Mazda CX-7: Lebe lieber ungewöhnlich
Mazdas Interpretation eines modernen SUVs auf dem Prüfstand: Der sportliche, straßengeprägte CX-7 bei uns im Test.
03.01.2008
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Die Werbekampagnen rund um die Markteinführung des CX-7 sprachen ja schon Bände: Sexy sollte Mazdas neues SUV sein. Mit hochmoderner Optik, sportlicher Straßenprägung und mehr als einem Hauch von Luxus im Innenraum. Mit dem Sicherheitsplus eines permanenten Allradantriebes mit an Bord, ohne dabei spezielle Geländeambitionen zu hegen.

Eben ganz so, wie es den Bedürfnissen des modernen Zielpublikums entspricht. Mit diesem Modellkonzept will man in Österreich 2008 knapp 300 CX-7 verkaufen. Dass es nicht mehr werden  wird wohl daran liegen, dass man in der Ausstattungsliste einen Diesel und eine Automatik vergeblich sucht.

Dennoch: Der CX-7 ist ein hochinteressantes und optisch ungewöhnliches Auto geworden: Die Designer haben Liebe zum Detail und zu ungewöhnlichen optischen Gags bewiesen: Die Front- und Heckleuchten sind aufwändig gestaltet und dominante Eyecatcher, die üppigen Rundungen der ausgestellten Radkästen vorne ein gelungener Kontrast zur stromlinienförmigen Karosserie. Die aufsteigende Gürtellinie nähert sich zum Heck hin der leicht abfallenden Dachlinie, die seitlichen Fensterflächen laufen vorne spitz zu - die deutlich vorwärtsorientierte Silhouette verleiht dem CX-7 Sportlichkeit und Dynamik. Insgesamt wirkt der Wagen gedrungener und flacher als die meisten anderen SUVs.

Was die gelungene Optik verspricht, hält der eingebaute Motor locker. Der 2,3 Liter große und schon aus Mazdas MPS-Serie bekannte Turbo schiebt den CX-7 mit einer Vehemenz vorwärts, dass es eine Freude ist. 260 PS und 380 Newtonmeter katapultieren die Fuhre in ganzen 8 Sekunden aus dem Stand auf 100 km/h. Mächtiger Durchzug im mittleren Drehzahlbereich ist seine große Stärke. Im niedrigen Drehzahlbereich - konkret bis 2.000 Umdrehungen - ist die Sache benzinertypisch lau. Bei 6.500 Umdrehungen gelangt man in den roten Bereich - den Motor so zu quälen, bringt's aber nicht wirklich: Da hat die Drehmomentskurve längst ihren Zenit überschritten und sackt flott in Richtung 200 Nm ab. Höchste Noten verdient sich der Turbomotor dafür, dass er überaus geräusch- und vibrationsarm läuft.

Knackig kurz sind die Schaltwege, das Sechsgang-Schaltgetriebe arbeitet höchst präzise und ist sauber auf den Motor abgestimmt.

Überraschend gediegen die Optik im Innenraum. Klassische Luxusfeatures wie die - im Modell Revolution serienmäßige - Lederausstattung kombiniert Mazda mit modernen, fast futuristisch gestalteten Designelementen. Das sehr flach liegende Armaturenbrett wird optisch von den rot beleuchteten Instrumenten geprägt, besonderer Hingucker sind der Tacho und der Drehzahlmesser,  die in tiefen, bei abgeschaltetem Motor mystisch blau beleuchteten Röhren untergebracht sind. Verwendete Materialien und Verarbeitungsqualität wirken - mazdatypisch - fehlerfrei.

Angesichts der Fülle an Schaltern und Hebeln braucht man im CX-7 relativ lange, um alle Funktionen in den Griff zu bekommen. Doch einmal dran gewöhnt, lässt sich der Wagen recht einfach bedienen.

Spannend: Das Keyless-Entry-System. Es reicht, den scheckkartenförmigen "Schlüssel" mitzuhaben. Egal, ob in der Hand oder im Rucksack verstaut: Der Wagen erkennt seine Anwesenheit, entriegelt artig die Türen und erlaubt ein Starten des Motors. Zur Sicherheit ist ein kleiner, "echter" Schlüssel in die Karte integriert. Bei einem Batterieausfall - wie wir ihn erlebt haben - naturgemäß die einzige Chance, das Auto zu- und aufzusperren. Wie man aber ohne Strom die Heckklappe versperrt, konnte uns niemand sagen ...

Mit 200 km/h gibt Mazda die Höchstgeschwindigkeit an - und dokumentiert auch hier die sportliche Orientierung des CX-7. Passend dazu ist das recht straffe, aber nie unkomfortable Fahrwerk. Der permanente Allradantrieb leistet seine Dienste höchst unauffällig, individuelle Einstellmöglichkeiten wie eine zentrale Sperre etc. gibt es nicht. Ambitionen, dem Wagen raueres Gelände als Feldwege anzutun, hatten wir keine. Wir müssen uns damit abfinden, dass moderne SUV-Konzepte wilde Geländeritte nicht vorsehen - für diese Anwendung gibt es einfach zu wenige "Harduser", die als Käufer in Frage kommen.

Haben wir die nicht besonders üppige Modellvielfalt als eventuellen Kaufhemmer erwähnt, müssen wir der Fairness halber das sehr gute Preis-/Leistungsverhältnis des CX-7 erwähnen: Knapp 35.000 Euro kostet das schon sehr gut ausgestattete Basismodell "Challenge". Legt man noch 3.200 Euro drauf, kann man mit dem "Revolution" die Luxusvariante erstehen, die dann wie erwähnt mit Lederausstattung, aber auch mit einem mächtigen Bose-Soundsystem, Xenon-Licht und abgedunkelten Scheiben aufwartet.

Bleibt der Eindruck eines topmodernen und ungewöhnlich (schön) gestylten Fahrzeuges, dass den Lifestyle-Ansprüchen der modernen Gesellschaft locker gerecht wird. Bei moderaten Preisen und Topausstattung kann man drüber hinwegsehen, dass es keinen Diesel und keine Automatik gibt. Tim Mälzer, Deutschlands wohl bekanntesten Fernsehkoch, hat's ja offensichtlich auch nicht gestört (siehe TV-Starkoch Tim Mälzer auf Mazda CX-7 unterwegs).

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Fotos: gelaendewagen.at
 

Mazda CX-7 2,3i Revolution
Daten und Fakten


Länge/Breite/Höhe:
4.675/1.872/1.645mm

Motor: 2,3i DISI Benzin, Turbo, 4 Zylinder, 16 Ventile, 260 PS, 380 Nm bei 3.000 U/min

Höchstgeschwindigkeit:
200 km/h

Getriebe: 6-Gang-Schaltgetriebe

Verbrauch: 10,8 Liter kombiniert

Tankinhalt: 69 l

CO2:
243 g/km

Geländeleistungen: permanenter Allradantrieb

Anhängelasten:
1.600 kg / 750 kg (gebremst/ungebremst)

Preise:
Modell "Challenge" € 34.990,--
Modell "Revolution" € 38.190,--
Metalliclackierung: € 589,--

Preis des Testwagens: € 38.779,--

Serienausstattung (Auszug):
18-Zoll-Leichtmetallfelgen, Bordcomputer, Radio-/CD-Kombi, Alarmanlage, Zentralverriegelung, Front-, Kopf-, Schulter- und Seitenairbags, Isofix, Klimaanlage, Tempomat, ABS mit EBD, DSC und TCS

Zusatzausstattung des Testwagens (Modell Revolution):
abgedunkelte Scheiben, BOSE Sound System, Leder, elektr. verstellbarer Fahrersitz, Sitzheizungen, Lichtsensor, Regensensor, schlüsselloses Zugangs- und Startsystem, Xenon, Scheinwerferreinigungsanlage
 

 

Nein, kein Mazda 5. Ein CX-7 ...

 

gelaendewagen.at Test Nr. 51

 





 
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