Nach2500 Kilometern quer durch Marokko trennten den
Sieger vom Zweiten nur 6 Minuten: In spannenden Duellen konnten
sich Lee Amthor / Ingo Tiarks auf Range Rover letztlich
gegen die Österreicher Christof Danner / Jan Szekeres auf
Puch/Mercedes G durchsetzen. Wegen einer gebrochenen Vorderachse
reichte es für Danner nach 5 Siegen in Serie bei der Tuareg
Rallye dieses Mal nur für Platz 2.
Danner / Szekeres im Erg Chebi
An der Rallye nahmen 50 Autos teil - mit vier "Desert
Warriers", zwei Bowler Nemesis, zwei "Bowler Wild Cat"
auch hochkarätig besetzt.
Schon am ersten Renntag in Marokko auf schnellen Pisten
mit kniffeliger Navigation auf dem Weg von Nador nach Missor
zieht sich das Feld etwas auseinander. An der Spitze tummelt
sich ein buntes Gemisch aus Range Rovern, Mercedes, Pajeros, und
Desert Warriers.
Der zweite Tag führt über etwa 400 Kilometer und 2
Sonderprüfungen von Missor nach Merzouga. Die erste SP setzt
sich aus tollen, abwechslungsreichen Strecken durch Queds, weite
Täler und Steppen zusammen, die sehr schön zu fahren sind -
Danner holt sich auf seiner Lieblingsetappe den Sieg.
6-facher Sieger der Tuareg Rallye: Christof Danner
Die zweite Sonderprüfung des Tages führt auf extrem schnellen
Pisten bis zur Rückseite des Erg Chebi. Die letzten
Kilometer der Etappe queren dieses größte Dünenegebiet Marokkos
an der schmalsten Stelle. Schnellste hier Amthor / Tiarks auf
Range Rover.
Der nächste Tag bringt 3 verschiedene Sandgebiete,
verbunden durch abwechslungsreiche Pisten mit spannender
Navigation bis knapp an die algerische Grenze. Der Sand ist
durch ausbleibende Regenfälle noch weicher als in den letzten
Jahren – Danner / Szekeres graben sich kurz nach dem Start ein,
schaffen aber doch noch den Tagessieg.
Der entscheidende Tag jeder Tuareg Rallye ist die
Königsetappe – 4 unterschiedliche Runden im Erg Chebi,
mit Checkpoints gespickt, um die Einhaltung der vorgegebenen
Strecken zu gewährleisten. Wie im letzten Jahr haben Danner /
Szekeres von Beginn weg 5 – 6 „Anhänger“. Der Konvoi arbeitet
sich in unterschiedlichen Formationen in die Mitte des Erg Chebi.
Ab da heften sich Amthor / Tiarks an die Fersen des Teams Danner
– um ja keine Zeit auf die Führenden zu verlieren!
Start zur Königsetappe
In der 3. Runde fährt sich der Range Rover an einem steilen
Dünenanstieg fest, Danner gewinnt auch heuer diesen Sandmarathon
– nach exakt 8 Stunden, 295 km Dünen und etwa 130 Liter Super –
vor Amthor /Tiarks und einem Desert Warrier.
Die Konkurrenten in den teilweise mehrere hunderttausend Euro
teuren Rallyeprototypen werden immer weniger – es läuft auf
einen Zweikampf Danner / Szekeres gegen Amthor / Tiarks hinaus.
Entsprechend der Platzierung vom vergangenen Tag gehen die
Fahrzeug in den Dünenrundkurs. Das Puch/Mercedes Team führt
inzwischen knapp, der Rundkurs ist ein heißes Duell zwischen 5
Fahrzeugen Platz 4 für Team Danner mit 2 Minuten Rückstand – die
ersten 3 sind zeitgleich!
Das Siegerteam Lee Amthor / Ingo Tiarks im Range Rover Classic
Beim Service finden die Mechaniker am Mercedes Danners ein
gebrochenes Vorderachsrohr - es wird geschweißt.
Der nächste Tag führt den Tross bereits erst wieder quer durch
den Erg Chebi, dann über unendliche Flächen Richtung
Missor. Auf der langen schnellen Piste ist Amthor zwar
schneller, verliert aber wegen eines Elektrikproblems trotz
vorsichtiger Fahrt des G-Teams wieder einige Minuten. Die Achse
am Danner-G reißt wieder und muß neuerlich geschweißt und
verstärkt werden.
Vor dem letzten Renntag hat der Österreicher 14 Minuten
Vorsprung in der Gesamtwertung. Er beschließt, nur so
schnell zu fahren, dass die Achse nicht wieder bricht – immerhin
sind noch 400 Kilometer in Marokko – Sonderprüfungen,
Navigationsetappen und Überführungen - und etwa 100 in Spanien
zu fahren.
Danner / Szekeres beim verdienten "Bier danach" ...
Team Amthor / Tiarks holt 17 Minuten Vorsprung heraus und
setzt sich damit in Führung. Die zweite Sonderprüfung führt
durch steinige Queds und durch Ebenen mit hunderten Pisten, von
denen es die richtigen zu finden gilt. Mit fehlerfreier
Navigation verlieren Danner / Szekeres trotz Schleichfahrt nur 3
weitere Minuten.
Amthor /Tiarks sichern sich so zum ersten Mal den Sieg bei
der Tuareg Rallye, der sechsfache Sieger Christof Danner freut
sich dennoch über seinen zweiten Platz.