Testberichte

Im Lux nach Istrien

Toyota Hilux im Test

Der brandneue Toyota Hilux war uns ein treuer Begleiter auf einem Trip gen Kroatien.
15.08.2017
Kennen Sie Istrien? Sicherlich, denken wir. Denn Sie waren doch auch vor Kurzem dort? Muss wohl so sein, denn in den Ferienmonaten hört man in Rovinj, Porec und Pula mehr Österreichisch als Kroatisch. An den Hauptreisetagen kann die Autofahrt zum Beispiel aus Wien schon 'mal 10 statt sechs Stunden dauern, weil sich eine unfassbare Blechlawine in Richtung der kroatischen Halbinsel staut.

Nicht so wirklich der Traum des ambitionierten Geländewagenfahrers. In logischer Konsequenz enterten wir unseren schönen und von Toyota Frey geborgten Hilux also schon zu nachtschlafend-staufreier Zeit und ließen uns vom langjährig-treuen Freund Zufall an ein Plätzchen führen, das unser Offroad-Herz deutlich schneller schlagen ließ.

Wohin genau uns Freund Zufall und Freund Hilux - Modelljahr 2017 - führte, wollen wir nicht genau verraten. Stichwort Geheimtipp und so. So viel sei gesagt: Es gibt da ein Fjord - richtig gelesen, ein FJORD - genau in der Mitte Istriens gelegen. Der schneidet die Halbinsel ziemlich messerscharf in zwei Teile, ist auf 11 einsamen Kilometern rund 150 Meter breit und von steilen Waldhängen umsäumt. Quellen sprudeln dort ihr eiskaltes Süßwasser ins sommerlich-lauwarme Salzwasser des Adriatischen Meeres. Versteckte Badeplätze unter Bäumen und Büschen, auf Wunsch kardio-vaskuläres Training beim Schwimmen im wechselwarmen Wasser des Fjords. Für die jetzt wirklich Interessierten: Google Maps kann helfen... Von unserer Traumunterkunft in den Bergen des Hinterlandes führt eine 7 Kilometer lange Schotterstraße direkt zum Fjord. Wir beatmeten unsere mitgebrachten Kajaks, luden sie auf die Ladefläche des Hilux und enterten den Schotter.

Der neue Toyota Hilux - was für ein genialer Weggefährte. Der zuverlässigste Pickup - wir können das sagen, schließlich haben wir mit unserem mittlerweile 16 Jahre alten Lux der Baureihe N16 knapp 200.000 Kilometer an Erfahrung gesammelt - den es hierzulande zu kaufen gibt. Längst seiner Nutzfahrzeugbestimmung entwachsen, dennoch uneingeschränkt als solches nutzbar. Mit einer über eineinhalb Meter langen Ladefläche bietet er Platz für das richtig, richtig große Urlaubsgepäck. Dieses wird auf Wunsch von einer versperrbaren Rollo geschützt. Der Allradantrieb ermöglichte uns im istrischen Hinterland das eine oder andere Abenteuer - die Fotos sprechen hier wohl für sich. Im Standard-Modus hinterradgetrieben, kann während der Fahrt die Vorderachse zugeschaltet werden. Untersetzung? Selbstredend. Für's Grobe gibt's noch eine Differenzialsperre an der Hinterachse. Damit kommt das ernsthaft lange Fahrzeug - wir reden von Fünfmeterdreiunddreißig - offroad selten, ganz selten in Bedrängnis. Mühsam sind einzig die Verspannungen des Antriebsstranges in engen, trockenen Feldweg-Kurven bei eingelegtem Allrad und die im Vergleich zu den Vorgängermodellen heftig geschrumpfte Verschränkungsfähigkeit der Achsen.

Im Innenraum herrscht – wiederum im Gegensatz zu unserem Oldie-Redaktionsauto - mittlerweile längst Wohlfühl-Atmosphäre. Fünf Abenteurer finden dazu gut, wirklich gut und bequem Platz. Befeuert wird der Pickup-Klassiker von einem Reihen-Vierzylinder-Diesel mit 2,4 Litern Hubraum und 150 PS. Toyota-typisch ist das Aggregat nicht auf Spitzenleistung, sondern auf Haltbarkeit ausgelegt. So fährt es sich auch auf Autobahnen durchaus recht flott, mit den übermäßig ambitionierten Flitzern der kroatischen Autobahn kann man aber nur bedingt mithalten. Aber was soll's? Wir fahren mit einem Hilux!

Dafür waren wir vom Geradeauslauf und vom Federungskomfort - wer, liebe Hilux-Konkurrenz, braucht ernsthaft eine nicht-blattgefederte Hinterachse ?! - ernsthaft begeistert. Die in unserem Auto verbaute Automatik - tadellos in der Dienstverrichtung mit ihren sechs Schaltstufen - sorgte zusätzlich für Komfort. Unser Wegbegleiter nach Kroatien begnügte sich - trotz durchaus ambitionierter Fahrweise - mit knapp 9 Litern Diesel pro 100 Kilometern gefahrener Piste, Landstraße und Autobahn. Durchaus ok bei einem Eigengewicht von rund 2,1 Tonnen.

Für die coole Schotterfahrt zum Fjord und das Foto-Shooting, luden wir kurzerhand auch die Kayaks von der Ladefläche - zwecks Effekten. Wir hoffen, sie wirken. Unser topausgestatteter (in "Lounge"-Konfiguration zur Verfügung gestellter) Toyota Hilux kostet, inklusive 18-Zoll-Alus, 7-Zoll-Touch-Display, Klimaautomatik, Diffsperre, Tempomat, LEDs und Sitzheizung stolze 49.000 Euro. Vor Steuern sind das immer noch beachtliche 41.000 Euro. Verzichtet man auf jeglichen Tand, kriegt man den Grandsigneur unter den Pickups in der Basiskonfiguration auch schon um rund 31.000 Euro inklusive Steuern.

Ach ja: Anfragen zu unserer kroatischen Destination nehmen wir gern per E-Mail an ;-) ...

Fotos + Text: GELAENDEWAGEN.AT


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