Gefahr auch für Allradautos
Aquaplaning erkennen und erfolgreich vermeiden
Zuviel Wasser auf der Straße ist für alle Autotypen riskant...
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15.01.2014
Aquaplaning erkennen und erfolgreich vermeiden
Aufgrund eines erhöhten Wasserstandes auf der Fahrbahn schiebt sich beim sogenannten Aquaplaning ein Wasserkeil zwischen Straße und Reifenaufstandsfläche. Vor dem Reifen bildet sich quasi eine Bugfläche aus Wasser, welche nicht zügig genug abfließen kann. Im Extremfall geht der Fahrbahnkontakt des Reifens komplett verloren und dieser kann dann keine Brems- und Lenkkräfte mehr übertragen - die Räder schwimmen sozusagen auf dem Wasserfilm der Straße auf. Dadurch wird das Auto nicht mehr steuerbar.

Entgegen der Meinung vieler Autofahrer sind die Auswirkungen von Aquaplaning auf die Lenkfähigkeit des Autos weitgehend unabhängig von Assistenzsystemen wie ABS oder ESP, da dieses Phänomen an der Kontaktseite des Reifens zum Untergrund auftritt und sich die Reibwerte auf Werte von Glatteis reduzieren können.

Schließlich können die Assistenzsysteme ohne eine Mindestgriffigkeit der Reifen ihre stabilisierenden Effekte nicht ausspielen. Erstmals entdeckt wurde das bis dahin unerklärte Phänomen im Jahre 1960. Damals war die Entdeckung eine weltweite Sensation, welche auch die Reifenproduktion revolutionierte. Fortan wurden so Reifen entwickelt, welche durch Öffnungen in den Schulterblöcken sowie Einschnitte im Profil in der Lage waren, das Wasser zuverlässig abzuleiten.

Folgende Faktoren beeinflussen das Aquaplaning:

Wassertiefe
Je höher auf der Straße der Wasserstand ist, desto niedriger ist die Grenzgeschwindigkeit, bis zu welcher Kontrollierbarkeit sowie Grip noch gegeben ist. Diese Grenzgeschwindigkeit wird auch als Aufschwimmgeschwindigkeit bezeichnet.

Fahrgeschwindigkeit
Es wurden Tests bei einer Wassertiefe von 7 mm durchgeführt, welche bei einer Ausgangsprofiltiefe der Reifen von etwa 8 mm Geschwindigkeitswerte von ungefähr 75 bis 85 km/h ergaben. Die Aufschwimmgeschwindigkeit kann nur bei schmalen Neureifen (155 mm) bei Werten über 90 km/h liegen. Vor allem nach anhaltenden und starken Regenfällen können sich auf der Straße Wassermassen auf der Fahrbahn sammeln, deren Tiefe oftmals deutlich über 7 mm liegt. Ferner fahren nur wenige Autos auf neuwertigen Pneus mit Ausgangsprofiltiefe. Deshalb sollten die Geschwindigkeiten unter solchen Bedingungen deutlich unter 80 km/h liegen.


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Reifenbreite
Vor dem sich drehenden Reifen staut sich das Wasser als eine Art Bugwelle vor dem Reifen, da das Wasser nicht ausreichend schnell seitlich um die Reifenkontur abfließen kann. Die "Stauzone" wird auch als Schwallgebiet bezeichnet. Je breiter der Reifen ausfällt, desto mehr Wasser muss verdrängt werden und umso weiter sind die Fließwege des Wassers. Dies bedeutet, dass breitere Reifen unter sonst identischen Bedingungen tendenziell geringere Aufschwimmgeschwindigkeiten aufweisen. Lediglich durch besondere Maßnahmen des Reifenproduzenten in Form ausgeklügelter Kontur- und Profilgestaltung lässt sich erreichen, dass selbst breite Reifen eine akzeptable Unempfindlichkeit gegenüber Aquaplaning aufweisen. Reifen jeglicher Breite sind auch aus dem Internet zu bekommen.

Profiltiefe
Damit der Kontakt zwischen Untergrund und den Profilblöcken sichergestellt werden kann, muss das Wasser in den Profilrillen aufgenommen und abgeleitet werden. Das Volumen der Rillen zwischen den Profilblöcken ist hierbei unmittelbar von der Profiltiefe abhängig. Studien haben gezeigt, dass sich mit abnehmender Profiltiefe die Aquaplaning-Eigenschaften der Reifen deutlich verschlechtern. Ferner kamen die Studien zu dem Ergebnis, dass bei Profiltiefen von etwa 3 mm und weniger selbst auf lediglich feuchten Straßen vor allem beim Bremsen im Geschwindigkeitsbereich von 100 km/h Aquaplaning entstehen kann.

Reifendruck
Der korrekte Reifendruck bestimmt sehr stark das Aquaplaningverhalten des Reifens. Der Reifen schwimmt umso leichter auf, je niedriger der Reifendruck ist. Neben der Profiltiefe muss somit der Halter/Fahrer auch den Reifendruck regelmäßig kontrollieren, um so die Aquaplaningempfindlichkeit zu reduzieren.

Straßenbeschaffenheit
Grundsätzlich kann sich auf jeder Straße nach starkem Regen aufgrund des erhöhten bzw. hohen Wasserstandes das Risiko von Aquaplaning ergeben. Zu kritischen Fahrsituationen kommt es jedoch insbesondere auf mehrspurigen Autobahnen und Bundesstraßen, da hier höhere Geschwindigkeiten gefahren werden. Straße und Reifen sind stets als Partner anzusehen. Deshalb tragen eine unzureichende Straßenneigung, Straßenunebenheiten oder ein schlechter Straßenbelag signifikant dazu bei, dass der Reifen überhaupt größere Wassermassen überwinden muss. Ob der Reifen lediglich mit dem Wasser oder auch mit den Spitzen der Belagrauheit in Kontakt steht, wird direkt durch den Straßenbelag und seine Drainageeigenschaften beeinflusst. Die Straßenneigung entscheidet darüber, wie schnell das Regenwasser abfließen kann und an welcher Stelle sich größere Wassermassen sammeln. Für gewöhnlich geschieht dies in Spurrinnen und Senken.

Folgende Faktoren gelten als Vorboten für Aquaplaning:
- vorausfahrende Fahrzeuge hinterlassen auf der Straße kaum sichtbare Fahrspuren
- Fahrzeug reagiert schlecht oder gar nicht mehr auf die Steuerung
- bei Frontantrieb können leichte Schläge im Lenkrad verspürt werden
- durchdrehender Motor, plötzlicher Anstieg der Motordrehzahl
- leichtgängige Lenkung
- sämtliche Hinweise, welche auf starken und plötzlichen Regenschauer hindeuten
- Wassergeräusche am Fahrzeug, welche sich beim Fahren wie bei einem Motorboot anhören
- die Scheibenwischer kommen kaum noch mit

 

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Foto: gelaendewagen.at