Das war die Ramsey Croatia Trophy 2007
In jedem Frühjahr wird ein kleines Dorf in Kroatien für zehn Tage zum Zentrum des Offroadsports. In diesem Jahr trafen sich die internationalen Teams in Staro Selo südlich von Zagreb zu einer Wettfahrt über die schwierigste Strecke, die man sich vorstellen kann!
29.05.2007

Das große europäische Offroad Abenteuer ...

Die Wiese liegt in strahlendem Sonnenschein. Ein paar Zelte sieht man, auch ein paar Wohnwagen. Nur einige seltsame Fahrzeuge mit großen Reifen verraten, dies ist das Fahrerlager der Croatia Trophy! Allmählich füllt sich das Lager. Die Fahrer begrüßen sich, sehen sich die Geländewagen und ATVs der anderen Wettkämpfer an. Jedes Fahrzeug hat eine Seilwinde, oder zwei, oder drei ...

Endlich geht es los! Wir fahren gemeinsam zu einem Fluß in der Nähe des Camps. Hier wird eine kleine Runde gefahren, als Prolog. Fünf, vier, drei, zwei, eins, go! Das steile Ufer hinunter, durch den Fluss, so daß die Wassertropfen fliegen, an der anderen Seite die Böschung hoch, ein Stück am Ufer entlang - stop! Der schnellste Fahrer darf am nächsten Morgen als erster starten. Die Fahrspuren werden immer tiefer, die Autos neigen sich auf die Seite, drohen zu kippen, doch alles geht gut und am Abend versammeln sich die Fahrer zu einem kühlen Bier im Camp und lassen sich vom Küchenchef verwöhnen. Es ist unglaublich, was der Koch aus Slowenien und seine Küchencrew in ihrem Lastwagen zustande bringen. Es gelingt ihnen jeden Abend, den Geschmack der Teams zu treffen, die auch in diesem Jahr aus vielen europäischen Ländern kommen.

Zwölf ATV Fahrer sind dabei und doppelt so viele Geländewagen. Die ATV Teams starten an jedem Morgen als erste, eine halbe Stunde später die schweren Fahrzeuge. Irgendwo an der Strecke trifft man sich und lässt den Schnelleren vorbeifahren. Oder man steckt in einem Graben und braucht die Hilfe der anderen Teams, um weiterzukommen! Das ist der Gedanke der Trophy, die Zusammenarbeit der Teams. Nicht ganz einfach, denn es ist ein Wettkampf, und wenn man die Chance hat, auf den ersten Plätzen zu landen, fällt Rücksicht nehmen schon mal schwer. Doch es ist möglich, das zeigen uns viele Fahrer, und am Ende werden das Team Nick Sonderer und Hanspeter Bleuer aus der Schweiz und die ATV Fahrer Fabien Courtin und Emeric Labat aus Frankreich für Fair Play geehrt.

Doch bis dahin ist es ein langer Weg, durch Wälder und Wiesen, durch Flüsse und Sümpfe, über Berge und Hohlwege, Canyons mit fast senkrechten Wänden, Sandpisten und Moore. Das Wetter meint es gut mit uns, die Strecken sind trocken, aber unser Streckenplaner weiß, wo man sich dennoch festfahren kann ...

Am 1. Mai wird nach besonderen Regeln gefahren: es ist der Trophy Tag. Da werden die gegnerischen Teams zu Gruppen zusammen gefasst und müssen gemeinsam Aufgaben lösen. Wieder versammeln wir uns am Flussufer. Ein Fahrzeug der Gruppe fährt durch das Wasser ans andere Ufer. Ein anderes Fahrzeug bleibt stehen, das Windenseil wird ausgezogen, die Fahrer steigen in ein Schlauchboot und ziehen das Windenseil mit sich zum gegenüberliegenden Ufer. Der Fahrer des ersten Fahrzeugs nimmt das Windenseil an, klettert auf sein Dach, befestigt das Seil an einem Baum, hängt eine Umlenkrolle ein und fährt auf dieser Seilbahn über den Fluss. Ein herrlicher Spaß für die Fahrer und ein wunderbares Schauspiel für die Zuschauer! Wer bei dem warmen Wetter ins Wasser fällt, genießt die Erfrischung.

Nach zwei weiteren Spielchen sind alle mittags im Camp und bereiten sich auf die Nachtetappe vor. Die Strahler werden auf den Überrollbügeln montiert, die Batterien noch einmal aufgeladen, und kurz vor dem Start werden die Roadbooks verteilt.

Die Presse schart sich in der Dunkelheit um ein Holzfeuer, direkt neben einem fast senkrecht abfallenden Hang. Wie werden die Teams diese zehn Meter überwinden? Kein Problem für unsere Trophyfahrer: Die Lösung heißt Zusammenarbeit! Aus den Teams werden Freunde, und am Ende fällt der Abschied schwer. Aber keine Sorge, im nächsten Jahr gibt es wieder eine Croatia Trophy!

Die Sieger bekamen jeder eine Ramsey Seilwinde. Zwei Teams aus Belgien waren auf den ersten beiden Plätzen, Mark Eykens mit Beifahrer Jo Raemen und Dany van Begin mit Beifahrer Walter Swaenepoel. Den dritten Platz der Geländewagen belegte das Team Harald Seyfried und Dieter Gilnreiner aus Österreich. Die schnellsten ATV Fahrer waren Jacek Bujanski und Krzysztof Kretkiewicz aus Polen. Sie bauen jetzt die Ramsey Winden an ihre Yamahas an und freuen sich schon auf die nächste Croatia Trophy!

 

Text und Fotos: Anne Heisler
Mehr Infos unter
www.croatiatrophy.eu

 
 
 

Fotos: Croatia Trophy





 
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