Dem VCÖ fahren zu viele Geländewagen
und SUVs auf Österreichs Straßen - höhere Steuern und Abgaben
werden gefordert.
Ganz gegen den allgemeinen KFZ-Zulassungstrend steigen die
heimischen Verkaufszahlen für Geländewagen. Ein Dorn im Auge des
Verkehrsclub Österreich, der Reflex: Die Forderung
nach höheren Steuern.
Besonders kritisiert werden der - "um bis zu 50 Prozent
höhere Spritverbrauch" von SUVs gegenüber "vergleichbaren
PKW" sowie deren hohe Beliebtheit speziell im urbanen
Raum, sprich: in Wien. Und wenn man schon über SUV wettert,
kommt man gleich auch mit dem Lieblingsargument aller
Allrad-Gegner: Viel gefährlicher sei dieser Fahrzeugtyp bei
Unfällen für Kinder.
Wir meinen: Schön wäre es, wenn der VCÖ in seiner Aussendung auf
Polemik, nicht belegte Zahlen und Fakten verzichtet
hätte. PKW sind mit SUV nicht "vergleichbar" - deren
Spritverbrauch deshalb ebenfalls nicht. Wie sich die "50 Prozent
Mehrverbrauch" errechneten, wurde tunlichst verschwiegen.
Anstatt das Feindbild Geländewagenfahrer immer mehr aufzubauen,
sollten Institutionen wie der VCÖ vielleicht einmal
umfassendere Phänomene der PKW-Welt beleuchten: Warum etwa
die KFZ-Industrie zwar tolle Fortschritte bei der Entwicklung
immer effizienterer Motoren macht, das so lukrierte
Spritsparpotenzial aber verschenkt, indem sie die Motoren
gleichzeitig immer leistungsstärker, die Autos immer schneller
macht? Genausowenig, wie man im Stadtgebiet Geländewagen
braucht, braucht man dort hochgezüchtete, 300 PS starke
Sportwagen, 7-sitzige Vans, in denen immer nur eine
Person sitzt und Lieferwagen, deren CRD-Motoren jenseits
der 170 PS leisten.
Die Aussage, dass in Wien die "meisten SUVs in ganz
Österreich verkauft" werden, stimmt übrigens auch nur, wenn
man von den absoluten Zahlen ausgeht: 4.816 waren es 2007 bisher
in Wien, 2.340 z.B. in Salzburg. Auf die Bevölkerungszahlen
hochgerechnet ergibt sich ein anderes Bild: 0,3 Prozent aller
Wiener haben sich dieses Jahr für ein SUV entschieden, 0,45
Prozent aller Salzburger. Schade nur, dass die Medien - allen
voran Radio Wien - die Aussagen des VCÖ kritiklos 1:1 an die
Öffentlichkeit weiter gaben.
Zum Thema Kindersicherheit: Leider kennen wir bis heute
keine Statistik, wieviele Kinder in Österreich bisher bei
Unfällen von SUVs oder Geländewagen angefahren und verletzt
wurden. Lieber VCÖ: Wir bitten um Daten und Fakten, wir stellen
uns dann gerne der Diskussion.
Wenn der VCÖ von höheren Steuern und höheren Abgaben spricht,
sei gesagt: Mit der NoVA sind die SUV- und
Geländewagenfahrer schon gestraft genug.
Jedenfalls wäre eine etwas sachlichere Diskussion angesagt,
statt künstlich Feindbilder zu schaffen.
Zurück zur Newsübersicht |