Wenn die Markteinführung eines Crossover-Modells mit 22
Zentimeter Bodenfreiheit auf einer Rundstrecke wie dem
Wachauring begangen wird, könnte die Frage auftauchen, ob sich
da jemand bei der Auswahl eines geeigneten Austragungsortes
vertan haben könnte. Doch weit gefehlt, der neue Subaru XV
konnte beweisen, dass er auch auf Asphalt eine gute Figur macht.
Naturgemäß reißen die 114 PS Leistung und 150 Nm
Drehmoment der 1.6 Liter Einstiegsmotorisierung keine
Bäume aus, doch das komplett neu entwickelte Aggregat
beschleunigt deutlich entschlossener als die bekannte 1.5
Liter-Maschine im Impreza. Apropos: Auch wenn der neue Subaru XV
als eigenständiges Modell unterhalb des Forester positioniert
wird, so handelt es sich dabei im Prinzip um den Vorreiter
einer neuen Impreza-Generation, die im Herbst dieses Jahres
den aktuellen Impreza ablösen wird.
Der zum Modelljahr 2012 überarbeitete Boxerdiesel, mit
109 PS und 310 Nm in der speziellen Österreichversion und
147 PS bzw. 350 Nm Drehmoment im Topmodell, sorgt im XV
natürlich für deutlich souveränere Fahrleistungen und einen von
Subaru angegebenen Verbrauch von 5,6 Liter Diesel (146g
CO2/100km) und verwöhnt darüber hinaus mit der Laufruhe eines
Benziners. Zumindest solange man fährt. Das eindeutige
Erkennungsmerkmal des Boxerdiesels, die optisch sehr präsente
Lufthutze, fällt in Zukunft weg, aufgrund einer geänderten
Anströmung des Ladeluftkühlers ist ein Lufteinlass in der
Motorhaube nicht mehr nötig.
Wenn es um die Fahrsicherheit geht, und dabei handelt es sich ja
um das primäre Verkaufsargument von Subaru, trumpft der neue
Subaru XV wirklich auf. Das knackige Fahrwerk, straff
aber nicht unkomfortabel abgestimmt, ermöglicht in Verbindung
mit dem symmetricalAWD genannten, permanenten
Allradantrieb Kurventempi, die man einem Crossover niemals
zutrauen würde. Sollte sich der Pilot dennoch grob verschätzen,
geleitet das rigoros eingreifende Fahrstabilitätsprogramm VDC
den XV selbst dann noch um die Kurve, wenn der Fahrer sich schon
im Straßengraben wähnt.
Beim neuen Subaru XV handelt es sich um ein gelungenes Fahrzeug
der Kompaktklasse, das dank seines bewährten Allradantriebs und
der Bodenfreiheit von 22 Zentimetern überdurchschnittliche
Schlechtwegefähigkeiten besitzt und auch auf Asphalt eine gute
Figur macht. Ob das jedoch reicht, um neben dem neuen Impreza
als eigenständige Baureihe wahrgenommen zu werden, bleibt
abzuwarten.
Der neue Subaru XV steht ab Februar bei den Händlern,
preislich geht’s bei 24.990 Euro für das Basismodell 1.6i
classic los, das Topmodell 2.0D exclusive gibt’s ab 34.990 Euro.
gelaendewagen.at Test Nr. 121
Fotos: Subaru
Text: Lukas Wieringer