Mitte Dezember ist es im Osten Österreichs meist nass, trüb,
nebelig und kalt, dafür weitgehend schneefrei. Nicht so im eben
abgelaufenen Jahr: Der heftige Wintereinbruch mit beachtlicher
Neuschneemenge war uns gerade recht gekommen, um dem aktuellen
Kia Sportage die nähere und weitere Umgebung unserer neuen
Redaktionsheimat zu zeigen.
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Mit dem 2010er-Modell hat Kia Mut zum Design bewiesen.
Mit seiner fast futuristisch anmutenden Frontpartie, der hohen,
leicht ansteigenden Schulterlinie und dem nach hinten
abfallenden Dach hebt sich der Wagen wohltuend von der SUV-Masse
ab.
Der Eindruck eines hochmodernen Autos wird im Fahrzeuginnenraum
fast noch verstärkt: Vom Hersteller mit einem topausgestatteten
Modell "Active Pro" versorgt, durften wir das von
Leder geprägte Ambiente genießen und auch auf solchem Platz
nehmen. Gefallen haben uns die perfekt ablesbaren Armaturen,
die gute Ergonomie und das ebenso gute Platzangebot.
Mit an Bord war auch das selbst beim Topmodell noch
aufpreispflichtige Navigationssystem, das über
einen großen Touchscreen bedient wird. Mit dem riesigen
Panoramadach, das von der A- bis zur C-Säule reicht, zeigte
uns Kia wirklich alles an Zubehör, was man beim Sportage derzeit
käuflich erwerben kann.
Was wir im kalten Dezember besonders zu schätzen wussten: Dass
die 2-Zonen-Klimaanlage ebenso wie die 2-stufige
Sitzheizung für Fahrer und Beifahrer schnell für wohlige
Wärme im Innenraum sorgen kann.
Eine absolute Höchstnote beim Komfort hat der Sportage mit
2 Schwächen verspielt: Zum einen hat das Navi des
öfteren mit origineller Routenplanung für Verwirrung gesorgt,
zum anderen verklebten sich praktisch täglich die
Scheibenwaschdüsen, was uns zu häufigen Waschstopps zwang.
Mit dem Dieselmotor, der aus 2 Litern Hubraum 136 PS
schöpft und ein souveränes Drehmoment von 373 Newtonmetern
bereit stellt, ist der Kia exzellent motorisiert. Auch die
Kombination mit dem 6-Gang-Automatikgetriebe funktioniert
hervorragend, einzig die Durchzugsstärke der Modelle mit
Schaltgetriebe vermisst man zuweilen ein wenig.
Ohne Einschränkungen konnte uns hingegen der Allradantrieb
überzeugen: "Dynamax" nennt er sich, stammt von der
im steirischen Lannach beheimateten Magna Powertrain und
ist in allen Modellen mit 2-Liter Motoren serienmäßig. mit
variabler Drehmomentverteilung zwischen Vorder- und Hinterachse
wird elektronisch gesteuert. Bei normaler Fahrt wird die gesamte
Motorkraft und das volle Drehmoment an die Vorderräder geleitet.
Bei Traktionsverlust wird ein Teil des Drehmoments automatisch
zu den Hinterrädern geleitet, um weiterhin eine kontrollierte
Vorwärtsbewegung zu gewährleisten.
Das passiert in der Praxis unmerklich und so effektiv, dass die
tief winterlichen Fahrbahnen schnell ihre Schrecken verlieren.
Bei einigermaßen angepasster Fahrweise meistert der Sportage
selbst eisige Passagen erstaunlich gut.
Für die ganz rutschigen Abschnitte konnten wir zusätzlich den
„Lock”-Modus aktivieren, der die Motorkraft im Verhältnis 50:50
zwischen Vorder- und Hinterrädern verteilt, allerdings nur bis
zu einer Geschwindigkeit von 40 Kilometern pro Stunde.
Zum Thema Traktion und Sicherheit müssen neben dem
Dynamax-Allrad auch das tadellose ESP, das "Vehicle
Stability Management" (VSM) und die ohne Murren arbeitende
Bergabfahrhilfe genannt werden. Diese Schutzengel sind
zusammen ein tolles Team.
Der Kia Sportage ist ein echter
Europäer, nicht nur wegen des österreichischen Allradsystems:
Die Fertigung erfolgt nämlich im slowakischen Zilina,
wo auch die "cee'd"-Familie gebaut wird. Mit einer der
modernsten Fertigungsstätten in Europa fällt es dem Konzern
leicht, eine spektakuläre Garantie bieten zu können: 7
Jahre gilt sie und bietet damit theoretisch sogar mehr als
die vermeintlich "lebenslange" Garantie eines Mitbewerbers.
Kia ist mit dem Sportage ein exzellentes Auto gelungen,
das optisch und hinsichtlich der Ausstattung ein echter
Trendsetter ist. Motor, Getriebe, Allradantrieb -
generell der gesamte Antriebsstrang - sind ohne Fehl
und Tadel. Auch das Preis-/Leistungsverhältnis ist
Kia-typisch weiterhin gut, die große Okkasion sind die Fahrzeuge
des koreanischen Autobauers aber nicht mehr. Qualität hat
schließlich ihren Preis.
KIA Sportage
2.0 CRDi Automatik "Active
Pro"
Die Daten
Motor: Dieselmotor mit 4 Zylindern, Common Rail
Einspritzung, 1.995 cm3, 136 PS, 373 Nm bei 2.000
U/min
Getriebe: 6-Gang-Automatik
Verbrauch: 6,9 l (Herstellerangabe) CO2-Emissionen: 179 g / km
Länge/Breite/Höhe: 4.440/1.855/1.645 mm
Leergewicht: 1.732 kg
Anhängelast: 1.600/750 kg (gebremst / ungebremst)
Allrad/ Gelände:
permanenter "Dynamax"-Allradantrieb, elektronisch gesteuert,
mit Sperrfunktion, um die Antriebskräfte fix im Verhältnis
50:50 zwischen den Achsen zu verteilen, Bodenfreiheit 172 mm,
Böschungswinkeln vorn 22,7 Grad, hinten 28,2 Grad, Rampenwinkel
17,7 Grad, max. Steigfähigkeit 44,2 Grad, Neigungswinkel 45,0
Grad
Serienausstattung (Basismodell, Auszug): Servo,
Zentralverriegelung, Wegfahrsperre, Front-Airbags für Fahrer und
Beifahrer, Kopf- und Schulter AIrbags vorne und hinten, ISOFIX,
Klimaanlage, RDS-Radio, 12 Volt Anschlüsse vorne und hinten,
Tempomat, Tripcomputer,
Zusatzausstattung Modell "Active Pro" (Auszug):
"Smart Key" und Motor-Startknopf, 2-Zonen-Klima,
Lichtsensor, Regensensor, Rückfahrkamera, Sitzheizung vorne und
hinten, Schaltknauf und Lenkrad lederbezogen, Abbiegelicht,
Dachreling, Kühlergrill in Chrom, Tagfahrlicht,
Nebelscheinwerfer, 18-Zoll-Leichtmetallräder,
Scheinwerfer-Waschanlage, Xenon
Optionalausstattung an Bord des Testwagens:
Panorama-Glasdach (€ 1.200,--), Navigationssystem mit zentralem
Display auch für Rückfahrkamera (€1.200)
Preise: Allradmodelle ab € 26.190,--
Modell "Active Pro" mit 2,0 Liter Dieselmotor € 32.890,--
Automatikmodell € 34.690,--
Inkl. Optionalausstattung € 37.090,--
gelaendewagen.at Test Nr. 103
Fotos: gelaendewagen.at