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Der 4008 im Test
Wir haben uns Peugeots neues SUV namens 4008 genau angesehen und sind der Frage auf den Grund gegangen, wie viel Japan wirklich im kompakten Franzosen steckt.
26.01.2013
Der neue Peugeot 4008 lässt optisch kaum Zweifel aufkommen, kein reinrassiger Franzose zu sein, doch er kommt von ganz weit her. Als Plattformbruder des Mitsubishi ASX läuft das kompakte SUV zusammen mit seinem Landsmann Citroen C4 Aircross in Japan vom Mitsubishi-Band. Der 4008 gefällt uns vom ersten Blick an mit seiner markanten, bulligen Frontpartie, die ihm zu einem entschlossenen Ausdruck verhilft. Steht ihm gut. Leider ist den Designern nach der dynamischen Seitenlinie beim Heck der Mut vergangen. So brav kennt man sie gar nicht, die Franzosen.
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Macht nichts, der kräftige 1.8 Liter Dieselmotor mit 150 PS Leistung und einem bärigen Drehmoment von 300 Nm sorgt meist dafür, dass man das Heck des Franko-Japaners sowieso nur kurz sieht. Beißt bärig an, zieht sauber durch und lässt sich sogar ein wenig sportlichen Sound entlocken. Das serienmäßig verbaute Sechsgang-Schaltgetriebe passt gut zum fahraktiven Charakter. Respekt, da gehen die 7 Liter Testverbrauch mehr als in Ordnung. Apropos sportlich. Wer französisches Savoir-vivre im Fahrwerk des Peugeot 4008 vermutet, wird überrascht sein, wie straff und agil ein hochgestellter Kompaktwagen mit 1,5 Tonnen Leergewicht um Kurven pfeifen kann. Und das selbst mit den 16-Zoll Winterreifen unseres Testwagens.
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In Sachen Reisekomfort kommen sie dem kompakten Geländegänger dann wohl zugute. Sauber gefilterte Bodenwellen und ohne Aufschaukeln gemeisterte Wechselkurven bei hohem Tempo machen lange Strecken zum Vergnügen. Ganz ohne das hölzerne Abrollen und die unnachgiebige Härte von optisch ansprechenderen 18-Zöllern. Auf ausreichend dimensionierten und straffen Sitzen lässt es sich in der ersten Reihe bestens aushalten, die formschönen Armaturen liegen gut im Blick. In Sachen Materialauswahl und Verarbeitungsqualität gibt’s nicht zu meckern, eine überkomplette Ausstattung macht das Leben an Bord angenehm und beim Platzangebot gibt’s auch ein Hakerl. Das sehen Passagiere auf der Rückbank etwas anders. Wenn es bei Großgewachsenen im Fond am Knie zwickt zeigt sich, dass der Peugeot 4008 ein kompaktes SUV ist.
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Und wie schlägt er sich in unserer Paradedisziplin abseits befestigter Straßen? Ganz passabel, der schnell reagierende Allradantrieb und zumindest 17 Zentimeter Bodenfreiheit sollten in den meisten Fällen locker ausreichen, um sich am eigenen Krawattl aus dem Dreck zu ziehen. Den 4WD-Lock-Modus mit elektronisch gesperrtem Mitteldifferential gäbe es dann auch noch, doch den werden die angepeilten Kunden wohl nur selten benötigen.

Der Peugeot 4008 vereint zwei automobile Welten in einem gelungenen Crossover-Konzept. Französisches Design außen und nette Details im Innenraum kombiniert mit der dienstbeflissenen Praxistauglichkeit eines japanischen SUV der Kompaktklasse.

Peugeot 4008 1,8 HDi 150 FAP
Die Daten


Motor:
Vierzylinder Dieselmotor, 1.798 cm3, 150 PS, 300 Nm

Getriebe: 6-Gang-Schaltgetriebe

Länge/Breite/Höhe:
4.340/1.800/1.635mm

Leergewicht:
1.495kg

Max. Anhängelast: 2.060 kg

Verbrauch: 5,6 l Diesel (Werksangabe)

C02:
147g/km

Offroad:
elektrisch zuschaltbarer Allradantrieb, "Lock"-Position verteilt das Drehmoment im Verhältnis 50:50 zwischen den Achsen, Hill Assist

Serienausstattung (Auszug): 6 Airbags, ABS mit EBD, Einparkhilfen vorne und hinten, ESP mit ASR, Zentralverriegelung mit Fernbedienung, automatische Klimaanlage, Start-/Stopp-System, Tempomat, Licht- und Regensensor

Zusatzausstattung des Testwagens: Alarmanlage (€ 300,--), Panoramaglasdach (€ 750,--), Metallic-Lackierung (€ 450,--), Hifi-/Navipaket (€ 2.590,--), Leder-Paket (€ 1.600,--)

Preis: € 34.090,-- (inkl. Steuern, exkl. Zusatzausstattung)

Fotos: gelaendewagen.at
Text: gelaendewagen.at, Lukas Wieringer