Audi quattro
33 Jahre Allradtechnologie
Die ganze Story...
07.03.2013

Update 07.03.2013: Jubiläum für Audis Allradantrieb: 5 Millionen Mal quattro


2012 haben sich mehr als 43 Prozent aller Audi-Kunden für ein quattro-Modell entschieden
– ein neuer Rekord. Mit rund 205.600 Fahrzeugen steht der Q5 an der Spitze. Nicht nur SUV-Fahrer setzen auf den Allradantrieb: In den anderen Modellreihen entscheidet sich 2012 knapp jeder vierte Kunde für quattro. Besonders gut verkaufen sich die quattro-Modelle in den USA, in Kanada, in Russland und auf den Märkten des Mittleren Ostens.

Audi quattro: 33 Jahre Allradtechnologie: Zum Vergrößern klicken!

Audi quattro – die Technologie
Audi bietet unterschiedlichste Automobilkonzepte an – genauso vielseitig ist auch die quattro-Technologie. Bei den kompakten Modellen A3, Q3 und TT mit quer eingebautem Motor setzt Audi einen quattro-Strang ein, in dem eine Lamellenkupplung mit hydraulischer Betätigung und elektronischer Regelung das Herzstück bildet. Um das Gewicht optimal zu verteilen, ist sie an der Hinterachse montiert. Unter normalen Bedingungen schickt die Kupplung die Kräfte fast ausschließlich an die Vorderräder; wenn dort Schlupf auftritt, kann sie bis zu 100 Prozent der Momente nach hinten leiten.

Im neuen A3 präsentiert sich die Lamellenkupplung in ihrer jüngsten Ausbaustufe. Das selbstsperrende Mittendifferenzial, das in den meisten Audi-Modellen mit Längsmotor zum Einsatz kommt, ist ein rein mechanisches, verzögerungsfrei arbeitendes Planetengetriebe. Im Normalfall verteilt es die Motormomente im Verhältnis 40:60 an Vorder- und Hinterachse; falls nötig, kann es das Gros der Kräfte an die Achse mit der besseren Traktion leiten. Die radselektive Momentensteuerung rundet die Arbeit des Differenzials im Kurven-Grenzbereich mit minimalen, gezielten Bremsimpulsen ab.

Der Q7 nutzt eine Sonderform des klassischen quattro-Strangs – das Mittendifferenzial ist hier in ein Verteilergetriebe integriert. Die Modelle RS 4 Avant, RS 5 Coupé und RS 5 Cabriolet haben die jüngste Evolutionsstufe des Mittendifferenzials an Bord. Das leichte und kompakte Kronenrad-Mittendifferenzial, verdankt seinen Namen den beiden speziell verzahnten Rädern in seinem Inneren. Bei Bedarf kann es bis zu 85 Prozent der Momente nach hinten und maximal 70 Prozent nach vorne schicken. Ebenso wie das klassische Mittendifferenzial lässt es sich mit einer weiteren Audi-Technologie kombinieren – dem Sportdifferenzial, das die Kräfte aktiv an den Hinterrädern verteilt.

Der Mittelmotor-Sportwagen R8 geht auch beim quattro-Antrieb einen eigenen Weg. Er hat eine Viscokupplung, die je nach Fahrsituation 15 bis 30 Prozent der Momente für den Antrieb der Vorderräder abzweigt. An der Vorderachse platziert, erhält die Kupplung ihren Antrieb über eine Kardanwelle, die vom Getriebe aus durch das Kurbelgehäuse des Motors nach vorn verläuft.

Audi quattro: 33 Jahre Allradtechnologie: Zum Vergrößern klicken!

Audi quattro – die Historie
Die Ursprünge reichen in den Winter 1976/77 zurück – damals unternahm eine Gruppe Audi-Ingenieure Testfahrten im tief verschneiten Schweden. Zu Vergleichszwecken fuhr ein Iltis mit – trotz seiner nur 75 PS ließ der hochbeinige Geländewagen den viel stärkeren Audi-Prototypen mit ihrem Frontantrieb keine Chance. Wenige Wochen später begann ein kleines Team von Ingenieuren, an der Spitze der damalige Entwicklungsvorstand Dr. Ferdinand Piëch, ein Allrad-Auto zu entwickeln.

Die "Hohlwelle" – eine hohl gebohrte Sekundärwelle im Getriebe, über die die Kraft in zwei Richtungen fließt, ebnete den Weg zum ersten serienreifen Allradantrieb. Von ihrem hinteren Ende aus treibt sie das Mittendifferenzial an. Die andere Hälfte des Antriebsmoments gelangt über eine Abtriebswelle, die in der hohlen Sekundärwelle rotiert, zum Differenzial der Vorderachse. Die Hohlwelle ermöglichte einen Allradantrieb, der praktisch verspannungsfrei, leicht, kompakt und effizient im Wirkungsgrad war und ohne schweres Verteilergetriebe nebst zweiter Kardanwelle auskam. Das quattro-Prinzip eignete sich ganz speziell für sportliche Autos, die Audi in großen Serien fertigte.

Die revolutionäre Technologie feierte auf dem Genfer Salon 1980 im neuen Audi quattro, einem kantig gestylten Coupé mit 200 PS, ihr Debüt. Anfangs nur als Kleinserie geplant, entwickelte sich der Ur-quattro aufgrund der großen Nachfrage zum Erfolgsmodell; immer wieder verfeinert, blieb er bis 1991 im Programm. 1984 stellte ihm Audi das kompakte Kraftpaket Sport quattro mit 225 kW / 306 PS Leistung und kurzem Radstand zur Seite.

1986 ersetzte Audi das manuell sperrbare Mittendifferenzial der ersten Generation durch das Torsen-Differenzial. Dieses Schneckenradgetriebe war in der Lage, die Antriebsmomente variabel zu verteilen. Der nächste große Schritt folgte 2005 mit dem Planetenradgetriebe samt asymmetrisch-dynamischer Grundverteilung der Kräfte.

Schon Anfang der 80er Jahre entschied das Unternehmen, den quattro-Antrieb in jeder Baureihe anzubieten – die neuen Modelle waren wichtige Meilensteine auf dem Weg von Audi ins Premiumsegment am Markt. 1995 erschien der erste TDI mit permanentem Allradantrieb, vier Jahre später zog die Technologie ins kompakte Segment ein.

 

Update 07.03.2013: Jubiläum für Audis Allradantrieb: 5 Millionen Mal quattro

Fotos: Hersteller, gelaendewagen.at