Es gibt sie noch, die echten, harten Geländewagen. Die mit Nehmerqualitäten, wie sie von Heavy-Duty-Anwendern benötigt, gewünscht und geliebt werden.
Aus ehrlichem Blech und Stahl geschnitzte Fahrzeuge, deren Fahrer höchste Ansprüche an Geländegängigkeit und Praktikabilität stellen, auf Boulevard- und Katalogtauglichkeit aber gerne verzichten. Mit dem Toyota LandCruiser GRJ79 stellen wir ein Fahrzeug vor, das perfekt in deren Beuteschema passt.
Die Verwandlung: Toyota Land Cruiser GRJ79 Jagdwagen
Die aktuelle Generation der 7er-Baureihe ist hierzulande ein höchst seltener Anblick - sowohl auf befestigten Straßen, als auch abseits davon. Das liegt schlicht und einfach daran, dass sie der heimische Generalimporteur nicht importiert. Dank der "Hekla Competition GmbH" mit Sitz im niederösterreichischen Maria Ellend ist es aber trotzdem möglich, einen "7er" in Österreich zu kaufen. Geschlossene Stations gibt es dort ebenso wie Pickups.
Mit dem
GRJ79 hat uns Firmeninhaber
Ewald Holler ein Auto vorgestellt, dem in Österreich wohl Unikats-Status zukommt. Die meisten Käufer entscheiden sich nämlich für einen Dieselmotor, die großen Toyota-Selbstzünder sind bekannt für ihre Quasi-Unkaputtbarkeit.
Der GRJ hingegen wird von einem
Benzinmotor angetrieben. Einem mächtigen, der Euro-Norm 5B entsprechenden
V6 mit Kettenantrieb, rund 4 Litern Hubraum, 228 PS und einem beachtlichen Drehmoment von 360 Newtonmetern. Dabei gibt sich die Fuhre mit im Schnitt 12,5 Litern Sprit pro 100 Kilometern zufrieden. Dank des serienmäßig
130 Liter fassenden Tanks darf der Fahrer also mit einer Reichweite von 1.000 Kilometern kalkulieren. Sofern er sich auf befestigten Straßen bewegt.
Das tut der gelernte 7er-Fahrer aber eher selten. Denn sein Wagen ist für die Nutzung im unwegsamen Gelände gebaut. Der
Allradantrieb ist zuschaltbar, eine Getriebeuntersetzung selbstverständlich mit an Bord und knackig kurz, was Schleichfahrten unter schwierigsten Bedingungen ermöglicht. Gegen Aufpreis gibt es zu 100 Prozent wirkende Differenzialsperren für die Hinter- und auch die Vorderachse, serie-7-typisch über einen Drehschalter am Armaturenbrett aktivierbar. Zuerst die hintere, dann die vordere.
Das
Fahrwerk des GRJ79 ist für Konsumenten konventioneller SUVs gewöhnungsbedürftig, weil durchaus rustikal. Die Starrachsen werden hinten von Blatt-, vorne von Schraubenfedern gebändigt, in unbeladenem Zustand wirkt schon die asphaltgebügelte Landstraße wie ein nur mittelmäßig geschotterter Feldweg. Die gute Nachricht dabei: Entsprechend leistungsfähig ist das Fahrwerk dann, wenn das Fahrzeug schwer beladen ist. Das wird die Zielgruppe der Heavy User, egal ob es sich um Förster, Gewerbetreibende oder Expeditionsteilnehmer handelt, sehr zu schätzen wissen. Ebenso, dass (gebremste) Anhänger mit einem Gewicht von bis zu 3,5 Tonnen mitgeschleppt werden dürfen - keine Selbstverständlichkeit bei den in Österreich erhältlichen Pickups.
Der von Ewald Holler importierte GRJ79 ist
ab rund 39.000 Euro netto zu haben. Wobei die Aufpreisliste lang, die Serienausrüstung um diesen Preis ein wenig karg ist. So sind die genannten Differenzialsperren ebenso extra zu bezahlen wie die Scheibenbremsen an der Hinterachse, die Klimaanlage und das ABS. In der von uns getesteten "LX"-Version sind aber immerhin 2 Airbags, die Zentralverriegelung und die elektrischen Fensterheber gratis mit dabei.
Der
Innenraum des LX bietet Ungewöhnliches: In guter "Buschtaxi"-Manier gibt es statt des Beifahrersitzes eine Doppelbank, die Hinterbank für drei Personen faltet sich ohne viel Kraftaufwand nach vorne und ermöglicht so das Mitführen von Gepäck auch in der Fahrgastzelle. Das Lenkrad - bei einem derartigen Fahrzeug sehr ungewöhnlich - ist beholzt, ebenso wie einige Applikationen auf dem Armaturenbrett.
Außen fallen beim LX die Kotflügelverbreiterungen auf, der kantigen Karosserie gibt der serienmäßige "Schnorchel" - also die erhöhte Luftansaugung - den letzten optischen Schliff. Die Ladefläche ist über eineinhalb Meter lang und bietet dementsprechend mehr als genug Platz für mitgeführtes Equipment oder einen individuellen Aufbau.
Dass die 7er-Serie des Toyota Land Cruiser sich dank seiner Langlebigkeit, Robustheit und Geländegängigkeit längst einen legendären Ruf in der Offroad-Szene erarbeitet hat, bräuchte hier eigentlich nicht extra erwähnt zu werden. Die Kunde, dass sie als Neuwagen in Österreich auch noch käuflich zu erwerben ist, sehr wohl. Für alle Interessierten:
www.hekla.at.
Die Verwandlung: Toyota Land Cruiser GRJ79 Jagdwagen