Wir danken
Porsche Liesing für die Zuverfügungstellung des
Testfahrzeuges!
Über kaum ein anderes Allradfahrzeug wurde im Vorfeld seiner
Einführung mehr gesprochen als über den VW Amarok. Jetzt ist er
auf dem Markt - und alle Brancheninsider sagen, dass die
Konkurrenten - mehrheitlich aus Japan - um ihre Marktanteile
zittern. Wir haben uns in einem Blitztest angesehen, ob der
Amarok wirklich das Zeug zum Topseller im Segment hat.
(15 Bilder)
Unser Testauto - Porsche Liesing hat uns
dankenswerterweise einen Doppelkabiner in "Highline"-,
also der Topausstattung, zur Verfügung gestellt. Mit an Bord
auch die schöne Lederausstattung und die im Gelände sehr
wirksame 100% Sperre für das Hinterachsdifferenzial, beides
gegen Aufpreis erhältlich.
Außen
Mächtig wirkt der Amarok von außen- bei einer Gesamtlänge von
5,25 Metern nicht wirklich ein Wunder. Wuchtig gewölbte Kotflügel betonen und verstärken diesen
Eindruck. Die auf unserem Testwagen montierten Winterreifen in
der Dimension 245/70R16 - mit einer Höhe von rund 75
Zentimetern eigentlich gar nicht klein - verlieren
sich fast ein wenig in den riesigen Radhäusern. Die Front ist
vom aktuellen VW-Look geprägt, wirkt bei aller Bulligkeit sogar
ein wenig elegant. Seitlich und am Heck ist der Amarok wenig
aufregend - ein typischer Vertreter der Pickup-Spezies ohne
echte optische Highlights.
Innen
Der Innenraum: VW-typisch aufgeräumt, schlicht aber nicht
unelegant, schöne Haptik, gute Verarbeitung, die Bedienung gibt
keinerlei Rätsel auf. Und obwohl alles auf das Wesentliche
reduziert ist, fehlt es nicht an Komfort. Sehr schön die
Lederbezüge für die Sitze, die auch im Topmodell Highline
aufpreispflichtig sind - mit rund 1.800 Euro stehen sie in der
Liste. Platz ist in der ersten Reihe mehr als ausreichend
vorhanden, in der 2. Reihe gerade 'mal mittelmäßig viel davon.
Allrad: Der mit der schwarzen "4"
Ist die ""4" im 4MOTION-Schriftzug am Heck in
Schwarz ausgeführt, trägt der Amarok die luxuriöse, sprich
permanente Variante des Allradantriebs unter dem Blech.
Jene Variante, die das mächtige Drehmoment des Dieselmotors über
ein Torsendifferenziall selbsttätig und "intelligent" an alle 4 Räder
verteilt, in der Grundeinstellung im Verhältnis 40:60 zwischen
Vorder- und Hinterachse. Eine im Segment recht ungewöhnliche Variante eines
4x4-Antriebes. Sie muss nämlich ohne Untersetzung auskommen, dafür ist
optional eine 100prozentig wirksame Sperre für das hintere
Differenzial lieferbar (um 703,20 Euro).
Letztere war in unserem Test-Wolf (das
Wort "Amarok" stammt aus der Inuit-Sprache und bedeutet "Wolf")
erfreulicherweise mit an Bord und hat uns die Peinlichkeit,
aufgrund der mageren Verschränkung der Hinterachse im gerade
einmal mittelmäßig kuppierten und nur leicht schlammigen Gelände
hängenzubleiben, erspart.
Mit der Sperre kommt man im Gelände, weit, weiter, noch weiter.
Das ist prinzipiell natürlich zu begrüßen, kann aber auch problematisch sein:
Schließlich ist der Radstand des VW-Pickups erstaunlich lang,
die Gefahr eines Rampen-Aufsitzers nicht ganz unbedeutend. Da
keine Geländereifen aufgezogen sind (auf unserem Testauto waren
fein ziselierte Winterreifen montiert), endet der Vortrieb - zum
Glück für eher unerfahrene Offroader, kann man sagen - aber meist noch bevor
gröbere Blechverformungsarbeit geleistet werden kann.
Als weitere Besonderheit der Gelände-Kompetenz des Amarok ist
das Offroad-ABS zu nennen, das die Regelarbeit so modifiziert,
dass auch "off-the-road" vernünftig kurze Anhaltewege
realisierbar sind.
Onroad
Auf der Straße hat uns der Amarok imponiert: Der 163 PS
starke Diesel ist eine Freude und - obwohl er die knurspelige
Sprache eines Vierzylinder-Diesels spricht - ein adäquater Motor
für den Amarok. Überzeugt hat uns auch das optimal abgestufte
6-Gang-Schaltgetriebe.
Der Fahrkomfort ist für ein Fahrzeug mit Blattfedern an
der Hinterachse mehr als überzeugend und sucht im Segment
seinesgleichen.
Wetten, dass...
Wenn VW ein Fahrzeug baut, wird es ein Bestseller. Das ist ein
ungeschriebenes Gesetz: Wetten, dass der Amarok das
Pickup-Segment Ende des Jahres 2011 deutlich dominieren wird?
Der Pickup-Markt hat in Österreich ein Potenzial von 3.000,
aller-, allerhöchstens 4.000 Fahrzeuge. Möglich, dass der Amarok
dafür sorgt, dass 2011 an der einst von Ford genannten
Höchstmarke von 4.000 gekratzt wird. Sehr wahrscheinlich ist es
nicht. Dass der Amarok 2011
Österreichs meistverkaufter Pritschenlaster sein wird, scheint
dagegen fix. Diese
Vormachtstellung wird er wohl auch für längere Zeit nicht aufgeben. Nach
unseren Erfahrungen im ersten Test nicht ganz zu Unrecht.
VW Amarok Doppelkabine Highline
Die Daten
Motor: 4-Zylinder-Dieselmotor, 1.968cm3, Common
Rail-Einspritzung, 2 Turbolader, 163 PS, 400 Nm, Euro 5
Länge/Breite/Höhe: 5.254/1.954/1.834 ,,
Leergewicht: 1.958 kg
Anhängelast: 2.800 / 750 kg (gebremst / ungebremst)
Allrad/ Gelände:
Permanenter Allradantrieb 4MOTION, Offroad-ABS, optionale
100%-Differenzialsperre an der Hinterachse, Bodenfreiheit 265
mm, Wattiefe 500 mm, Böschungswinkel 28° vorne, 23,6 ° hinten
Serienausstattung (Basismodell, Auszug): Fahrer- und
Beifahrerairbags, Seiten- und Kopfbags vorne, ESP, ABS, ASR,
Bremsassistent, Radio mit 2 Lautsprechern, Verzurrösen,
Zusatzausstattung Modell Highline (Auszug):
elektr. Fensterheber, autom. Klimaanlage, Teillederausstattung,
Tempomat, Nebelscheinwerfer, Zentralverriegelung, abgedunkelte
Scheiben ab B-Säule, Radio mit 6 Lautsprechern und CD und MP3,
Leichtmetallräder, Reifen in 245/65R17