Jetzt möchte ich doch mal eine Lanze für die ATs brechen.
Gestern, angesichts der 30cm (hoch, nicht lang) Schnee hier in Wien, erwog ich, die Ketten aufzuziehen. Zuvor wollte ich aber doch ausprobieren, wie sich meine ATs (General Grabber, 31x10,5x15) bei Schnee so tun - und war mehr als positiv überrascht. Weder beim Rauswurschteln aus dem völlig zugepflügten Parkplatz, noch auf den un- / teilgeräumten / später versalzenen Straßen hat ein Rad auch nur ansatzweise durchgedreht oder ist seitlich weggegangen. Ebenso beim Bremsen, auch bei einer testweisen Fastvollbremsung. Dass ein Zweitonner bei losem Schnee zu rutschen beginnt, wenn man bei 40 das Bremspedal abrupt durch die Bodenplatte stemmt, ist ja wohl klar, läßt sich aber durch noch vorausschauendere Fahrweise weitestgehend vermeiden. Und dass man mit einem Pickup ohne Allrad mangels Gewicht auf der Hinterachse keine Chance hat, muss man als Pickup-Fahrer eben auch wissen.
Ich will jetzt damit sicher nicht sagen, dass Winterreifen unnütz wären; auf hartglattem Untergrund (festgefahrener Schnee, Eis) sind sie mit ihren Lamellen durch ihr "Saugnapfwirkung" sicher deutlich überlegen. Bei den gestrigen Schneeverhältnissen (bei denen die Lamellen wahrscheinlich doch schnell zuschmieren) bin ich mit meinen ATs (deren Gummi übrigens auch nach -10° nicht wesentlich härter wird - wenn ich da an die Original-Betonscheiben meines früheren Lada Taiga denke ...) jedoch gut und gefahrenfrei zurechtgekommen, ohne dass ich jetzt ein schlechtes Gewissen haben oder mich als potentieller Killer fühlen müßte. Das überlasse ich jenem BMW-Z3-Fahrer, der bei einer völlig ebenen Kreuzung mit wild durchdrehenden (Winter-?)Reifen einfach nicht weggekommen ist, weil die Hohe Kunst des Fahrens offenbar ausschließlich darin besteht, das Gaspedal möglichst schnell möglichst tief durchtreten zu können ...
Liebe Grüße
peko
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