Premium-SUV mit Sportwagen-Genen, Design-Ikone: Unterwegs im neuen Porsche Macan.
Die erste Frage der Interessenten während unserer Woche mit dem Macan war immer die gleiche - egal ob an der Tankstelle, im Freundeskreis
oder von Journalisten-Kollegen. Sie war und ist, pardon, langweilig:
Porsche und Diesel ... geht das zusammen? Unsere Meinung: ja. Und wie.
Wir durften sie, sei erwähnt, offenkundig auch mit einem jung-ambitionierten RS3-Fahrer auf der deutschen Autobahn teilen, der uns mit Müh'
und Not eine halbe Stunde verfolgt hat und sich zum Schluss mit Daumen-nach-oben und einem breiten Grinsen von uns verabschiedet hat.
Denn der
Sechszylinder-Diesel mit seinem heftig-mächtigen Drehmoment von
580 Newtonmetern und einer Leistung von beachtlichen
258 PS ist eine wahre Freude. Mit seinem
Doppelkupplungsgetriebe und seinem Trockengewicht von nur 1.880 Kilo zählt der Porsche Macan zu den
sportlichsten SUVs, die wir je gefahren sind.
Topspeed 230, ganze
6,3 Sekunden bis Tempo 100, nur 4,5 Sekunden von 80 auf 120 - Werte, bei denen sogar die meisten PKW – selbst die
sportlich orientierten - ganz schön alt ausschauen.
Der Motor, baugleich auch im Audi Q5 im Einsatz, kann über eine
Sport-Taste noch
zusätzlich angespitzt werden: dann reagiert er noch direkter auf Pedalbefehle, der Drehzahlbegrenzer wird toleranter, die Schaltpunkte
verschieben sich nach oben, beim Zurückschalten gibt's Zwischengas frei Haus. Sogar der Motorensound wird - elektronisch animiert - noch
aggressiver.
Hält man sich hingegen zurück und fährt den Macan gemütlich, darf man sich durchaus Hoffnung machen, dem Normverbrauchswert von
6,3
Litern Diesel nahe zu kommen. Wir haben das nicht ganz geschafft, zugegeben. Schuld daran war aber sicher auch eingangs erwähnter RS3-Fahrer, dieser Schurke. Fazit:
8,2 Liter hatte sich der Wagen nach unserer Testwoche pro 100 gefahrenen Kilometern gegönnt.
Ein sehr
passabler und für ein derart sportlich ausgelegtes Auto durchaus beeindruckender Wert.
Bei all den Sport-Genen des Macan kommen wohl nur die wenigsten Besitzer auf die Idee, ihn ins
Gelände zu scheuchen. Ausgerüstet wäre er
dafür allemal, das ist eine weitere positive Erkenntnis unserer Testfahrten.
Denn der per Tastendruck zuschaltbare
"Offroad-Modus" bietet ein
sauber funktionierendes, traktionsorientiertes Geländeprogramm. Dann sind die Schaltdrehzahlen und -geschwindigkeiten auf höhere Traktion
ausgelegt, dazu wird die Kupplung stärker vorgespannt, um die Vorderachse schneller mit dem zusätzlichem Antriebsmoment zu versorgen. Auf
Wunsch wird - ebenfalls per Tastendruck - die jeweils aktuelle Verteilung des Drehmoments zwischen Vorder- und Hinterachse auch auf einem
Display angezeigt. Mit dem Offroad-Modus und einer vernünftigen
Bodenfreiheit von 20,5 Zentimetern (mit der optionalen Luftfederung sogar
23 Zentimeter) sind Ausflüge ins leichte bis mittlere Gelände durchaus machbar.
Schlicht, aber genial: Die
Karosseriegestaltung des Macan. Besonders gut steht ihm das "Tiefschwarzmetallic" unseres Testautos, das in
wunderbarem Kontrast zu den silberfarbenen Scheibeneinfassungen und der ebenfalls silbernen Dachreling steht. Das Design der Scheinwerfer
und der fast mystisch gezeichneten Rückleuchten machen den Wagen zu einer wahren Design-Ikone im oft langweiligen SUV-Segment.
Dieser Eindruck setzt sich im
Innenraum unseres Testwagens fort, der von Anthrazit, Schwarz, gebürstetem Alu, höchstwertigen Materialien in
ebensolcher Verarbeitung geprägt ist. Die Passagiere finden dort dank des langen Radstandes von 2,8 Metern erstaunlich gut und bequem
Platz. Da das "kleine" SUV von Porsche eine durchaus beachtliche Gesamtlänge von 4,68 Metern hat, dürfen sich Macan-Käufer sogar über
einen großzügig dimensionierten Kofferraum freuen - er hat je nach Stellung der Rücksitze ein Volumen von 500 bis 1.500 Liter.
Zum Schluss die Beantwortung auf die berühmte
Preisfrage. Sie lautet:
70.166, 84 Euro. Mindestens. Mit diversen Extras, unter anderem
dem erwähnten „Tiefschwarzmetallic“, Navi, Lederausstattung, Parkassistenten, Panoramadach und Standheizung standen bei unserem
Testwagen dann letztlich knapp 85.500 Euro unterm Strich.