Testberichte

Jag this out

Jaguar F-PACE im Test

Allzu viel Zeit war uns nicht gegönnt mit dem Jaguar F-PACE. Doch ein erster, durchaus interessanter Einblick war uns gewährt.
29.08.2016
Jetzt also auch Jaguar. Am boomenden SUV-Segment kommt mittlerweile kein Hersteller, der einigiermaßen etwas auf sich und/oder seine Umsatzzahlen hält, vorbei. Im "Medium-Premium-Segment" positioniert, will der F-PACE die dort positionierten Protagonisten vom Schlage eines X4, eines Macan oder eines Q5 attackieren.

Dabei darf er - wie seine Mitbewerber - auf umfassende Allrad-Kompetenz aus eigenem Hause zurückgreifen. Gegen "xDrive" und "quattro" tritt er mit der Offroad-Erfahrung aus dem Hause Land Rover an.

Wobei: Jaguar Land Rover weiß die beiden Marken geschickt auseinanderzuhalten. Die aktuellen Land Rover Modelle schickt der britische Top-Konzern unverändert mit echten Offroad-Genen ausgestattet in die Welt, den F-PACE hingegen mit einer Allrad-Technik mit stark straßenorientierter Prägung.

Jaguar Land Rover hat in den vielen Vorankündigungen nicht zuviel versprochen. Als eines der sportlichsten SUVs ever postuliert, ist der F-PACE in der Tat schon in der "Basis"motorisierung eine blitzschnelle Raubkatze. Die mit ihren 180 Diesel-PS von der Ampel wegsprintet, dass sich der Fahrer wundert, wo denn die Anderen bleiben. Und mit einem 8-Gang-Automatikgetriebe (alternativ gibt's auch einen 6-Gang-Schalter) einen perfekten Kraftüberträger bietet.

Himmel, wie muss das erst mit den 300 Diesel-PS sein? Oder gar den 380 PS aus dem V6-Kompressor? Wobei: Ganz standesgemäß klingt er nicht, der "20d". Ein bissl Fauchen, ein bissl heiseres Knurren erwartet man sich eigentlich schon von einer Großkatze. Obwohl leistungsmäßig ganz Jaguar, schnurrt der Vierzylinder (!) nur sanft. Aber: siehe oben. Ein richtig flottes Teil.

Flott im übertragenen Sinne ist auch die Außenhaut. Ihre Schönheit erschließt sich auf den ersten Blick einigermaßen, auf den zweiten erst so richtig. Denn es sind die Details, die den F-PACE von 0815-SUVs unterscheiden: Der schlicht-elegante Grill im Maschengitterdesign, der aggressiv-fokussierte Blick der Scheinwerfer, die verchromten logoverzierten Luftauslässe an den Kotflügeln, die charakteristischen Heckleuchten ganz im Stile des Supersportlers F-Type, um nur einige zu nennen.

Die in unserem Testwagen zu bewundernde "Portfolio"-Ausstattung bietet im Innenraum Luxus vom Allerfeinsten. Hervorzuheben: Die sportlich-bequemen, mit perforiertem Leder bezogenen Sitze. Die Ambiente-Beleuchtung - speziell jener Teil davon, der in einem sanften S-Schwung die Armlehnen der Türen umrahmt: Ihre Farbe wechselt von einem kräftigen Hellblau bei moderaten Fahrprogrammen zu Blutrot bei gewähltem Sport-Modus. Die Armaturentafel. Sie ist digital und wechselt Farben und Messinstrumente ebenfalls je nach gewähltem Fahrmodus. Das sensationell in den Händen liegende Lenkrad. Das zentrale Display, über das sich nahezu die gesamte an Bord befindliche Gerätschaft bedienen lässt, vom Radio und dem Navi bis hin zur Sitzheizung und Klimaanlage. Der von den aktuellen Range Rover Modellen übernommene Drehknopf für das Automatikgetriebe, der beim Motorstart aus der Versenkung fährt.

Und weil wir keine Erbsenzähler sind, wollen wir auch die wenigen gefundenen kleinen Schwächen nicht überbewerten. Dass zum Beispiel alles andere als einfach zu bedienende Navi. Oder dass der Drehknopf, mit dem sich die Lenkrad-Arretierung zwecks Verstellung lösen lässt, filigran und damit inadäquat wirkt.

Mit dem gebotenen, ziemlich beeindruckenden Gesamtpackage wird der F-PACE jedenfalls zu einem ernstzunehmenden Mitbewerber im Segment der mittelgroßen Premium-SUVs. Probefahrt dringend empfohlen - jag this out.

Den F-PACE bekommt man ab 45.950 Euro. In Form des Basismodells "Pure", inklusive Mehrwertsteuer, aber exklusive Automatik und Allrad. Allrad gibt es ab 49.250 Euro, Automatik dazu ab 52.350 Euro. Die Preisspange schließt sich bei 91.650 Euro für den "S".

Fotos + Text: GELAENDEWAGEN.AT


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