Naja, es war ja keine Reise, mehr so ein Sozialprojekt ( denn der XWolfgang hat zweieinhalb Jahre unbedingt in Rumänien ausgefasst, d.h.: er darf Romania nur mit Einverständnis seiner Firma verlassen )
Es begann mit den Vorbereitungen. - Nona -
XWolfgang kaufte Nahrungsmittel für 6 Leute für 5 Tage ein.
Michael kaufte Nahrungsmittel für 6 Leute für 5 Tage ein.
Toni hat sowieso immer einen Vorat an Lebensmittel für 2 Wochen für eine ganze Gruppe mit.
Wolfgang stellte eine ganze Reihe von Kartenmaterial zur Verfügung ( DANKE )
Die geplante Abfahrt um 14 Uhr am Freitag an der Grenze in Rabafüzes/Heiligenkreuz mußte, obwohl auch der Navigator mitfuhr und auf eigenen Wegen anreiste, nicht verschoben werden.
02h30 waren wir im Zielgebiet in den Westkarpaten, wo XWolfgang aus Bukarest kommend schon auf uns schlafend wartete.
Zur Erholung am ersten Offroad-Tag planten wir die Bezwingung der höchsten Erhebung der Westkarpaten ( über 1800 m ) zwecks Nachtlager ( auf über 1600 m ) mit Sternenhimmel ( 2. Foto oben ). Die Temperatur war phänomenal ( abends ca 13°), ich ärgerte mich nur den ganzen Abend, daß ich meine kurze Hose vergessen hatte und darüber, daß ich ein Stück zuviel des von Maitre Michael zubereiteten gebackenen Emmentalers mit Sauce Tartare in mir hatte. Ein, zwei Wölfe heulten ganz wenig, Bären waren zu feige, sich uns in den Weg zu stellen ( trotzdem wollte keiner so recht in der Nacht aus dem Zelt hinaus zum Stoffwechseln gehen )
Am Sonntag erkoren wir einen See nordöstlich des ersten Lagers als Ziel. Wir baldowerten uns eine malerische Route auf der Karte aus. Dem Höhenrücken mit toller Aussicht ( vgl. Bild in "Asterix und der Avernerschild" Le Puy des Domes ) folgten wir der geplanten Route, bis diese in einen nicht mehr befahrbaren Fuß-Wanderweg überging, welcher noch dazu einen Hang querte, der mehr als 40° Seitenneigung aufwies.
Wir befrugen die Karte. Wenige huntert Meter unterhalb unseres Nicht-Weges war ein weiterer Strichlierter eingezeichnet. Dorthin kämpften wir uns durch. Zum Teil passierten wir V-Gräben, wo man gebückt gehend unter dem Defender durchgepasst hätte. Wenige hundert Höhenmeter tiefer erreichten wir den Holz-Streifweg und fuhren, zwei Täler weiter westlich als geplant, dem Meeresspiegel entgegen. Am Talende die Sohle erreicht, durchquerten wir ein aufgelassenes Bergwerk mit Fabriksruinen. Endlich am Übergang Bergwerk / Siedlung angekommen, befand sich ein bewachter Schranken. DER Mann hat geschaut, aber geöffnet. Wir aber auch: Auf mehrere Warnschilder mit dem Radio-Aktiv-Zeichen........
Den geplanten Besuch einer berühmten Bärenhöhle mußten wir streichen - zu spät dran. Weiter Richtung See. In der Abenddämmerung erreichten wir die Gegend, wo Dieser sein hätte sollen, jedoch muß den See jemand gebraucht haben, er war fast weg. Der übriggeblieben Schlamm lud uns nicht zum Bleiben ein und wir entschieden uns, irgendwohin im Wald unser Glück zu versuchen. Kräutersuppe und diverse rumänische Konserven hielten uns davon ab, in die Tiere des Waldls zu beissen. Ereignislose Nacht, nicht einmal ein Eichhörnchen überfiel uns. Geruch ? Geräusche ?
Tags darauf brachen wir früh auf, um auch früh ( bei Tageslicht ) ein neues Camp an einem anderen See zu finden. Einfache Übung - ca 35 km. Sonne, fast 20°C !!!! Nur der Daihatsu wollte nicht und riß sich eine Stoßdämpferaufhängung ab. Obwohl von Kriegsgerichten Selbstverstümmelung normalerweise streng geahndet wird, sahen wir von einer Bestrafung im Moment ab, da die Milderungsgründe ( Transport von haasa UND XWolfgang ) überwogen. Am See lagern war topographisch nicht möglich, somit beglückten wir die Wiese des See-Zulaufes mit unserer Anwesenheit. Abends Zuppa Pavese,Spaghetti al Pomodoro, Spaghetti al Pesto, Parmesan und rumanischer Rotwein aus der Feldküche Maitre Michael´s waren die Grundlage für einen langen Ausklang.
Dienstag war der Tag, an dem wir XWolfgang zu seinem Auto am Ausgangsort der Reise zurückbrachten, also retour in den Süden. Die letzten 10 km kürzten wir ab und brauchten für den Abschneider weniger als 2 1/2 Stunden. Um 18 Uhr am Zielort. Schon kurz vorher hatten wir uns darauf verständigt, am gleichen Abend loszufahren und nicht noch einmal in Rumänien zu übernachten. Gesagt - getan, um 5 Uhr30 waren wir - außer Michael - zu Hause, der fuhr im Anschluß noch von Gleisdorf nach Wien.
Fazit: Kaiserwetter, tolles Rumänien again ( mein 3. Besuch ), tolle Partie, ich hab heute noch Zwechfellmuskelkater. Der Navigator hat sich hinter uns nur dreimal verfahren ( Zu seiner Entlastung, er ist uns nachgefahren ), Selbst das vorhandene Kartenmaterial rumänischer Provinienz´ im Maßstab 1:200000 liegt zum Teil um über 400 m FALSCH !!!! Und um der Gerstlisierung vorzubeugen sind geographische Angaben in Absprache ausgespart.
Nächstes Jahr muß ich da wieder hin, da gibt es die "Carpata-Trophy", die schon jahrelang von Einheimischen veranstaltet wird und die international besucht wird, wo das Auto nur Mittel zum Zweck ist und es mehr auf die Leute ankommen soll ( Haben in der Wildnis den Roadbook-machenden Chef der Trophy getroffen. Originalzitat: "Nur winden und schaufeln? Ist für Bauarbeiter"
War so toll wie´s kurz war, obwohl ich nie kochen durfte.
Danke für den Sprachkurs in Deutsch, haasa und XWolfgang !