Die zehnte Croatia Trophy zeigt uns wieder die ganze Palette an
Herausforderungen, die in diesem Jahr 58 Geländewagen-Teams aus
16 Ländern in die Bergwälder südlich von Zagreb lockte. 53 Teams
traten zur traditionellen Trophy an, 5 Teams starteten in der
neuen Abenteuer-Klasse, auf der echten Trophy-Strecke, doch mit
Umgehungen an den schwierigsten Stellen. Zusätzlich waren drei
ATV Fahrer am Start, die sich gegenseitig halfen, ganz im Sinne
der Trophy!
Gleich hinter dem Camp reihen sich die Wettkämpfer zum Prolog
auf. Es geht um die Startreihenfolge für die erste Etappe in
Wertung - und es geht auch darum, es den anderen mal so richtig
zu zeigen ... Ein Fahrer hat seine Toyota-Karosserie auf ein
Unimog-Fahrgestell gesetzt und läßt jetzt seinen Chevy-Motor
aufheulen. Die grobstolligen Räder pressen die Kieselsteine weg
- und prallen ein paar Meter weiter auf einen Buckel in der
Piste, die das Fahrzeug abheben lassen. Nach der Landung ist es
nicht mehr fahrbereit. Der Bruchpilot bemüht sich in Zagreb um
Ersatzteile. Wer ein wenig besonnener fährt, kommt deutlich
weiter. Die Runde von 1,5 km ist schnell geschafft, und das
trockene Wetter macht die Seilwinde diesmal überflüssig. Das
ändert sich schnell bei der nächsten Etappe ...
"Die ist ganz kurz, kein Problem," lacht der Veranstalter, der
den langen Konvoi erst einmal zur nächsten Stadt geleitet, wo
wir auf Einladung des Bürgermeisters eine Runde drehen, als Show
Start. Alles ist eitel Sonnenschein, doch die Störche, die da
mitten in der Stadt auf einem hohen Schornstein nisten, sollten
uns zu denken geben, denn die wohnen nur, wo es sumpfige Wiesen
mit vielen Fröschen gibt! Da stecken die Teilnehmer bald fest,
der weiche Lehm wird bei jeder Durchfahrt tiefer, und viele
schaffen es nicht, vor Dunkelheit ins Camp zu kommen. "Selektiv"
nennt der Veranstalter die Etappe. Zehn Teams sind am Ende der
ersten Etappe nicht mehr in Wertung.
Am Sonntag jedoch ist erst einmal Trophy-Tag, da werden die
Geländewagen zu Gruppen zusammengefasst, und die Konkurrenten
arbeiten zusammen, um eine Brücke aus Baumstämmen zu bauen, sie
zu überqueren und sich dabei gegenseitig mit der Winde
abzusichern. Weiter geht es mit der friedlichen Kooperation,
einen Steilhang hinauf und wieder hinunter. Dann wird eine
schnelle Runde in Einzelwertung gefahren und damit die
Startreihenfolge für den Rundkurs am Montag ermittelt.
Die Strecke ist etwa 3,5 km lang, sie wird zwölfmal umrundet. Zu
einem Zeitpunkt, den das Team frei wählt, legt es einen
Boxenstop ein, um eigenhändig ein Vorderrad gegen ein Hinterrad
zu tauschen, zur großen Freude der Zuschauer ... die harren aus,
auch wenn ihnen die Staubwolken ins Gesicht fegen, denn die
Spannung steigt bei jeder Runde. Am nächsten Tag ist Schluß mit
den Spielchen, jetzt wird nur noch Trophy gefahren, durch die
Wälder, über Hänge und durch Schluchten, durch Bäche und Flüsse.
Der harte Kern schält sich heraus, am Ende bleibt nur noch die
feine Auslese der besten Trophy-Teams aller Länder, und auf den
ersten Plätzen landen je ein Team aus Deutschland, aus Italien,
aus Ungarn, Österreich und Rußland! Wir hoffen auf ein
Wiedersehen, auch mit den Teams aus Malta, aus Israel, Dänemark,
Belgien und den Niederlanden, der Schweiz und Slowenien,
Kroatien und Rumänien Im kommenden Jahr werden die Karten neu
gemischt, und in die feine Auslese kommt, wer mit Köpfchen fährt
statt mit Bleifuß!
Mehr Fotos unter
www.ramseywinch.eu
Endergebnis Croatia Trophy 2010
Platz Nr. Fahrer, Beifahrer Land Fahrzeug
1. Thomas Schuker / Jasmin Moll (GER), Mercedes 230 GE
2. Lorenzo Savini / Romeo Manzan (ITA), Land Rover Defender
3. Boros Csaba / Zoltan Konya (HUN), Jeep Wrangler