| The Fireman |
| Jeep Forward Control
wiederentdeckt |
| Ein Steirer begab sich auf die Suche
nach den beiden Jeep FC150, die in den Gemeinden seiner Jugend
bei der Feuerwehr im Einsatz waren. Einen hat er gefunden -
jetzt restauriert er ihn. |
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allrad-history |
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23.02.2013 |
Muss man Feuerwehrmann und Oldtimerfreak
sein, um einen seltenen 60er-Jahre-Ami, der in der Steiermark
zum Einzelstück zur Brandbekämpfung umgebaut wurde und nach 20
Jahren wieder aufgetaucht ist, zu retten?
„Muss man nicht, aber es hilft ungemein.“, stellt Valentin
Eggbauer, der Retter eines Jeep FC150, gleich zu
Beginn unseres Gesprächs klar. „Ich bin seit meinem 12
Lebensjahr bei der Freiwilligen Feuerwehr Fischbach, da kommt
man auch mit der Geschichte der Wehr in Kontakt. Dabei sind mir
Fotos eines alten Jeeps aufgefallen, der bis Anfang der 80er
Jahre im Einsatz war.“ Ein Jeep Forward Control (FC) 150 mit
Spezialaufbau "Made in Styria", wie sich bald herausstellt. |
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| Sepia-Patina: Der Jeep in jungen
Jahren - ein selten schönes Foto |
| Anfang der 1960er Jahre bekommt die Firma „Peter
Reitbauer Karosserie- und Wagenbau“ in Stanz im Mürztal den
Auftrag, zwei Jeep FC150 zu Feuerwehrfahrzeugen umzubauen. Einen
Wagen für die FF Edelsdorf, einen für die FF Fischbach.
Beide Fahrzeuge kommen als Pick-Up mit Einzelkabine direkt aus
Toledo/Ohio in die Obersteiermark, angetrieben von einem 2,2
Liter Vierzylinder-Benziner mit 72 PS und ausgerüstet mit
zuschaltbarem Allradantrieb samt Untersetzungsgetriebe. In
Handarbeit schneidert der Karosseriebaumeister eine hinten
offene Kombikarosserie mit 9 Sitzplätzen und drei Türen auf den
Leiterrahmen des Basisfahrzeugs. |
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| Noch ein Bild aus besseren
Tagen... |
| Beim ersten FC150 noch mit Planenverdeck am
Heck, doch das scheint sich nicht zu bewähren. Daher kommt beim
zweiten Fahrzeug bereits ein festes Dach mit aufrollbaren
Seitenwänden zum Einsatz. Der Boden im hinteren Teil des Aufbaus
besteht bei beiden Fahrzeugen aus Holz. Im Herbst 1962 treten
die in vielen Details unterschiedlichen Einzelstücke ihren
Dienst an, der bis in die 1980er Jahre dauern sollte. |
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| Jenseits von Glanz und Gloria: So
schaut der Forward Control Jeep heute aus |
| Ein FC150 aus Reitbauers Manufaktur ist bis
1986 bei der FF Edelsdorf im Einsatz, kommt dann in Privathand
und verschwindet, bis er vor einigen Jahren unweit seines
ehemaligen Einsatzorts wieder auftaucht. Und vom Oldtimersammler
und Betreiber eines Heimatmuseums natürlich sofort entdeckt
wird. „Die Verhandlungen mit dem Besitzer zogen sich über Jahre
hin. Erst wollte der alte Herr nicht verkaufen, dann riss der
Kontakt ganz ab. Bis Ende vergangenen Jahres plötzlich ein
Typenschein und ein handgeschriebener Zettel am Küchentisch
liegt. Ich soll den alten Kübel abholen, er schenkt ihn mir.“
Und so kommt der Jeep FC150 Made in Styria doch noch in die
Garage des begeisterten Sammlers. |
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| Laut seinem neuen Besitzer soll der womöglich
einzige überlebende „Jeep by Reitbauer“ heuer im Frühling
fahrbereit gemacht werden. Unser Termin für eine Probefahrt samt
anschließendem Fahrbericht ist natürlich bereits vorgemerkt. Für
die nächsten beiden Jahre steht eine Vollrestauration am Plan,
bei der das seltene Stück wieder in die originale
Feuerwehr-Optik zurückversetzt werden soll. Die ersten Teile wie
der Suchscheinwerfer oder die Rundumleuchten sind bereits
gefunden, ein originalgetreuer Innenausbau fehlt noch
größtenteils. |
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| Inventaraufnahme: Die
Restaurierung wird aufwändig... |
| Das Exemplar der FF Fischbach wird nach 18
Dienstjahren in den Fischbacher Alpen 1980 verkauft, dient dann
einem Bauern als Almauto und verschwindet in den 1990ern
schließlich spurlos. Bis vor wenigen Wochen zumindest. „Ich bin
schon länger dran, auch den Jeep meiner Heimatgemeinde zu
finden. Vor kurzem bin ich da auf eine vielversprechende Spur
gestoßen, der ich selbstverständlich nachgehen werde.“, erklärt
Ing. Eggbauer nicht ganz überraschend. „Schließlich würde es mir
eine große Freude machen, neben meinen beiden anderen
Feuerwehr-Oldtimern, einem 1965er VW Bus T1 und dem 1961er Land
Rover 109 Station, die beide in Fischbach im Dienst waren, auch
diesen Jeep wieder zurückzuholen.“ |
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| Der Mann und sein Jeep: Peter
Reitbauer, der Erbauer der Feuerwehr-Fahrzeuge |
| Wir freuen uns, die Restaurierung dieses
seltenen Klassikers mitverfolgen zu dürfen - und werden
entsprechend wieder berichten! |
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Der Jeep FC als erster Klein-LKW der Willys-Motors
Corporation wurde von 1956 bis 1964 in unterschiedlichen
Versionen produziert und basiert technisch auf dem frühen
Jeep CJ-5.
Durch seine Bauweise mit dem Motor zwischen den
Sitzen bot der FC deutlich mehr Ladelänge als ein
klassischer Pick-Up, kombiniert mit der Geländegängigkeit
des CJ-5.
Trotz des großen Nutzwerts und der vielseitigen
Einsatzmöglichkeiten auf Farmen, beim Militär und bei
Energieversorgern wurden in 8 Jahren lediglich knapp 30.000
Stück hergestellt.
Informationen willkommen!
Sollte jemand mehr Informationen über die beiden
Feuerwehr-FC150 haben oder selbst einen Jeep Forward Control
besitzen, würde sich Valentin Eggbauer über eine
Kontaktaufnahme unter
oldspeed79@yahoo.de
sehr freuen.
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Fotos und Text: Lukas
Wieringer, gelaendewagen.at
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