Der X-Faktor:
Der neue BMW X3 im Test
Die ewige Suche nach dem perfekten Driftwinkel geht weiter.

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17.02.2011
Im Schnee des noch jungen Jahres haben wir uns - wie schon so oft zuvor - in den Voralpen auf die Suche nach dem perfekten Driftwinkel gemacht. Keine einfache Aufgabe in Zeiten wie diesen. Nur wenige Fleckchen unseres schönen Landes bieten einen dafür halbwegs geeigneten Untergrund. Noch weniger Fleckchen erlauben einen aus ökologischer Sicht einigermaßen unbeschwerten Fahrspaß.

Hat man dann doch einmal, rein subjektiv betrachtet, ein halbwegs geeignetes gefunden, könnte immer noch der lokal zuständige Förster von hinter dem nächsten Baum hervorspringen und einem seine - von der eigenen in den meisten Fällen drastisch abweichende - Meinung quasi aufzwingen. Auf gut Deutsch: uns fragen, ob wir schon ganz irre geworden seien. Und uns des Weges weisen, im besten Fall.

BMW X3 xDrive20d im Test

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Bei unserem letzten Testobjekt, dem elegant-sportlichen BMW X3 XDrive20d in seiner jüngsten Evolutionsstufe des Baujahres 2011, kam bei der Suche nach dem ultimativen Drifterlebnis noch ein weiterer erschwerender Faktor dazu. Der berühmt-berüchtigte Allradantrieb xDrive ist nämlich einfach zu gut. Zu clever, um auf die plumpe Ansage des Fahrers "Ich geb jetzt ganz viel Gas, lenk' dabei stark ein und wart', bis das Heck kommt" hereinzufallen.

Entschuldigung: xDrive ist sein Name. Seit Jahrzehnten arbeitet eine ganze Legion an BMW-Technikern daran, allzu kecke Autofahrer vor dem allzu frühen Biss ins Gras zu bewahren. Indem den Fahrzeugen auf den Produktionsstraßen jede Menge elektronische Schutzengerl implantiert werden: DSC, ABS, DTC, CBC, DBC, HDC, und wie sie sonst alle heißen.
Aber es wäre nicht BMW, wenn nicht trotzdem jede Menge Fahrfreude erhalten bliebe. Primär dafür verantwortlich ist der ausgezeichnete 2-Liter-Turbodiesel. Seine 184 PS und die 380 Newtonmeter Drehmoment können seine Leistungsfähigketi nur andeuten. In 8,5 Sekunden ist Tempo 100 ersprintet, Power und Durchzug sind in jeder Situation mehr als ausreichend vorhanden. Mit an Bord war auch die neue Achtgang-Automatik, von der wir schon bei unserem letzten X5-Test im Herbst mehr als angetan waren. Motor und Getriebe gehen auch im kleineren X3 eine überaus harmonische Symbiose eine. Hinsichtlich des Verbrauches setzt BMW wie bei der Leistung Maßstäbe. 5,6 Liter sind für ein schweres SUV mit Automatik exzellent.
Im Innenraum hat es mit dem neuen Modell keine großen Revolutionen gegeben. Optik und Haptik sind über jeden Tadel erhaben, das Platzangebot ist gut. Während der große Navi-Bildschirme state-of-the-art ist, ist - wir wiederholen uns - das lustig/konservative Punkterl-Display der Klimanlage fast schon eine liebenswerte Schrulle von BMW. Auch mit dem elektronischen Blinkerhebel, der keine Einrastpositionen kennt, hatten wir von Beginn an unsere Probleme. Wenn wir noch die Sportsitze anführen, die zwar grenzgenialen Seitenhalt bieten, aber durchaus eng an den Nieren anliegen, schließen wir unsere Liste an Kritikpunkten, sofern man diese überhaupt als solche bezeichnen kann, auch schon wieder ab.
Zurück zur Suche nach dem Driftwinkel. Schließlich konnten wir dem neuen X3 doch noch unsere Künste (?) zeigen. Die erstmals für ein BMW X Modell verfügbare Fahrdynamik-Kontrolle ermöglicht es nämlich, mit einer Taste auf der Mittelkonsole zwischen den Fahrzeugabstimmungen „normal“, „sport“ und „sport+“ zu wählen. Neben dem Dämpfungsverhalten werden so auch die Gaspedalprogression, das Ansprechverhalten des Motors, die Kennlinie der Lenkkraftunterstützung und die Reizschwelle des DSC geregelt. Zwei Mal dürfen Sie raten, bei welcher Einstellungen die Fotos in diesem Bericht entstanden.
Trotz allen Spaßes: Selbst in der sportlichsten Fahrzeugabstimmung sorgten die Regelsysteme immer für ein Fangnetz - wir fühlten uns zu jeder Zeit sicher und im BMW X3 immer gut untergebracht.

BMW X3 xDrive20d
Die Daten


Motor:
Dieselmotor mit 4 Zylindern, Common Rail Einspritzung, 1.995 cm3, 184 PS, 380 Newtonmeter
 
Getriebe:
8-Gang-Automatik

Verbrauch: 5,6 Liter Diesel (Werksangabe)
CO2-Emissionen: 147 g

Länge/Breite/Höhe:  4.648/1.881/1.661 mm

Leergewicht:
1.790 kg

Anhängelast: 2.400 / 750 kg (gebremst/ungebremst)

Allrad/ Gelände: permanenter Allradantrieb in Zusammenwirken mit DSC, Bergabfahrkontrolle

Serienausstattung (Basismodell, Auszug):
Fahrer- und Beifahrerairbags, Kopfairbags vorne und hinten, Allradantrieb xDrive, Bergabfahrkontrolle, Dachreling, ABS, DSC und DTC, elektr. Fensterheber, Zentralverriegelung mit Funkfernbedienung,
diverse Getränkehalter, Klimaautomatik, Lederlenkrad, Leichtmetallräder, Regensensor, Start-Stop-Knopf

Optionalausstattung an Bord des Testwagens: Österreich-Paket (Tempomat mit Bremsfunktion, Multifunktionslenkrad, Park Distance Control vorne und hinten, Performance Control, Skitasche, Lichtpaket, Sport-Lenkrad, Xenon), variable Sportlenkung, 8-Gang-Automatik, autom. Heckklappe, Edelholzausstattung, Sportsitze, Handy-Vorbereitung, Navi, Efficient Dynamics (Bremsenergie-Rückgewinnung, Start-Stopp-System, rollwiderstandsreduzierte Reifen)


Preis des Testwagens: € 60.236,-- inkl. Steuern
 

gelaendewagen.at Test Nr. 104
Fotos: gelaendewagen.at





 
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