Audi "S tronic": Neues Doppelkupplungsgetriebe mit 7 Gängen
Audi präsentiert sein neues Hightech-Getriebe - den idealen quattro-Partner ...

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22.03.2008

7 Gänge, die sich blitzschnell und ohne Zugkraftunterbrechung wechseln lassen: Audi präsentiert die neueste Evolutionsstufe der S tronic. Das neue Doppelkupplungsgetriebe ist für das Zusammenspiel mit längs eingebauten Motoren und dem Allradantrieb quattro konzipiert. Mit einer Drehmomentkapazität von 550 Nm eignet es sich für ein breites Portfolio an sportlichen Modellen. Audi wird die neue S tronic im Laufe dieses Jahres in mehreren Baureihen in Serie bringen.

Audi "S tronic": Neues Doppelkupplungsgetriebe mit 7 Gängen

Audi-Fahrer können die neue Siebengang S tronic auf verschiedene Arten nutzen. Der vollautomatische Modus, in dem der Rechner die Gänge wählt, hält die Programme D (Drive) und S (Sport) bereit. Zudem kann man die Gänge manuell mit dem Wählhebel oder optional mit Wippen am Lenkrad wechseln.

Die Siebengang S tronic setzt sich aus zwei Teilgetrieben zusammen. Sie integriert zwei Lamellenkupplungen, die unterschiedliche Gänge bedienen. Die große, außen liegende erste Kupplung leitet das Drehmoment über eine Vollwelle auf die Zahnräder der ungeraden Gänge 1, 3, 5 und 7. Sie liegen im hinteren Teil des Getriebegehäuses, das aus Aluminium gegossen ist, also zur Fahrzeugmitte hin.

Um die Vollwelle herum rotiert eine Hohlwelle. Sie ist mit der kleineren zweiten Kupplung verbunden, die im Inneren ihrer großen Schwester integriert liegt, und bedient die Zahnräder der geraden Gänge 2, 4 und 6 sowie den Rückwärtsgang. Alle Gang-Zahnräder liegen in einer Linie hintereinander auf den beiden Abtriebswellen, und zwar in der Reihenfolge 4, 6, 2, R, 1, 3, 7 und 5.

Audi "S tronic": Neues Doppelkupplungsgetriebe mit 7 Gängen

Die beiden Teilgetriebe sind permanent aktiv, aber nur eines ist kraftschlüssig mit dem Motor verbunden. Wenn man beispielsweise im dritten Gang beschleunigt, ist im zweiten Teilgetriebe der vierte Gang bereits eingelegt. Der Schaltvorgang erfolgt durch das Wechseln der Kupplungen – während Kupplung 1 öffnet, schließt Kupplung 2. Dieser Vorgang dauert nur wenige Hundertstelsekunden und vollzieht sich ohne Unterbrechung der Zugkraft, er läuft so fließend und komfortabel ab, dass ihn der Fahrer kaum wahrnimmt.

Von der Abtriebswelle aus fließen die Kräfte auf das selbstsperrende Mittendifferenzial des quattro-Antriebs, das sie in zwei Richtungen verzweigt. Bei der Grundverteilung strömen 60 Prozent der Momente über die Kardanwelle zum Differenzial der hinteren Achse und 40 Prozent über eine Seitenwelle zum Kegeltrieb des Vorderachsdifferenzials. Bei Bedarf kann das Mittendifferenzial bis zu 85 Prozent der Kräfte auf die hintere oder aber maximal 65 Prozent der Kräfte auf die vordere Achse schicken.

Schon im November 1985 rollte der erste Audi mit einem Doppelkupplungsgetriebe an den Start – es war der Sport quattro S1, den Walter Röhrl mit seinem Copiloten Christian Geistdörfer in der Rallye-WM bewegte. Röhrl, der wohl beste Rallye-Pilot seiner Zeit, hat sein 350 kW (476 PS) starkes Sportgerät als „etwas Gewaltiges“, als „Naturereignis“ bezeichnet – und das Hightech-Getriebe verlieh ihm eine noch mächtigere Performance.

Das Doppelkupplungsgetriebe, das im S1 mit einem kurzen Tipphebel elektrisch gesteuert wurde, konnte seine fünf Gänge blitzartig wechseln. Weil die Zugkraft nicht unterbrochen wurde, blieb der Turbolader des Fünfzylinders permanent unter Dampf – ein Bypass in den Atemwegen des Motors unterstützte diesen Effekt. Auch bei dem siegreichen Gipfelsturm, den Röhrl 1987 beim Bergrennen am Pikes Peak im US-Bundesstaat Colorado unternahm, war im Training ein Doppelkupplungsgetriebe an Bord des S1.


Fotos: Porsche Medienservice





 
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