Die erste Testfahrt mit dem groben MT-Reifen führte uns in
feinstes Schlammgelände. Dass wir dabei auch einmal geborgen
werden mussten, lag eher nicht an den Reifen.
Das Gelände von Off-Road Oberwart - das garantiert auch bei
heißen Sommertemperaturen cremigsten Schlamm, tiefe Wasserlöcher
und rutschige Steilfahrten. Ideale Bedingungen, um den frisch an
unserem Redaktions-Hilux montierten Kumho KL71 MT Roadventure
einem ersten Test zu unterziehen. Der grobe Reifen soll uns im
September bei der Begleitung der "ONE-Trophy" sicher durch die
rumänischen Wälder führen.
Mit freundlicher Unterstützung
von:
Onroad Schon die Anfahrt brachte die erste Überraschung: Der KL71
beweist auf Teer und Asphalt sehr gute Manieren. Das
Abrollgeräusch ist naturgemäß etwa lauter und sonorer als bei
einem konventionellen Reifen, ist aber in keiner Wiese störend.
Kein Wunder: der Reifen trägt das "Soundsymbol" - er erfüllt die
strengen Bedingungen der Europäischen Union betreffend der
Geräuschentwicklung. Haftung und Traktion auf trockener Straße
sind ebenfalls sehr gut, selbst bei flott durchfahrenen Kurven
zeigt der Kumho Gelassenheit und quietscht erst spät.
Bei nassen Straßen sollte man etwas vorsichtiger unterwegs sein.
Das fehlende Gewicht an der Hinterachse unseres Toyota Hilux
zeigte die Traktionsschwäche des MT deutlich. Aus dem Stand
kräftiger in eine Kurve zu beschleunigen, sollte man tunlichst
vermeiden - außer man ist ein Freund des gepflegten Drifts.
Ein vernünftige Fahrweise mit sensiblem Gasfuß dankt der Kumho
aber mit einer soliden Leistung selbst auf rutschigem Asphalt.
Offroad
"MT" steht bekanntlich für "Mud Terrain" - und im Schlamm ist
der Reifen wirklich zu Hause. Das mächtige Profil verbeißt sich
in den Untergrund, die weit auseinander stehenden Profilblöcke
sorgen für mächtigen Grip und gute Selbstreinigung.
Das Profil reicht bis in die Flanken und erhöht so die Traktion
zusätzlich. Für extreme Passagen kann der Luftdruck dank der
starken Seitenwand und der kräftigen Karkasse stark abgesenkt
werden, durch die so erreichte größere Aufstandsfläche erhöht
man die Chance aufs Durchkommen noch einmal.
Dass wir im Oberwarter Gelände dann trotzdem fremde
"Abschlepphilfe" benötigten, kann man nicht den Reifen anlasten.
Das Wasserloch "rechts hinten" wird selbst von den meisten
Trophy-Fahrern in ihren Kampfgeräten gemieden. Wenn man sich die
Bilder anschaut, wei0 man auch, warum. Wir sind jedenfalls eine
umfangreiche Erfahrung reicher.
Nichts geht mehr: Hier konnte auch der Kumho kl71 nichts mehr
retten.
Als kleinen Nachteil sehen wir es, dass das Profil des Kumho
KL71 laufrichtungsgebunden ist. Bei längeren Touren wäre es
eigentlich angezeigt, zwei Reserveräder mitzunehmen - für jede
Wagenseite einen. Bei einer Panne ist es sicher kein Problem,
für kurze Zeit einen "verkehrt montierten" Reifen zu verwenden,
längere Onroadfahrten müssten aus Sicherheitsgründen aber
vermieden werden - außerdem sind sie verboten.
Unser erstes Fazit: Trotz kleiner Abstriche auf nasser Straße
ist der "Kumho KL71 MT Roadventure", wie er mit ganzem Namen
heißt, der richtige Reifen für uns. Wir haben Vertrauen gefasst
und sind sicher, dass er sich auf den harten Offroadpassagen
während der Trophy in Rumänien bewähren wird. Wir werden
berichten.
P.S.: Den Kumho KL71 gibt es in den verschiedensten Größen von
15 bis 24 Zoll.