Das große europäische Offroad Abenteuer ...
Die Wiese liegt in strahlendem Sonnenschein. Ein paar Zelte
sieht man, auch ein paar Wohnwagen. Nur einige seltsame
Fahrzeuge mit großen Reifen verraten, dies ist das Fahrerlager
der Croatia Trophy! Allmählich füllt sich das Lager. Die Fahrer
begrüßen sich, sehen sich die Geländewagen und ATVs der anderen
Wettkämpfer an. Jedes Fahrzeug hat eine Seilwinde, oder zwei,
oder drei ...
Endlich geht es los! Wir fahren gemeinsam zu einem Fluß in der
Nähe des Camps. Hier wird eine kleine Runde gefahren, als
Prolog. Fünf, vier, drei, zwei, eins, go! Das steile Ufer
hinunter, durch den Fluss, so daß die Wassertropfen fliegen, an
der anderen Seite die Böschung hoch, ein Stück am Ufer entlang -
stop! Der schnellste Fahrer darf am nächsten Morgen als erster
starten. Die Fahrspuren werden immer tiefer, die Autos neigen
sich auf die Seite, drohen zu kippen, doch alles geht gut und am
Abend versammeln sich die Fahrer zu einem kühlen Bier im Camp
und lassen sich vom Küchenchef verwöhnen. Es ist unglaublich,
was der Koch aus Slowenien und seine Küchencrew in ihrem
Lastwagen zustande bringen. Es gelingt ihnen jeden Abend, den
Geschmack der Teams zu treffen, die auch in diesem Jahr aus
vielen europäischen Ländern kommen.
Zwölf ATV Fahrer sind dabei und doppelt so viele
Geländewagen. Die ATV Teams starten an jedem Morgen als
erste, eine halbe Stunde später die schweren Fahrzeuge. Irgendwo
an der Strecke trifft man sich und lässt den Schnelleren
vorbeifahren. Oder man steckt in einem Graben und braucht die
Hilfe der anderen Teams, um weiterzukommen! Das ist der Gedanke
der Trophy, die Zusammenarbeit der Teams. Nicht ganz einfach,
denn es ist ein Wettkampf, und wenn man die Chance hat, auf den
ersten Plätzen zu landen, fällt Rücksicht nehmen schon mal
schwer. Doch es ist möglich, das zeigen uns viele Fahrer, und am
Ende werden das Team Nick Sonderer und Hanspeter Bleuer aus der
Schweiz und die ATV Fahrer Fabien Courtin und Emeric Labat aus
Frankreich für Fair Play geehrt.
Doch bis dahin ist es ein langer Weg, durch Wälder und Wiesen,
durch Flüsse und Sümpfe, über Berge und Hohlwege, Canyons mit
fast senkrechten Wänden, Sandpisten und Moore. Das Wetter meint
es gut mit uns, die Strecken sind trocken, aber unser
Streckenplaner weiß, wo man sich dennoch festfahren kann ...
Am 1. Mai wird nach besonderen Regeln gefahren: es ist der
Trophy Tag. Da werden die gegnerischen Teams zu Gruppen zusammen gefasst und müssen gemeinsam Aufgaben lösen. Wieder
versammeln wir uns am Flussufer. Ein Fahrzeug der Gruppe fährt
durch das Wasser ans andere Ufer. Ein anderes Fahrzeug bleibt
stehen, das Windenseil wird ausgezogen, die Fahrer steigen in
ein Schlauchboot und ziehen das Windenseil mit sich zum
gegenüberliegenden Ufer. Der Fahrer des ersten Fahrzeugs nimmt
das Windenseil an, klettert auf sein Dach, befestigt das Seil an
einem Baum, hängt eine Umlenkrolle ein und fährt auf dieser
Seilbahn über den Fluss. Ein herrlicher Spaß für die Fahrer und
ein wunderbares Schauspiel für die Zuschauer! Wer bei dem warmen
Wetter ins Wasser fällt, genießt die Erfrischung.
Nach zwei weiteren Spielchen sind alle mittags im Camp und
bereiten sich auf die Nachtetappe vor. Die Strahler werden auf
den Überrollbügeln montiert, die Batterien noch einmal
aufgeladen, und kurz vor dem Start werden die Roadbooks
verteilt.
Die Presse schart sich in der Dunkelheit um ein
Holzfeuer, direkt neben einem fast senkrecht abfallenden Hang.
Wie werden die Teams diese zehn Meter überwinden? Kein Problem
für unsere Trophyfahrer: Die Lösung heißt Zusammenarbeit! Aus
den Teams werden Freunde, und am Ende fällt der Abschied schwer.
Aber keine Sorge, im nächsten Jahr gibt es wieder eine Croatia
Trophy!
Die Sieger bekamen jeder eine Ramsey Seilwinde. Zwei Teams aus
Belgien waren auf den ersten beiden Plätzen, Mark Eykens mit
Beifahrer Jo Raemen und Dany van Begin mit Beifahrer Walter Swaenepoel. Den
dritten Platz der Geländewagen belegte das Team
Harald Seyfried und Dieter Gilnreiner aus Österreich. Die
schnellsten ATV Fahrer waren Jacek Bujanski und Krzysztof
Kretkiewicz aus Polen. Sie bauen jetzt die Ramsey Winden an ihre
Yamahas an und freuen sich schon auf die nächste Croatia Trophy! |