Gelungenes Comeback
SsangYong Korando C im Test
Mit dem modernem Kompakt-SUV will SsangYong zurück auf die Erfolgsstraße
15.04.2012
Das Schicksal von SsangYong war lange Zeit ungewiss. Der koreanische Autobauer steckte in einer formidablen Krise, zeitweise stand sogar die gesamte Produktion still. Mit der Mehrheitsübernahme durch die indische Mahindra-Gruppe im Jahr 2011 kehrte die Finanz- und damit auch die Innovationskraft zurück.

Fast zeitgleich wurde der Korando C präsentiert: ein Kompakt-SUV mit modernster Ausstattung und ein weiterer Beweis, dass SsangYong auch alle Kraft in ein erfolgreiches Comeback investiert hatte.
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"Korando" also: ein Name, den Kenner des Allradmarktes mit einem bulligen, kurzen, etwas martialischen Geländewagen in mehreren Varianten kennen, das letzte Modell bis 2006 gebaut. Davon ist beim Neuen nichts mehr zu erkennen. Mit dem "C" im Namen grenzt sich der Neue deutlich von seinen Ahnen ab - als Kompakt-SUV mit Allradantrieb, in Ermangelung einer Getriebeuntersetzung aber ohne gröbere Offroad-Ambitionen.

Dieses Mal hatte man beim Design nichts riskiert: der Neue präsentiert sich als schickes, ästhetisch gestaltetes Auto und zu 100 Prozent kompatibel mit dem Geschmack der potenziellen Käuferschicht. Ein nicht selbstverständliches Faktum angesichts der jüngeren Modellgeschichte SsangYongs. Design-Guru Giorgetto Giugiaro sei Dank.
Zwei Wochen begleitete uns der Wagen - von Wiens Innenstadt in die Buckelige Welt bis ins Steirische. Wir durften den Korando C dabei als unkompliziertes, top ausgestattetes (siehe "Daten" unten) und vielseitiges Auto kennen lernen.

Der Innenraum bietet für alle 5 Mitfahrer beachtlich viel Platz, im "Premium" nimmt man sogar auf feinem Leder Platz. Die Bedienung gibt keinerlei Rätsel auf.

Der einzige verfügbare Motor - ein Diesel mit 2 Litern Hubraum und 175 PS - konnte mit seiner Drehfreudigkeit und Kraft gefallen. Autobahnfahrten mit Geschwindigkeiten im gerade noch legalen Bereich sind eine lockere Übung für ihn, die er mit entspanntem Betriebsgeräusch absolviert. Angesichts der üppigen Kraft überrascht das tiefe Turboloch, das unter 1.500 Umdrehungen für ein wenig Missmut sorgt. "Rollstopps" im zweiten Gang zu erledigen birgt eine hohe Chance, den Motor abzuwürgen. Topnoten ohne Abzüge verdient sich hingegen das 6-Gang-Schaltgetriebe, das sich angenehm leicht und präzise schalten lässt. Die einzelnen Gänge sind weit gespreizt und erlauben ein schaltfaules Fahren - solange man über 1.500 Touren bleibt.
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Mit 6,4 Litern gibt SsangYong einen sehr moderaten Dieselverbrauch an. In der Praxis haben wir circa 8 bis 8,5 Liter verbraucht. Bei unserer etwas forcierten Fahrwiese aber gar kein schlechter Wert.

Stichwort Allrad: Das System im Korando C werkt unaufällig. Im Normalbetrieb werden die Vorderräder angetrieben, bei Bedarf die hinteren Räder aktiviert. Händisch kann man zusätzlich eine fixe 1:1-Verteilung der Antriebskraft zwischen den beiden Rädern erzwingen. Ein Modus, der auf rutschigen Straßen für ein Plus an Sicherheit sorgt.

Wegen der (erstmals in einem SsangYong-Allradmodell) fehlenden Getriebeuntersetzung, der Straßenreifen und der Karosserieüberhänge muss der Fahrer seine Offroad-Ambitionen etwas im Zaum halten. Gröbere Feldwege können trotzdem passiert werden - es gilt allerdings, aufgrund der fehlenden "kurzen Gänge" bewusst die Kupplung zu schonen.

Im Praxisbetrieb konnten allerdings die präzise arbeitende Traktionskontrolle und der Berganfahr-Assistent, der die Fuhre auch auf steilen Hängen drei Sekunden lang festhält, um ein problemloses Anfahren zu ermöglichen, überzeugen.
Wir haben den SsangYong Korando als innenstadt- und überlandtaugliches, sehr gut ausgestattetes, optisch gefälliges und preislich exzellent positioniertes Fahrzeug erlebt. Enddiagnose: Comeback gelungen. Korando C - ein tolles, mehr als nur konkurrenzfähiges Auto. Werfen Sie einen Blick drauf, bevor sie aus alter Gewohnheit einen Deutschen kaufen.


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SsangYong Korando C "Premium"
Die Daten

Motor: 4 Zylinder Dieselmotor mit Common Rail Einspritzung, 1.998 cm3, 175 PS, 360 Nm ab 2.000 U/min

Getriebe: 6-Gang-Schaltgetriebe (6-Gang-Automatik optional)

Länge/Breite/Höhe:
4.410/1.830/1.710 mm

Leergewicht:
1.672mm
Höchstzl. Gesamtgewicht:
2.260 kg

Max. Anhängelast:
750 / 2.000 kg (ungebremst/gebremst)

Verbrauch:
6,4 l (Herstellerangabe), 8,5 Liter Testverbrauch
CO2:
169 g/km (bei angenommenen 6,4 l Verbrauch)

Offroad:
permanenter Allradantrieb mit händisch aktivierbarer "Lock"-Funktion (fixe Momentenverteilung zwischen Vorder- und Hinterachse)

Ausstattung  des Basismodells (Auszug):

Fahrer-, Beifahrer-, Seitenairbags vorne und hinten, Fensterbags vorne und hinten, ABS, ESP, Berganfahrhilfe, Bremsassistent, Traktionskontrolle, Nebelscheinwerfer, Tagfahrlicht, Isofix, Wegfahrsperre, Zentralverriegelung mit Fernbedienung und Alarmanlage, beheizte Außenspiegel, Einparkhilfe hinten, Doppelrohrauspuff, Leichtmetallfelgen 6,5x16, manuelle Klimaanlage, Bordcomputer, Tempomat, Lederlenkrad mit Multifunktionstasten, Radio mit CD, MP3, USB und AUX-Eingang

Zusatzausstattung "Premium" (Auszug):
Leichtmetallfelgen 6,5x18, Klimaanlage elektronisch geregelt, Sitzheizung für Fahrer und Beifahrer, Fahrersitz elektrisch verstellbarm

 
Preis:
Allradmodelle ab € 27.290,--, "Premium" mit Allrad  ab € 29.290,--
 

gelaendewagen.at Test Nr. 125
Text und Fotos: gelaendewagen.at






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