Geschichte
Bereits im Jahr 1965 gründete Hans Iglhaut mit seinem
Bruder im deutschen Marktbreit einen autorisierten
Mercedes-Benz Servicebetrieb. Mit immerhin schon 9 Mitarbeitern
konzentrierte man sich zuerst auf Wartungs- und
Reparaturarbeiten. 1972 wurde der Betrieb deutlich vergrößert
und die Werkstattfläche verdoppelt, 1981 expandierte man erneut
und schuf in der nahe gelegenen Kreisstadt Kitzingen einen
zweiten Standort mit Mercedes-Benz Service und Verkauf. Heute
bewältigen an beiden Standorten ca. 100 Mitarbeiter mehr
als 11.000 Fahrzeugdurchläufe pro Jahr.
Sehr früh schon machte sich die Firma mit Speziallösungen im
Karosserie- und Fahrzeugbau einen Namen. Im Laufe der Zeit
wurden die verschiedensten Kundenwünsche realisiert: Von
Radstandsverlängerungen und -verkürzungen über Triebköpfe und
Spezialaufbauten für den Transport von Getränken, Booten oder
Vieh bis zu Fahrgestellen für die Arbeit im Bergbau unter Tage
und Spuränderungen für Zweiwegefahrzeuge. Darunter waren auch
Kuriositäten wie Spezialfahrzeuge zum Scannen von Tunneln, ein
Begleitfahrzeug für die Tour de France oder die Panzerung des
Unterbodens von UN-Geländewagen.
Die Geschichte, die vor 25 Jahren den Grundstein für die
Erfolgsgeschichte der Iglhaut Allradprodukte legte, ist
mittlerweile legendär: Vor vielen Jahren besuchte der Besitzer
eines Berggasthofes das Unternehmen und schilderte sein Problem.
"Die Pension, die Gäste, die Umsätze - alles bestens, wenn ich
nur nicht jeden Gast samt Gepäck einzeln am Seil zu meiner
Pension heraufziehen müsste. Ein Fahrzeug, ein Transporter für
bis zu acht Personen und deren Gepäck, gleichzeitig aber noch in
der Lage, den steilen Anstieg zur Pension zu meistern, das wäre
die Lösung!"
Der Mercedes T2 "Düsseldorfer" mit Allradumbau von Iglhaut
Hans Iglhaut und sein Sohn Michael fanden eine Lösung.
Der Transporter von Mercedes-Benz, der "Düsseldorfer",
bot die perfekte Grundlage für ihre Idee. Das Ersatzteilregal
des Mercedes G lieferte die zusätzlich benötigten Komponenten:
Das Verteilergetriebe, eine Vorderachse und vier Räder. In Form
von Zeichnungen auf dem Reißbrett wurde alles unter einen 207
D sortiert. Lag etwas nicht im Regal, so wurde das Bauteil
selbst konstruiert und angefertigt. Durch den überwiegenden
Einsatz von Mercedes-Benz Originalteilen blieb dieses
Fahrzeug ein echter Mercedes-Benz und jede autorisierte
Werkstatt war in der Lage, ein solches Fahrzeug zu betreuen.
Michael Iglhaut erfüllte sich 1986 einen Traum, indem er mit
einem Mercedes-Benz 207 D mit dem firmeneigenen Allradantrieb an
der "Liberty Rally Raid" (Köln - Khartoum - Kairo)
teilnahm und den sensationellen 2. Platz in der Gesamtwertung
belegte - das alles mit einem Fahrzeug mit 3,5 Tonnen
Gesamtgewicht und nur 72 PS. Bei bis zu 50 °C Außentemperatur
legte er mehr als 10.000 km Wüste ohne technische Probleme
zurück.
Nach den Allradentwicklungen für die Mercedes-Modellreihen en
T1, T2 und MB 100 D folgte schließlich das patentierte
Antriebskonzept für den Mercedes-Benz Sprinter sowie den
baugleichen Volkswagen LT.
Michael Iglhaut 1986 bei der "Liberty Rally Raid"
Der Mercedes Sprinter mit Iglhaut-Allradtechnik
Die Basis für die tollen Geländeeigenschaften des neuen Mercedes
Sprinter bildet die Verwendung eines Verteilergetriebe mit
permanenter Kraftverteilung auf Vorder- und Hinterachse,
ergänzt um eine zuschaltbare Geländeuntersetzung mit 100
%iger Sperrwirkung. Der neu entwickelte Vorderachsträger
und entsprechende Distanzelemente ermöglichen eine deutliche
Höherlegung des Fahrzeuges. Der Vorderachsträger dient zur
Aufnahme der neu entwickelten Vorderachsfeder und des ebenfalls
neuen Vorderachsgetriebes, das auf Wunsch mit einer 100
%-Differentialsperre ausgerüstet werden kann. Auch die
serienmäßige Hinterachse kann mit einer 100 %igen
Differentialsperre ausgerüstet werden.
Alle Anbauteile werden an serienmäßigen Schraubpunkten und ohne
zusätzliche Schweißarbeiten befestigt. Iglhaut betont, dass sich
durch den Umbau das Crashverhalten nicht verändert. Der
TÜV hat für das Gesamtfahrzeug ein Mustergutachten erstellt.
Mercedes Vito/Viano
Im Vito bzw. neuen Viano kommt ein robustes Verteilergetriebe
mit permanenter Kraftverteilung auf Vorder- und Hinterachse
zum Einsatz. Bei Bedarf kann elektronisch eine
Geländeuntersetzung zugeschaltet werden. Das
Verteilergetriebe verfügt darüber hinaus noch serienmäßig über
eine 100 %ige Sperre. Der Viano kann wie der Sprinter
höher gelegt und mit mechanischen Achssperren ausgestattet
werden. Die Ansteuerung aller Geländefunktionen erfolgt über
eine eigens entwickelte digitale Steuerung. Für eine lange
Lebensdauer des Fahrzeuges wird der Unterboden an wichtigen
Punkten verstärkt. Alle Anbauteile werden ohne Schweißarbeiten
am Fahrzeug befestigt.
Zubehör
Neben diesen Spezialfahrzeugen bietet Iglhaut auch noch eine
umfangreiche Zubehörpalette: Dazu zählen Geländereifen,
Aluräder, Radlaufverbreiterungen, Zyklonfilter,
Unterbodenschutzbleche, spezielle Ersatzradhalter, Seilwinden
und große Kraftstofftanks.
Zu Iglhauts Kunden zählen Kommunen,
Rettungsdienste, Feuerwehren, Einsatzbehörden und Militärs
ebenso wie Energieversorger, Bau- und Transportunternehmen,
Windkraftanlagenbetreiber sowie Jagd- und Forstbetriebe. Aber
auch viele private Kunden, die sich ein individuelles Wohn- oder
Reisemobil zusammenstellen.