Die
Werbekampagnen rund um die Markteinführung des CX-7 sprachen ja
schon Bände: Sexy sollte Mazdas neues SUV sein. Mit
hochmoderner Optik, sportlicher Straßenprägung und
mehr als einem Hauch von Luxus im Innenraum. Mit dem
Sicherheitsplus eines permanenten Allradantriebes mit an
Bord, ohne dabei spezielle Geländeambitionen zu hegen.
Eben ganz so, wie es den Bedürfnissen des modernen Zielpublikums
entspricht. Mit diesem Modellkonzept will man in Österreich 2008
knapp 300 CX-7 verkaufen. Dass es nicht mehr werden wird
wohl daran liegen, dass man in der Ausstattungsliste einen
Diesel und eine Automatik vergeblich sucht.
Dennoch: Der CX-7 ist ein hochinteressantes und optisch
ungewöhnliches Auto geworden: Die Designer haben Liebe zum
Detail und zu ungewöhnlichen optischen Gags bewiesen: Die
Front- und Heckleuchten sind aufwändig gestaltet und
dominante Eyecatcher, die üppigen Rundungen der ausgestellten
Radkästen vorne ein gelungener Kontrast zur
stromlinienförmigen Karosserie. Die aufsteigende Gürtellinie
nähert sich zum Heck hin der leicht abfallenden Dachlinie, die
seitlichen Fensterflächen laufen vorne spitz zu - die deutlich
vorwärtsorientierte Silhouette verleiht dem CX-7
Sportlichkeit und Dynamik. Insgesamt wirkt der Wagen
gedrungener und flacher als die meisten anderen SUVs.
Was die gelungene Optik verspricht, hält der eingebaute Motor
locker. Der 2,3 Liter große und schon aus Mazdas
MPS-Serie bekannte Turbo schiebt den CX-7 mit einer
Vehemenz vorwärts, dass es eine Freude ist. 260 PS und 380
Newtonmeter katapultieren die Fuhre in ganzen 8 Sekunden
aus dem Stand auf 100 km/h. Mächtiger Durchzug im
mittleren Drehzahlbereich ist seine große Stärke. Im niedrigen
Drehzahlbereich - konkret bis 2.000 Umdrehungen - ist die Sache
benzinertypisch lau. Bei 6.500 Umdrehungen gelangt man in den
roten Bereich - den Motor so zu quälen, bringt's aber nicht
wirklich: Da hat die Drehmomentskurve längst ihren Zenit
überschritten und sackt flott in Richtung 200 Nm ab. Höchste
Noten verdient sich der Turbomotor dafür, dass er überaus
geräusch- und vibrationsarm läuft.
Knackig kurz sind die Schaltwege, das
Sechsgang-Schaltgetriebe arbeitet höchst präzise und ist
sauber auf den Motor abgestimmt.
Überraschend gediegen die Optik im Innenraum. Klassische
Luxusfeatures wie die - im Modell Revolution serienmäßige -
Lederausstattung kombiniert Mazda mit modernen, fast
futuristisch gestalteten Designelementen. Das sehr flach
liegende Armaturenbrett wird optisch von den rot
beleuchteten Instrumenten geprägt, besonderer Hingucker
sind der Tacho und der Drehzahlmesser, die in tiefen, bei
abgeschaltetem Motor mystisch blau beleuchteten Röhren
untergebracht sind. Verwendete Materialien und
Verarbeitungsqualität wirken - mazdatypisch - fehlerfrei.
Angesichts der Fülle an Schaltern und Hebeln braucht man im CX-7
relativ lange, um alle Funktionen in den Griff zu bekommen. Doch
einmal dran gewöhnt, lässt sich der Wagen recht einfach
bedienen.
Spannend: Das Keyless-Entry-System. Es reicht, den
scheckkartenförmigen "Schlüssel" mitzuhaben. Egal, ob in der
Hand oder im Rucksack verstaut: Der Wagen erkennt seine
Anwesenheit, entriegelt artig die Türen und erlaubt ein Starten
des Motors. Zur Sicherheit ist ein kleiner, "echter" Schlüssel
in die Karte integriert. Bei einem Batterieausfall - wie
wir ihn erlebt haben - naturgemäß die einzige Chance, das Auto
zu- und aufzusperren. Wie man aber ohne Strom die Heckklappe
versperrt, konnte uns niemand sagen ...
Mit 200 km/h gibt Mazda die Höchstgeschwindigkeit an -
und dokumentiert auch hier die sportliche Orientierung des CX-7.
Passend dazu ist das recht straffe, aber nie unkomfortable
Fahrwerk. Der permanente Allradantrieb leistet seine
Dienste höchst unauffällig, individuelle Einstellmöglichkeiten
wie eine zentrale Sperre etc. gibt es nicht. Ambitionen, dem Wagen
raueres Gelände als Feldwege anzutun, hatten wir keine. Wir
müssen uns damit abfinden, dass moderne SUV-Konzepte
wilde Geländeritte nicht vorsehen - für diese Anwendung gibt es
einfach zu wenige "Harduser", die als Käufer in Frage kommen.
Haben wir die nicht besonders üppige Modellvielfalt als
eventuellen Kaufhemmer erwähnt, müssen wir der Fairness halber
das sehr gute Preis-/Leistungsverhältnis des CX-7
erwähnen: Knapp 35.000 Euro kostet das schon sehr gut
ausgestattete Basismodell "Challenge". Legt man noch
3.200 Euro drauf, kann man mit dem "Revolution" die
Luxusvariante erstehen, die dann wie erwähnt mit
Lederausstattung, aber auch mit einem mächtigen Bose-Soundsystem,
Xenon-Licht und abgedunkelten Scheiben aufwartet.
Bleibt der Eindruck eines topmodernen und ungewöhnlich
(schön) gestylten Fahrzeuges, dass den Lifestyle-Ansprüchen der modernen
Gesellschaft locker gerecht wird. Bei moderaten Preisen und
Topausstattung kann man drüber hinwegsehen, dass es keinen
Diesel und keine Automatik gibt. Tim Mälzer, Deutschlands wohl
bekanntesten Fernsehkoch, hat's ja offensichtlich auch nicht
gestört (siehe
TV-Starkoch Tim Mälzer auf Mazda CX-7 unterwegs). Mehr Bilder!