Was ein echter Geländewagen sein will, braucht - zumindest - eine echte, zu 100 Prozent wirksame Differenzialsperre. Der Salzburger Offroad-Spezialist Taubenreuther hat uns eine in unseren Redaktions-Hilux eingebaut.
Taubenreuther im WebDas Problem ist bekannt: Dreht ein Rad einer Achse auf rutschigem Untergrund durch, bleibt für das andere kein Drehmoment über. Es steht still. Bei einem Fahrzeug mit reinem Front- oder Heckantrieb bedeutet das, dass es kein Vorankommen mehr gibt, sobald nur ein Rad der angetriebenen Achse keine Traktion hat.
Unser Hilux in der blitzblanken Taubenreuther-Werkstatt
"Schuld" daran ist das Differenzial an der Achse, das Drehzahlunterschiede zwischen den beiden Rädern einer Achse erlaubt. Auf befestigten Straßen - speziell in Kurven - absolut notwendig, im Gelände schnell ein Spaßverderber.
Zuerst wird das Differenzial-Öl abgelassen
Unser Toyota Hilux mit zuschaltbarem Allradantrieb verfügte an der Hinterachse serienmäßig über ein "Limited Slip" Differenzial, das im wesentlichen einer Differenzialsperre mit einem Wirkungsgrad von 40 Prozent entspricht. Für leichtes Gelände eine gewisse Hilfe, bei schweren Bedingungen nur geringfügig nützlich.
Die Steckachsen ...
... werden ausgebaut
Eine zu
100 Prozent wirkende Sperre musste her. Solche Sperren verbinden die beiden Halbachsen zu einer fixen Einheit, beide Räder drehen somit in jeder Situation absolut gleich schnell. Eine wirkungsvolle Hilfe bei Offroadfahrten, die manche Profis sogar als wichtigeres Accessoire als eine Seilwinde bezeichnen.
Das Original-Differenzial
Die australische Firma
ARB bietet mit der
"Airlocker" eine der besten und bekanntesten Sperren an. Sie arbeitet pneumatisch - die nötige Druckluft wird von einem
separat erhältlichen Kompressor erzeugt, der im Motorraum, manchmal auch im Fahrzeuginneren, eingebaut wird. Der Kompressor wird vom Fahrer per Knopfdruck aktiviert, ebenso die Sperre, die dann in gerade einmal einer Zehntelsekunde einrastet. Tolle Nebenfunktion des Kompressors: an ihn kann man auch einen Schlauch zum Füllen der Reifen anschließen.
Die Lager werden abgezogen
Die im salzburgischen Anthering beheimatete
Firma Taubenreuther ist landauf, landab als großer Offroad-Spezialist bekannt. Produkte von ARB zählen seit vielen Jahren zum Portfolio. Entsprechend groß ist das Wissen um die Produkte von ARB, speziell auch der Sperren. In der
firmeneigenen Werkstatt wurden bereits viele, viele Sperren verbaut - hier kennt man alle Feinheiten, die beim Einbau zu beachten sind.
Das neue Differenzial passt ...
Präzises Arbeiten ist notwendig, um eine optimale Funktionalität zu erzielen
Beim Einbau wird der
Differenzialkorb ersetzt, dafür müssen die Steckachsen ausgebaut werden. Das Differenzialgehäuse wird geöffnet, die Differenzallager werden aus- und am neuen Differenzial wieder eingebaut. Spätestens bei diesem Arbeitsschritt beweist sich, dass Laien den Einbau kaum selbst vornehmen können, dafür braucht es Spezialwerkzeug.
Die Druckluftleitungen zwischen Differenzial und Kompressor werden verlegt
Dann wird der Kompressor installiert, der über
Druckluftleitungen mit dem Differenzialkorb verbunden ist. Die Schalter für Kompressor und Sperre werden individuell und abhängig vom Fahrzeugtyp am Armaturenbrett oder im Bereich der Mittelkonsole montiert. Taubenreuther veranschlagt für den Einbau circa
sechs Arbeitsstunden.
Die Steckachsen sind wieder montiert
ARB Differenzialsperren können an der
Vorder- und der Hinterachse eingebaut werden - es gibt sie bei Taubenreuther
für viele verschiedene Fahrzeuge.
Stolze 3 Liter Öl nehmen Achse und Diff auf
Ein Bericht über die erste Testfahrt im Gelände folgt!
Der Kompressor vor dem Einbau ...
... und an seiner Einbauposition im Motor. Zu sehen der Anschluss für den Reifenfüllschlauch.
Taubenreuther im Web