Die 2. Auflage des meistverkauften Land Rovers aller Zeiten
startet in Österreich am 24.3.2007 - wir hatten bereits
die Gelegenheit für eine ausgiebigere Testfahrt ...
Bei Land Rover bemüht man sich zu betonen, dass der Freelander 2
eine komplette Neuentwicklung ist. Ein wenig möchte man
sich damit wohl vom alten Modell distanzieren, das - in die
Jahre gekommen - nicht mehr ganz zur sonst topmodernen
Produktpalette passte.
Der Neue ist ein mehr als adäquates Familienmitglied geworden
und zitiert ganz bewusst die neuen Werte der Marke: Innen
hochwertig mit Stilanleihen von Discovery und Range Rover
Sport, außen ein schick-modernes SUV, das unschwer als Land
Rover zu erkennen ist und sich dennoch - oder gerade deswegen -
wohltuend vom SUV-Durchschnitt abhebt. Auch ein paar Elemente
vom Vorgänger wurden übernommen, so gibt es trotz des "Neubaus"
noch immer einen gewissen Wiedererkennungswert.
Nicht von ungefähr nennt man den Neuen bei Land Rover "Premium
Kompakt SUV": Schon das Basismodell namens "E" kommt
mit einer guten Ausstattung. Die bessert sich noch
im "S" und "SE" und gipfelt schließlich im "HSE"
- dieses
Kürzel steht bei Land Rover schon seit langem für absolute
Topausstattung. Einzig "Vogue" gibt es beim Freelander keinen,
aber wer weiß, was da noch kommt ...
Gerade einmal 5 Zentimeter ist der Neue gewachsen
- er misst nun exakt viereinhalb Meter. Durch den
deutlich verlängerten Radstand ist der Innenraum aber
deutlich üppiger geworden: Hier bietet sich nun ausreichend
Platz für 5 Passagiere, der Kofferraum ist um ca. 40 Prozent
gewachsen.
Sehr fein: Was die neuen Modelle Discovery, Range Rover und
Range Sport eindrucksvoll vorgemacht haben, hat der Freelander
nahtlos übernommen. Verwendete Materialien und
Qualitätsanmutung im Innenraum sind ganz hervorragend. Das
freut - und lässt alte Schwächen speziell in diesem Bereich
vergessen.
Zu den Fahreindrücken: Während die großen Brüder primär
luftgefedert über die Straßen gleiten, muss der Freelander mit
Schraubenfedern auskommen. Die sind aber sauber an
Gewicht und Dynamik des Fahrzeuges angepasst und ermöglichen
weitgehend erschütterungsfreies Reisen, egal, wie schlecht die
Straßen sind: Die Schotterpiste mit üblen Schlaglöchern, die
unseren Redaktions-Pickup tags zuvor zu wilden Rösslsprüngen
animierte, schien extra für den Freelander frisch asphaltiert
worden zu sein. Kein adäquater Vergleich freilich, aber dennoch
ein Parameter für die Fahrkultur des Briten.
Die elektronischen Helfer EBD, ABS und ETC - ebenfalls
serienmäßig in allen Modellen - und auch die überraschend
direkte Lenkung verhinderten darüber hinaus wirkungsvoll
unsere Versuche, den Freelander in das eine oder andere
fahrdynamische Hoppala zu jagen. Noch wohler fühlt sich der
Wagen freilich auf Asphalt. Gute Straßenlage, geringe
Wankbewegungen in Kurven, ansprechende Beschleunigung,
vernünftige Verzögerung und eine straffe aber dennoch
komfortable Fahrwerksabstimmung ergeben ein gutes
Onroad-Gesamtbild.
Um dem Namen Land Rover gerecht zu werden, muss natürlich auch
der Freelander zumindest eine gewisse Geländegängigkeit
aufweisen. Dafür hat man ihm einen permanenten Allradantrieb
auf Basis einer Haldexkupplung inklusive dem bekannten
Terrain Response System (ab Modell "S") spendiert. Ein
Untersetzungsgetriebe fehlt. So schlägt er den SUV-Mitbewerb
abseits des Asphaltes immer noch locker, Geländewagen ist er
freilich keiner: Wo sich Disco und Range spielen, kämpft der
Kleine ganz ordentlich. Aber die spielen halt in einer anderen
Liga - da hat es ein Freelander im direkten Vergleich naturgemäß nicht leicht. Allein
von "Schlechtwegetauglichkeit" zu sprechen, wäre dennoch nicht
fair. Novum bei der Offroad-Technik: Das System "GBC" -
"Gradient Brake Control" ermöglicht einen sanften Übergang vom
Bremsen in die serienmäßige Bergabfahrhilfe HDC.
Einen positiven Eindruck hinterlassen die Motoren:
Speziell der neue Diesel (der in Österreich wohl zu 98
Prozent zum Einsatz kommen wird) mit seinen 2,2 Litern
Hubraum und stattlichen 152 PS passt gut zum Freelander,
verleiht ihm ausreichend Kraft für alle Fälle und glänzt mit
Laufruhe und Durchzugskraft. Kombinierbar ist der Motor mit
einem 6-Gang Schaltgetriebe oder einer
6-Gang-Automatik. Beide Getriebevarianten haben ihre Reize,
das manuelle Schaltgetriebe überrascht mit Exaktheit und kurzen
Schaltwegen. Den Benziner Reihen-Sechszylinder mit 233 PS
gibt es nur im Kombination mit Automatikgetriebe.
Am 24.3.2007 erfolgt der Verkaufsstart. Zu diesem
Zeitpunkt werden bereits alle Modellvarianten erhältlich sein.
Das Freelander-Vergnügen startet bei € 34.400,-- für den
"E" mit Diesel und Schaltgetriebe. Als Topmodell fungiert
der Sechszylinder-Benziner mit Automatik und in "HSE"-Ausstattung
für stolze € 52.940,--.
Für Land Rover stellt die Einführung des neuen Freelanders den
wohl wichtigsten Meilenstein in der rasanten Entwicklung der
vergangenen Jahre dar: Schließlich soll er für 60 Prozent
aller Land Rover Verkäufe sorgen. In Österreich wären das
pro Jahr um die 600 Fahrzeuge. Angesichts der üppigen
Ausstattung, der exzellenten Fahrleistungen und des mehr als
ordentlichen "Gesamtpackages" kein unrealistisches Ziel.
Modell "S" zusätzlich
17"-6-Speichen-Felgen
Klimaautomatik
Tempomat
Laderaumabdeckung
Notreserverad
Regensensor
Nebelscheinwerfer
Terrain Response System
Modell "SE" zusätzlich
17"-10-Speichen-Felgen
Alpine Radio/CD-System mit 320 W und MP3-Kompatibilität
Bodenleuchten an den Türunterseiten
Kopfhörermodule für 2. Sitzreihe
Stoff/Ledersitze, elektr. verstellbar
Modell "HSE"
zusätzlich
18"-Felgen
Bi-Xenon-Scheinwerfer
Holzdekor
Ledersitze