Land Rover Freelander 2: Ein erster Test ...
Die 2. Auflage des meistverkauften Land Rovers aller Zeiten startet in Österreich am 24.3.2007 - wir hatten bereits die Gelegenheit für eine ausgiebigere Testfahrt ...
25.02.2007
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Bei Land Rover bemüht man sich zu betonen, dass der Freelander 2 eine komplette Neuentwicklung ist. Ein wenig möchte man sich damit wohl vom alten Modell distanzieren, das - in die Jahre gekommen - nicht mehr ganz zur sonst topmodernen Produktpalette passte.


Der Neue ist ein mehr als adäquates Familienmitglied geworden und zitiert ganz bewusst die neuen Werte der Marke: Innen hochwertig mit Stilanleihen von Discovery und Range Rover Sport, außen ein schick-modernes SUV, das unschwer als Land Rover zu erkennen ist und sich dennoch - oder gerade deswegen - wohltuend vom SUV-Durchschnitt abhebt. Auch ein paar Elemente vom Vorgänger wurden übernommen, so gibt es trotz des "Neubaus" noch immer einen gewissen Wiedererkennungswert.


Nicht von ungefähr nennt man den Neuen bei Land Rover "Premium Kompakt SUV": Schon das Basismodell namens "E" kommt mit einer guten Ausstattung. Die bessert sich noch im "S" und "SE" und gipfelt schließlich im "HSE" - dieses
Kürzel steht bei Land Rover schon seit langem für absolute Topausstattung. Einzig "Vogue" gibt es beim Freelander keinen, aber wer weiß, was da noch kommt ...


Gerade einmal 5 Zentimeter ist der Neue gewachsen - er misst nun exakt viereinhalb Meter. Durch den deutlich verlängerten Radstand ist der Innenraum aber deutlich üppiger geworden: Hier bietet sich nun ausreichend Platz für 5 Passagiere, der Kofferraum ist um ca. 40 Prozent gewachsen.


Sehr fein: Was die neuen Modelle Discovery, Range Rover und Range Sport eindrucksvoll vorgemacht haben, hat der Freelander nahtlos übernommen. Verwendete Materialien und Qualitätsanmutung im Innenraum sind ganz hervorragend. Das freut - und lässt alte Schwächen speziell in diesem Bereich vergessen.


Zu den Fahreindrücken: Während die großen Brüder primär luftgefedert über die Straßen gleiten, muss der Freelander mit Schraubenfedern auskommen. Die sind aber sauber an Gewicht und Dynamik des Fahrzeuges angepasst und ermöglichen weitgehend erschütterungsfreies Reisen, egal, wie schlecht die Straßen sind: Die Schotterpiste mit üblen Schlaglöchern, die unseren Redaktions-Pickup tags zuvor zu wilden Rösslsprüngen animierte, schien extra für den Freelander frisch asphaltiert worden zu sein. Kein adäquater Vergleich freilich, aber dennoch ein Parameter für die Fahrkultur des Briten.


Die elektronischen Helfer EBD, ABS und ETC - ebenfalls serienmäßig in allen Modellen - und auch die überraschend direkte Lenkung verhinderten darüber hinaus wirkungsvoll unsere Versuche, den Freelander in das eine oder andere fahrdynamische Hoppala zu jagen. Noch wohler fühlt sich der Wagen freilich auf Asphalt. Gute Straßenlage, geringe Wankbewegungen in Kurven, ansprechende Beschleunigung, vernünftige Verzögerung und eine straffe aber dennoch komfortable Fahrwerksabstimmung ergeben ein gutes Onroad-Gesamtbild.


Um dem Namen Land Rover gerecht zu werden, muss natürlich auch der Freelander zumindest eine gewisse Geländegängigkeit aufweisen. Dafür hat man ihm einen permanenten Allradantrieb auf Basis einer Haldexkupplung inklusive dem bekannten Terrain Response System (ab Modell "S") spendiert. Ein Untersetzungsgetriebe fehlt. So schlägt er den SUV-Mitbewerb abseits des Asphaltes immer noch locker, Geländewagen ist er freilich keiner: Wo sich Disco und Range spielen, kämpft der Kleine ganz ordentlich. Aber die spielen halt in einer anderen Liga - da hat es ein Freelander im direkten Vergleich naturgemäß nicht leicht. Allein von "Schlechtwegetauglichkeit" zu sprechen, wäre dennoch nicht fair. Novum bei der Offroad-Technik: Das System "GBC" - "Gradient Brake Control" ermöglicht einen sanften Übergang vom Bremsen in die serienmäßige Bergabfahrhilfe HDC.


Einen positiven Eindruck hinterlassen die Motoren: Speziell der neue Diesel (der in Österreich wohl zu 98 Prozent zum Einsatz kommen wird) mit seinen 2,2 Litern Hubraum und stattlichen 152 PS passt gut zum Freelander, verleiht ihm ausreichend Kraft für alle Fälle und glänzt mit Laufruhe und Durchzugskraft. Kombinierbar ist der Motor mit einem 6-Gang Schaltgetriebe oder einer 6-Gang-Automatik. Beide Getriebevarianten haben ihre Reize, das manuelle Schaltgetriebe überrascht mit Exaktheit und kurzen Schaltwegen. Den Benziner Reihen-Sechszylinder mit 233 PS gibt es nur im Kombination mit Automatikgetriebe.


Am 24.3.2007 erfolgt der Verkaufsstart. Zu diesem Zeitpunkt werden bereits alle Modellvarianten erhältlich sein. Das Freelander-Vergnügen startet bei € 34.400,-- für den "E" mit Diesel und Schaltgetriebe. Als Topmodell fungiert der Sechszylinder-Benziner mit Automatik und in "HSE"-Ausstattung für stolze € 52.940,--.


Für Land Rover stellt die Einführung des neuen Freelanders den wohl wichtigsten Meilenstein in der rasanten Entwicklung der vergangenen Jahre dar: Schließlich soll er für 60 Prozent aller Land Rover Verkäufe sorgen. In Österreich wären das pro Jahr um die 600 Fahrzeuge. Angesichts der üppigen Ausstattung, der exzellenten Fahrleistungen und des mehr als ordentlichen "Gesamtpackages" kein unrealistisches Ziel.


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Fotos: gelaendewagen.at

Land Rover Freelander 2
Daten und Fakten


Länge/Breite/Höhe:
4.500/1.910/1.740 mm
Radstand: 2.660 mm

Motoren:
Td4:
2,2 Liter Turbodiesel mit Common Rail Einspritzung, 152 PS, max. Drehmoment 400 Nm
i6:
3,2 Liter Reihensechszylinder Benzinmotor, 233 PS, 317 Nm

Höchstgeschwindigkeit:
i6:
200 km/h, Td4: 181 km/h

Getriebe: 6-Gang-Schaltgetriebe oder 6-Gang-Automatik  mit Sport-Modus und Command Shift, für Benzinmotor nur Automatik lieferbar

Verbrauch:
i6:
11,2 Liter (kombiniert),
Td4 Schaltgetriebe:
7,5 Liter (kombiniert)
Td4 Automatik:
8,5 Liter (kombiniert)

Tankinhalt:
70 Liter (i6), 68 Liter (Td4)

Geländeleistungen:
Permanenter Allradantrieb mit Terrain Response System, HDC, 500 mm Wattiefe, 11,4 Meter Wendekreis, 220 mm Bodenfreiheit

Anhängelasten:
2.000 (gebremst), 750 kg (ungebremst)

Preise:
2,2 Td4 "E" Schaltgetriebe: € 34.400,--
2,2 Td4 "S" Schaltgetriebe: € 38.240,--
2,2 Td4 "SE" Schaltgetriebe: € 41.840,--
2,2 Td4 "HSE" Schaltgetriebe: € 45.240,--
2,2 Td4 "E" Automatik: € 37.507,66
2,2 Td4 "S" Automatik: € 41.376,32
2,2 Td4 "SE" Automatik: € 45.041,59
2,2 Td4 "HSE" Automatik: € 48.502,10
3,2 i6 "S" Automatik: € 45.630,--
3,2 i6 "SE" Automatik: € 49.390,--
3,2 i6 "HSE" Automatik: € 52.940,--
 

 

gelaendewagen.at Test Nr. 37

Land Rover Freelander 2
Ausstattung (Auszüge)

Modell "E":
16"- Leichtmetallfelgen
elektr. verstell- und beheizbare Außenspiegel
Dieselpartikelfilter
EBD, ABS, ETC, HDC, CBC, DSC, EBA, EDC, GRC
elektr. Fensterheber
7 Airbags
Isofix
Klimaanlage
Radio/CD, 6 Lautsprecher
Stoffsitze
Startknopf, kein Startschlüssel
Tagfahrlicht
Zentralverriegelung

Modell "S" zusätzlich
17"-6-Speichen-Felgen
Klimaautomatik
Tempomat
Laderaumabdeckung
Notreserverad
Regensensor
Nebelscheinwerfer
Terrain Response System

Modell "SE" zusätzlich
17"-10-Speichen-Felgen
Alpine Radio/CD-System mit 320 W und MP3-Kompatibilität
Bodenleuchten an den Türunterseiten
Kopfhörermodule für 2. Sitzreihe
Stoff/Ledersitze, elektr. verstellbar

Modell "HSE" zusätzlich
18"-Felgen
Bi-Xenon-Scheinwerfer
Holzdekor
Ledersitze

 





 
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