Hier mein Bericht von 2001
Im Juli 2001 waren 14 Tage Urlaub am Wörthersee gebucht. Na was macht man am Wörthersee mit einem LR Discovery. Man kauft sich den Band 3 Geländewagentouren von Theo Gerstl (Slowenien und Istrien) und der Urlaub hat auch für den Wagen einen Sinn. Also habe ich mich noch in Wien mit den 1: 50.000 Karten von Slowenien ausgestattet, damit ich nirgends Probleme mit der Navigation bekomme.
Als erstes durch den Karawankentunnel und dann nach Mojstrana, wo die erste Tour mit dem Roadbook beginnt.
Diese führte zwei meiner Kinder und mich durch den Triglav Nationalpark. Fahrtechnisch keine Herausforderung, aber eine sehr schöne Landschaft. Die Strecke verläuft im gesamten Bereich praktisch eben. Da diese Tour sehr schnell beendet war, fuhren wir gleich nach Zg. Lipnica, wo die nächste Tour „Lipnica“ beginnt. Bei dieser Tour erkennt man den Unterschied, zwischen Österreich, das Land der Hinweistafeln und einer guten Beschilderung und Slowenien, in dem ein GPS und 1: 50.000er Karten sehr hilfreich werden können. Da auf dieser Strecke Straßendienste gerade mit dem ausbessern der Waldwege beschäftigt waren „sank“ der Wagen doch schon so ca. 10 cm ein. Noch immer keine Herausforderung für einen Discovery. Die Herausforderung an dieser Strecke ist alle Wegweiser zu beachten, die im Roadbook angegeben sind, da alle Kilometer Abzweigungen sind. Bei km 25,8 stand dann ein Fahrverbotsschild, dass aber missachtet werden muß (auch von allen einheimischen wird dieses Schild nicht beachtet), da man sonst dem Roadbook nicht folgen kann.
Ein paar Tage später wurde die zweite Tagestour in Angriff genommen. Die knapp 40 km lange Grenzkammstraße zwischen Slowenien und Italien und der Mangart Paß. Wieder durch den Karawankentunnel und ab nach Kranjska Gora, über den Vrsic Paß und entlang der Soca (Isonzo) bis nach Livek, wo die Tour beginnt und vor Nova Gorica endet. Diese Straße ist sehr schön, da man Italien fast die ganze Strecke „streift“ und die Adria erahnen kann. Beim zurückfahren wurde der Mangart Paß in Angriff genommen. Von allen Geländewagenfahrern als 10km Asphalt und einem Kilometer Schotterstraße als harmlos eingestuft. Aber dem war nicht so. Ein gewaltiger Steinrutsch hat Monate davor die Straße verschüttet, Brücken zum Einsturz gebracht und leider auch ein Dorf verschüttet, in dem Tote zu beklagen waren. Am Predil Paß angekommen warteten schon viele Schaulustige, die Ihre Autos links und rechts neben der Straße geparkt hatten um diese Naturkatastrophe fotografieren zu können. Auf meine Frage, ob ich jetzt auf den Paß fahren kann, bekam ich nur zur Antwort. Alles ist kaputt, auch die Straße gibt es nicht mehr, man kann diese auch nicht mehr benützen. Trotzdem fuhr ich weiter, musste aber diesmal schon die Untersetztung am Wagen verwenden. Auf einmal kam mir durch die Steinwüste ein slowenischer 110er Defender entgegen. Auf meine Frage ob ich da überhaupt hinaufkomme, sagte er nur: „Paß in der ersten Kurve auf und paß auf die Steine auf, aber mit einem Jeep kommt man überall hin.....! Da ich wusste, keinen Jeep zu fahren fuhr ich weiter. Und der Fahrer hatte recht. Die erste Kurve hatte die Tendenz den Wagen in den Abgrund zu schmeißen. Da der Kurvenradius nicht vorhanden war musste man ca. 5 mal wenden, bevor man weiterfahren konnte. Die folgende Strecke entschädigte die vorher harmlosen Wege Nach ca. zwei Kilometer Steinwüste begann wieder die Asphaltstraße. Es gab keinen Gegenverkehr und oben angekommen, erwartete einem ein leerer Parkplatz. Diese Strecke, wurde auch einstimmig mit meinen Kindern als die schönste Strecke gewählt. Da aber an der Beseitigung der Naturkatastrophe emsig gearbeitet wird, wird im kommenden Jahr auch diese letzte Herausforderung beseitigt sein.
_________________ Liebe Grüße
Wolfgang ---------------------------------------------------------------------------- "Wer nicht zufrieden ist mit dem, was er hat, der wäre auch nicht zufrieden mit dem, was er möchte." (Berthold Auerbach)
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