Was bin ich?
Der Tata Aria im Test
Willkommen beim heiteren Segmenteraten, exklusiv auf allradnews.at. Heute mit dem neuen Tata Aria 2.2 DiCOR Commonrail-Turbodiesel 4x4 Pride, dem Topmodell des größten indischen
Automobilherstellers Tata Motors.
27.07.2012

Bist du ein Geländewagen?
Ich könnte fast als waschechter Geländewagen durchgehen. Meine Karosserie ruht auf einem robusten Leiterrahmen, im Heck tut eine massive Starrachse an Schraubenfedern ihren Dienst, meine Antriebseinheit ist klassisch längs montiert und natürlich verfüge ich auch über permanenten Allradantrieb, Adapterra-4x4 genannt. Der reagiert ausreichend schnell auf Traktionsunterschiede zwischen den Achsen und sorgt für sicheres Vorankommen. Wie ich mich im Schnee schlage, wird sich zeigen. Auf Wunsch geht´s auch mit reinem Heckantrieb voran. Untersetzung hab ich leider keine. Brauch ich auch nicht, denn mir fehlt es an genügend Bodenfreiheit für ernsthafte Abstecher fernab befestigter Straßen. Ein Blick auf meine ausladende Frontschürze samt Plastiklippe genügt, um die Assoziation „Tata Aria = Geländewagen“ wieder aus dem Kopf zu bekommen.
Der Tata Aria: Zur Bildergalerie!
Bist du eher ein Van?
Ha, das fragt man mich oft. Dank meiner sehr geräumigen, wuchtigen Karosserie finde ich Platz für sieben Personen, fünf Erwachsene gehen sich leicht aus. Die beiden Einzelsitze in der dritten Reihe lassen sich im Kofferraumboden versenken und obwohl dann keine ganz ebene Ladefläche entsteht, weiß das System zu gefallen. Meine geteilt umklappbare Dreier-Sitzbank mit neigungsverstellbarer Rückenlehne ist längsverschiebbar und lässt sich im Ganzen vorklappen, um den Passagieren in der dritten Reihe einen halbwegs menschenwürdigen Zustieg zu ermöglichen. Ausbauen der Bank ist nicht möglich, beim beachtlichen Gewicht des Sitzmöbels aber die rückenfreundlichere Lösung. Weiters biete ich meinen Passagieren insgesamt elf Getränkehalter, zehn Lüftungsdüsen und acht ausklappbare Staufächer im Dachhimmel, davon allein vier für Sonnenbrillen. Für einen richtigen Van fehlt es mir aufgrund meiner Leiterrahmenbauweise aber an Innenhöhe und bei ausgeklappter dritter Sitzreihe bleibt nur noch Platz für ein Schminkköfferchen. Gut so, denn aufgrund meines beachtlichen Leergewichts von 2340kg erlaube ich meinen Insassen lediglich 550kg Zuladung.
Bist du dann ein SUV?
Man sagt mir nach, in Sachen Fahreigenschaften und Agilität eher an klassische Geländewagen vom Schlage eines Mitsubishi Pajero oder eines Hyundai Terracan zu erinnern, SUV-Assoziationen gibt’s nur beim Komfort. Ich rolle gern gemütlich und sehr komfortabel auch über schlechte Straßen und bin kuschelweich gefedert. Flott angegangene Kurven sind mir ein Graus, da fühle ich mich beim gemütlichen Cruisen deutlich wohler. Man munkelt, dass mir im Herbst eine Leistungsspritze samt neuem 6-Gang-Getriebe bevor stünde. Das würde mir sehr gut tun, denn in Sachen Fahrleistungen fordere ich von meinem Fahrer etwas Geduld. Mit 150 PS Leistung und 320 Nm Drehmoment wird es ihm meist nicht gelingen, mit modernen SUVs mitzuhalten. Wer mich fordert, muss auch damit rechnen, dass ich an der Zapfsäule einen Expresszuschlag verlange. Unter 10 Liter Diesel auf 100km gebe ich mich nicht zufrieden, bei flottem Fahrstil dürfen es auch gerne 12 Liter sein. Als Topmodell Tata Aria 4x4 Pride hat man mir eine sehr umfangreiche Ausstattung gegönnt. Von 10 Airbags über eine Zweizonen-Klimaautomatik, Multi-Info-Display, Licht- sowie Regensensor und Tempomat bis hin zur Rückfahrkamera ist um 34.990 Euro alles an Bord.
Ja was ist er denn jetzt, der neue Tata Aria? Auch uns stellte diese Frage vor ein Rätsel. Für einen Geländewagen spricht die Leiterrahmen-Bauweise samt Starrachse hinten und die aufrechte Sitzposition. In Sachen Optik und Platzangebot reiht sich der neue Aria irgendwo zwischen VW Sharan und Lancia Voyager ein. Wir denken, Großraum-SUV mit Geländewagen-Genen trifft´s wohl ganz gut.

 

Mehr Infos zum Tata Aria gibt es beim Autohaus Windhaber.

gelaendewagen.at Test Nr. 130
Text: Lukas Wieringer, Fotos: gelaendewagen.at






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