als Allradfan gleich hinter der Stadtgrenze die erste tief verschneite Bergstraße findet und die Kehren am Morgen noch ganz für sich allein hat. Da hat man sich schnell für einen echten Testdrive warm gefahren.

Dass es dabei sportlich-dynamisch zugeht, dafür sorgt zuerst der Motor: 218 PS aus dem Reihensechszylinder-CRD muss man einmal erlebt haben. Kaum eines Kommentares bedürfen auch die 500 (in Worten: fünfhundert) Newtonmeter, die auf die Kurbelwelle gebracht werden. Da spürt man in keiner Sekunde, dass der X3 schon im leeren Zustand knapp 2 Tonnen - exakt nämlich 1.880 kg - wiegt.

Früher wären ungeübte Fahrer bei einer solchen Urkraft in der ersten Kurve einfach geradeaus weiter gefahren. Im 21. Jahrhundert sorgen diverse Regelsysteme dafür, dass sich moderne Kraftwagen auch dann noch auf der Straße halten, wenn der Fahrer schon in Panik die Hände vor die Augen schlagen möchte.

Im Fall des BMW X3 haben unsere mehrere Komponenten immer wieder auf der Straße gehalten: Das Allradsystem XDrive ist speziell für Straßen mit glatten Untergrund ein Segen. In Kombination mit guten Winterreifen, wie sie sich natürlich auch am Testwagen befunden haben, sind glatte Kurven souverän zu durchfahren. Die Stabilitätskontrolle DSC leistet in Kurven unschätzbare Dienste: Querbeschleunigungen werden konsequent unterbunden. Da kennt der XDrive-Kasperl keinen Spaß - schließlich geht die Sicherheit von Fahrer und Beifahrern vor. Und wenn dann die physikalischen Grenzen doch überschritten wurden und X-Drive und DSC keinen Halt mehr bieten können, gibt es ja immer noch ABS. Doch das hat im Test eher enttäuscht: Sehr geräuschvoll hat es seinen Dienst verrichtet - und gefühlsmäßig agiert es im Vergleich zum deutschen Mitbewerb zu wenig feinfühlig. Bei Vollbremsungen auf glattem Grund (und wir haben es auf sehr glattem Grund getestet) hat man immer das Gefühl, es könnte noch besser funktionieren.

Dennoch: Fahrdynamisch gehört der X3 zum besten, was der SUV-Markt momentan zu bieten hat. Pardon: BMW legt ja großen Wert auf die Bezeichnung "Sports Activity Vehicle" also "SAV", nicht "SUV". Activity statt Utility, das ist wirklich Programm beim X3. Im Testwagen wurde noch dazu das mit € 5.140,-- nicht ganz billige "M"-Sportpaket in Kombi mit dem Österreich-Paket mitgeliefert. Da wird das Fahrwerk noch sportlicher, man sitzt auf straffen Sport-Ledersitzen mit hervorragendem Seitenhalt und bekommt ein Aerodynamikpaket, das auch einen in Wagenfarbe lackierten, tief gezogenen Frontspoiler beinhaltet.

Was den Wagen optisch deutlich aufwertet, ihn in seinen Offroad-Eigenschaften aber eindeutig weiter einschränkt: Der X3 ist zu 99 % ein Straßenauto, das hier aber mit so ziemlich allen Oberflächenzuständen tadellos zurecht kommt. Aber schon den Ausflug über den schlaglochverzierten Feldweg sollte man sehr gut planen - die Bodenfreiheit entspricht - speziell mit dem "M"-Paket im wesentlichen der eines PKW ...

Beim X3 gehören 6 Gänge übrigens schon zur Serienausstattung: Entweder in Form eines Schaltgetriebes oder (beim 3.0d) eines Automaten mit manueller Schaltkulisse, das seinen Dienst im Test geschmeidig, flott, sportlich und dennoch fast "unspürbar" verrichtete.

Ein wenig Patriotismus darf beim Test eines X3 auch mitschwingen: Der Wagen wird in Graz für den Weltmarkt gefertigt. Das kann mit ein Grund sein, warum sich der Wagen im vergangenen Jahr hierzulande so gut verkauft hat: Knapp 2.000 Stück fanden einen neuen Besitzer (nur Hyundai Tucson und RAV4 verkauften sich besser).

Mit dem X3 haben sie eine Fahrmaschine erworben, die ihnen dank modernster Technik und BMW-typischer Qualität in allen Komponenten viel Freude und Spaß machen wird.

Der Alltagstress lässt sich damit übrigens wirklich ganz hervorragend vergessen. Und wenn sie nach einem Tag mit dem X3 spätabends in die Stadt zurück kehren, wird sie Ihnen vielleicht nicht mehr ganz so grau vorkommen ...

Weitere BMW-Berichte bei uns:
BMWs "intelligenter Allradantrieb" xDrive
Der BMW X5 im Test: Schnell, schön, sportlich

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BMW X3 3.0d:
Daten und Fakten


Karosserie
Länge/Breite/Höhe: 4.565/1.853/1674 mm
Kofferraumvolumen: 480 - 1560 l
Leergewicht: 1.880 kg
Zul. Gesamtgewicht: 2.350 kg

Motor
Reihensechsylinder-Dieselmotor mit CR-Einspritzung
Leistung: 160 KW / 218 PS
Hubraum: 2.993 cccm
max. Drehmoment:  500 Nm ab 2.000 U/min

Getriebe
6-Gang-Automatik mit Steptronic

Fahrleistungen
Höchstgeschwindigkeit: 210 km/h
Beschleunigung: 0-100 km/h in 7,4 Sekunden

Geländeleistungen
Permanenter, intelligenter Allradantrieb "XDrive"
Böschungswinkel vorne/hinten: 26°/24°
Rampenwinkel: 19°
Wattiefe: 500mm
Bodenfreiheit: 201 mm

Verbrauch (EU): 7,9 l

Serienausstattung (Auszug):
perm. Allradantrieb XDrive, Bordcomputer, DSC, ABS, HDC, elektr. Wegfahrsperre, Funkfernbedienung, elektr. Fensterheber, Klimaanlage, Nebelscheinwerfer, Radio mit CD, Leichtmetallräder 8J/17 mit 235/55R17-Bereifung, ISOFIX, Dieselpartikelfilter

Zusatzaustatung des Testwagens:
Metallic-Lackierung, Lederpolsterung, M-Sportpaket + Österreich-Paket (enthält u.a. Klimaautomatik, Bi-Xenon-Licht, Dachreling, Klimaautomatik, Aerodynamikpaket, M-Multifnktions-Lederlenkrad, Park Distance Control, Skisack, sportliche Fahrwerksabstimmung und weiße Blinkerleuchten), DVD-Navigationssystem

Preis:
€ 66.419,11 (inkl. NoVA, MwSt. und Zusatzausstattung)
 
 
Text und Fotos: gelaendewagen.at
Wir danken der BMW Group Austria
für die Zuverfügungstellung des Testwagens!





 
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