Clouds over Chrysler:
US-Automobilindustrie am Scheideweg
In den nächsten Tagen wird sich das Schicksal der einst so erfolgreichen amerikanischen Autoindustrie entscheiden ... springt die US-Regierung mit Milliarden-Krediten ein?

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13.12.2008

Die weltweite Finanzkrise hat die amerikanische Automobilindustrie ganz besonders hart getroffen. Nachdem der Senat am Freitag einen eingebrachten Rettungsplan über 14 Milliarden Dollar abgelehnt hat, hängt das Überleben von Chrysler, General Motors und vielleicht auch Ford von Noch-Präsident Bush ab: Er hat seine ursprüngliche Meinung geändert und möchte nun doch Kredite aus dem Banken-Rettungspaket freimachen.

Sollte auch dieser Plan scheitern, halten Finanzspezialisten sogar Konkurse der einst so mächtigen, das Wirtschaftsleben in den USA bestimmenden Autoriesen für möglich bis wahrscheinlich. Gleichzeitig wird massive Kritik geübt: Die Hersteller hätten am Markt "vorbeiproduziert" und bis zuletzt auf große und schwere Autos mit entsprechendem Spritverbrauch gesetzt, während sich die Nachfrage längst auf kompakte Spritsparer fokussiert habe.

Allein in den USA hängen mehr als 4 Millionen Menschen direkt vom Wohlergehen der Autoindustrie ab. Insolvenzen der 3 Autoriesen hätten aber weltweit massive Auswirkungen auf Fertigungsstätten und die Zulieferer. Der Dominoeffekt würde auch Österreich treffen: Magna zum Beispiel hat umfangreiche Verträge mit dem Cerberus-Unternehmen Chrysler. Stürzt General Motors, wäre es auch um das GM-Powertrain-Werk in Wien-Aspern geschehen. Aber auch viele kleine und mittelständische Unternehmen, die sich auf die Zulieferung von Einzelteilen spezialisiert haben, wären durch das Abhandenkommen der Großauftraggeber akut gefährdet.