So schnell kann's gehen ... so schnell wird aus einem Land
Cruiser ein Urban Cruiser, aus einem AWD ein FWD: unser letztes
Testauto, der Toyota Urban Cruiser ist der kleinste gemeinsame
Allradnenner der Japaner. In unserem Fall: theoretisch.
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Denn
auch wenn sich laut Importeur Toyota Frey 85 Prozent für den
allradgetriebenen Stadt Kreuzer entscheiden und wir uns
prinzipiell als reines Allradmedium einen Namen gemacht haben,
stellte man uns die frontgetriebene Variante - kurz "FWD"
genannt - zur Verfügung.
Auch gut, sagten wir uns, verzichteten auf große
Überlandpartien und Schlammschlachten, erledigten mit dem
Kleinen stattdessen unsere Einkäufe in Wien. Brachten den hoffnungsvollen
Nachwuchs zur Schule und uns selbst ins Büro - ganz nach dem
Motto des Wagens: entdecke die Stadt.
Der Urban Cruiser - Toyotas Interpretation eines Kompakt-SUVs -
ist von außen betrachtet ein überraschend schlichtes Auto. In
Schwarz wirkte unser Testwagen so unauffällig, dass es schien,
er wolle sich in seinem eigenen Schatten verstecken. Den
knallgelben Hintergrund beim Fototermin haben wir deshalb auch
ganz bewusst ausgewählt.
Einmal eingestiegen, entpuppte sich der Urban Cruiser als
durchaus sympathisches Wägelchen. Platz bietet er auf
den vorderen Plätzen in allen Richtungen ausreichend, in der
zweiten Reihe wird's hingegen ein wenig enger. Die Ergonomie ist
toyota-üblich tadellos.
Die
verwendeten Materialien hingegen wirken nicht unbedingt
hochwertig, speziell das Hartplastik-Lenkrad konnte uns nicht
überzeugen. Dazu wurden für die Innenraumgestaltung viele
verschiedene Materialien verwendet, es dominieren Grautöne in
allen Schattierungen.
Dennoch: Die Serienausstattung des von getesteten
Basismodells kann sich durchaus sehen lassen. Einer manuelle
Klimaanlage ist ebenso vorhanden wie ein Radio mit
CD-Player und MP3-Erkennung. Dazu Servolenkung,
elektrische Fensterheber und beheizbare Außenspiegel.
Mehr, seien wir uns ehrlich, braucht man in einem Auto auch
nicht unbedingt.
Den Verzicht auf Luxusfeatures belohnt Toyota mit einem aus
unserer Sicht sehr guten Preis-/Leistungsverhältnis. 18.000
Euro für unseren Testwagen, ab rund 22.500 für ein
Allradmodell: das ist doch eine Ansage.
Gefallen hat uns die uneingeschränkte Innenstadttauglichkeit.
Der Urban Cruiser ist schlank, wendig und im Stadtverkehr
überaus agil. Der 1,3 Liter kleine Benziner ist spritzig
und drehfreudig - er ermöglicht ein agiles Handling.
Selbst "außerorts" passt das Aggregat - auch auf der Autobahn
lässt sich der Urban Cruiser gut bewegen. Beim Durchzug fehlt's
natürlich ein bisschen an Drehmoment. Ab 120 km/h wird dazu das
Verbrennungsgeräusch recht dominant, bei 130 km/h läuft der
Motor schon bei rund 3.500 Umdrehungen.
Ist der Urban Cruiser tatsächlich ein SUV? Mit dieser
Frage wurden wir während des Tests mehrere Mal konfrontiert. Ob
ein Fahrzeug mit knapp 4 Metern Außenlänge, etwas höherer
Karosserie und optionalem Allradantrieb als kleines Sports
Utility Vehicle oder als PKW mit Zusatznutzen kategorisiert
wird, ist letztlich völlig egal. Schließlich kommt es nur auf
die Erwartungen und Anforderungen des Nutzers an - und wie ein
Fahrzeug diesen entspricht.
Beim Urban Cruiser sind wir uns recht sicher, dass die meisten
Käufer ziemlich zufrieden sein werden.