Europäischer Koreaner
Der neue KIA Sportage im Test
Wir pilotierten das Topmodell "Active Pro"...

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10.01.2011
Mitte Dezember ist es im Osten Österreichs meist nass, trüb, nebelig und kalt, dafür weitgehend schneefrei. Nicht so im eben abgelaufenen Jahr: Der heftige Wintereinbruch mit beachtlicher Neuschneemenge war uns gerade recht gekommen, um dem aktuellen Kia Sportage die nähere und weitere Umgebung unserer neuen Redaktionsheimat zu zeigen.
KIA Sportage 2011 im Test

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Mit dem 2010er-Modell hat Kia Mut zum Design bewiesen. Mit seiner fast futuristisch anmutenden Frontpartie, der hohen, leicht ansteigenden Schulterlinie und dem nach hinten abfallenden Dach hebt sich der Wagen wohltuend von der SUV-Masse ab.

Der Eindruck eines hochmodernen Autos wird im Fahrzeuginnenraum fast noch verstärkt: Vom Hersteller mit einem topausgestatteten Modell "Active Pro" versorgt, durften wir das von Leder geprägte Ambiente genießen und auch auf solchem Platz nehmen. Gefallen haben uns die perfekt ablesbaren Armaturen, die gute Ergonomie und das ebenso gute Platzangebot. Mit an Bord war auch das selbst beim Topmodell noch aufpreispflichtige  Navigationssystem, das über einen großen Touchscreen bedient wird. Mit dem riesigen Panoramadach, das von der A- bis zur C-Säule reicht, zeigte uns Kia wirklich alles an Zubehör, was man beim Sportage derzeit käuflich erwerben kann.
Was wir im kalten Dezember besonders zu schätzen wussten: Dass die 2-Zonen-Klimaanlage ebenso wie die 2-stufige Sitzheizung für Fahrer und Beifahrer schnell für wohlige Wärme im Innenraum sorgen kann.

Eine absolute Höchstnote beim Komfort hat der Sportage mit 2 Schwächen verspielt: Zum einen hat das Navi des öfteren mit origineller Routenplanung für Verwirrung gesorgt, zum anderen verklebten sich praktisch täglich die Scheibenwaschdüsen, was uns zu häufigen Waschstopps zwang.

Mit dem Dieselmotor, der aus 2 Litern Hubraum 136 PS schöpft und ein souveränes Drehmoment von 373 Newtonmetern bereit stellt, ist der Kia exzellent motorisiert. Auch die Kombination mit dem 6-Gang-Automatikgetriebe funktioniert hervorragend, einzig die Durchzugsstärke der Modelle mit Schaltgetriebe vermisst man zuweilen ein wenig.
Ohne Einschränkungen konnte uns hingegen der Allradantrieb überzeugen: "Dynamax" nennt er sich, stammt von der im steirischen Lannach beheimateten Magna Powertrain und ist in allen Modellen mit 2-Liter Motoren serienmäßig. mit variabler Drehmomentverteilung zwischen Vorder- und Hinterachse wird elektronisch gesteuert. Bei normaler Fahrt wird die gesamte Motorkraft und das volle Drehmoment an die Vorderräder geleitet. Bei Traktionsverlust wird ein Teil des Drehmoments automatisch zu den Hinterrädern geleitet, um weiterhin eine kontrollierte Vorwärtsbewegung zu gewährleisten.

Das passiert in der Praxis unmerklich und so effektiv, dass die tief winterlichen Fahrbahnen schnell ihre Schrecken verlieren. Bei einigermaßen angepasster Fahrweise meistert der Sportage selbst eisige Passagen erstaunlich gut.
Für die ganz rutschigen Abschnitte konnten wir zusätzlich den „Lock”-Modus aktivieren, der die Motorkraft im Verhältnis 50:50 zwischen Vorder- und Hinterrädern verteilt, allerdings nur bis zu einer Geschwindigkeit von 40 Kilometern pro Stunde.

Zum Thema Traktion und Sicherheit müssen neben dem Dynamax-Allrad auch das tadellose ESP, das "Vehicle Stability Management" (VSM) und die ohne Murren arbeitende Bergabfahrhilfe genannt werden. Diese Schutzengel sind zusammen ein tolles Team.

Der Kia Sportage ist ein echter Europäer, nicht nur wegen des österreichischen Allradsystems: Die Fertigung erfolgt nämlich im slowakischen Zilina, wo auch die "cee'd"-Familie gebaut wird. Mit einer der modernsten Fertigungsstätten in Europa fällt es dem Konzern leicht, eine spektakuläre Garantie bieten zu können: 7 Jahre gilt sie und bietet damit theoretisch sogar mehr als die vermeintlich "lebenslange" Garantie eines Mitbewerbers.

Kia ist mit dem Sportage ein exzellentes Auto gelungen, das optisch und hinsichtlich der Ausstattung ein echter Trendsetter ist. Motor, Getriebe, Allradantrieb - generell der gesamte  Antriebsstrang - sind ohne Fehl und Tadel. Auch das Preis-/Leistungsverhältnis ist Kia-typisch weiterhin gut, die große Okkasion sind die Fahrzeuge des koreanischen Autobauers aber nicht mehr. Qualität hat schließlich ihren Preis

KIA Sportage
2.0 CRDi Automatik "Active Pro"
Die Daten


Motor:
Dieselmotor mit 4 Zylindern, Common Rail Einspritzung, 1.995 cm3, 136 PS, 373 Nm bei 2.000 U/min
 
Getriebe:
6-Gang-Automatik

Verbrauch: 6,9 l (Herstellerangabe)
CO2-Emissionen: 179 g / km

Länge/Breite/Höhe:  4.440/1.855/1.645 mm

Leergewicht:
1.732 kg

Anhängelast: 1.600/750 kg (gebremst / ungebremst)

Allrad/ Gelände: permanenter "Dynamax"-Allradantrieb, elektronisch gesteuert, mit Sperrfunktion, um die Antriebskräfte fix im Verhältnis 50:50 zwischen den Achsen zu verteilen, Bodenfreiheit 172 mm, Böschungswinkeln vorn 22,7 Grad, hinten 28,2 Grad, Rampenwinkel 17,7 Grad, max. Steigfähigkeit 44,2 Grad, Neigungswinkel 45,0 Grad

Serienausstattung (Basismodell, Auszug):
Servo, Zentralverriegelung, Wegfahrsperre, Front-Airbags für Fahrer und Beifahrer, Kopf- und Schulter AIrbags vorne und hinten, ISOFIX, Klimaanlage, RDS-Radio, 12 Volt Anschlüsse vorne und hinten, Tempomat, Tripcomputer,

Zusatzausstattung Modell "Active Pro" (Auszug): "Smart Key" und Motor-Startknopf, 2-Zonen-Klima, Lichtsensor, Regensensor, Rückfahrkamera, Sitzheizung vorne und hinten, Schaltknauf und Lenkrad lederbezogen, Abbiegelicht, Dachreling, Kühlergrill in Chrom, Tagfahrlicht, Nebelscheinwerfer, 18-Zoll-Leichtmetallräder, Scheinwerfer-Waschanlage, Xenon

Optionalausstattung an Bord des Testwagens: Panorama-Glasdach (€ 1.200,--), Navigationssystem mit zentralem Display auch für Rückfahrkamera (€1.200)

Preise:
Allradmodelle ab € 26.190,--
Modell "Active Pro" mit 2,0 Liter Dieselmotor € 32.890,--
Automatikmodell € 34.690,--
Inkl. Optionalausstattung € 37.090,--

gelaendewagen.at Test Nr. 103
Fotos: gelaendewagen.at





 
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